Hingucker: Aus einer Eiche entstand ein Mönch

Die Mönchhäger wissen zu feiern. Am Sonnabend, kurz vor der Sommersonnenwende begingen sie ihr traditionelles Dorffest. Auf der Festwiese zeigten die „Ostseekrümel“ ihr Können. Kaffee und Erdbeerkuchen und zum Abend Herzhaftes standen bereit. Mit der Familienolympiade, der Show der Jugendfeuerwehr und dem Abendprogramm des Duo Nevergreenz war für jeden etwas dabei. Ein Höhepunkt war die Enthüllung eines neuen Wahrzeichens für das Dorf. Bevor die Feiergäste zum Festplatz pilgerten, fanden sich viele an der Freifläche am Abzweig Unterdorf/Ibenweg ein. Auf metallenem Sockel, in weißem Tuch, harrte eine Figur auf die Enthüllung durch die flinken Hände der Jugendfeuerwehr. Dann war es so weit. Der Namensgeber des Ortes, ein Mönch, aus einer Eiche der Rostocker Heide gearbeitet, kam, freudig begrüßt, hervor. Mönchhagen hat neben seinem Jahrhunderte alten Wahrzeichen, der Eibe, einen weiteren Hingucker im Verlauf des 3,4 Kilometer langen Ortes. Schon im Herbst begann Holzbildhauer Harald Wroost auf Wunsch des Fördervereins „Freizeit und Begegnungsstätte Mönchhagen“ mit der Arbeit. Der Verein wollte der Gemeinde etwas Unverwechselbares, verbunden mit dem Ortsnamen, schaffen, so die Idee von Heike Torkler und Hanno Richter. Winterruhe hielt der überlebensgroße Mönch auf dem Hof von Vereinsmitglied Uwe Taraschewski im Unterdorf. Der Namensgeber der Gemeinde, der Mönch, kam nach der Wende in das neu geschaffene Wappen. In der Beschreibung, der Blasonierung, heißt es: „In Blau schreitender goldener Mönch, beseitet von je einem goldenen Eibenzweig mit drei goldenen Früchten“. Harald Wroost ließ seinen Mönch nicht meditieren. Er gab ihm eine Sichel und eine Getreidegarbe in die Hände, denn auch im Mönchhäger Raum haben vor mehr als 750 Jahren die Zisterzienser-Mönche des Klosters Doberan die Waldflächen gerodet und Landwirtschaft betrieben. Heute noch zeugen im Altkreis Bad Doberan 44 Hagendörfer von der Urbarmachung der Heide durch Rodung. Mönchhagens Bürgermeister Peter Beyer dankte dem Schöpfer des Mönches mit Worten und Blumen. Örtliche Unternehmen legten beim Fundament mit Hand an. Noch steht der Mönch recht einsam. Er wird ein Dach bekommen. Die Zusage eines Mönchhäger Tischlers ist schon vorhanden. Es ist daran gedacht, eine Bank und einen kleinen Pavillon aufzustellen. So kann der Mönch zum Treff für Jung und Alt werden. 1252 erstmals erwähnt Das Hagendorf Mönchhagen wurde in der Verkaufsurkunde der Rostocker Heide 1252 durch Heinrich Borwin III. erstmals genannt. Keine Kirche, kein Gutshaus, kein Schloss: Es ist ein Straßendorf, an dem die freien Bauernstellen lagen. In dem über drei Kilometer langen Dorf entstanden zahlreiche neue Wohnbauten. Die Einwohnerzahl betrug am 31. Mai 1111 Einwohner. Jürgen Falkenberg

Mönchhagen - Hingucker: Aus einer Eiche entstand ein Mönch