Hiobsbotschaft für krebskranke Prerower Ärztin

„Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ lautet der Titel eines Dramas, das von einem jungen, an Krebs erkranktem Paar handelt. Eine Zeile, die nun leider auch zur Geschichte der beliebten Prerower Frauenärztin Dr. Inka Horn passt. „Manchmal kommt es anders, als man denkt, leider“ posteten am Donnerstag die Unterstützer Horns auf der Facebook-Seite „Inka muss leben“. Ende April erreichte Inka Horn die Nachricht, dass ein potenzieller Stammzellenspender gefunden worden ist. Nun der Rückschlag: Dieser Spender steht nicht für eine Stammzellentransplantation zur Verfügung. Rückblick: Anfang März erhielt Inka Horn die niederschmetternde Nachricht, dass sie an Blutkrebs erkrankt ist. Zahlreiche Menschen nahmen Anteil am Schicksal der dreifachen Mutter. Eine Solidaritätswelle wurde in Gang gesetzt. Mehr als 1000 Menschen beteiligten sich in den vergangenen Monaten an Typisierungsaktionen in der Region und ließen sich als Stammzellenspender registrieren. Groß war die Freude, als ein potenzieller Spender gefunden wurde. Nun ist wieder alles anders. „Die Stimmung war auf dem Nullpunkt. Wir fangen wieder von vorne an“, sagte gestern Susanne Stolpmann, die gemeinsam mit anderen Helfern in den letzten Monaten die Aktionen organisierte. Das Tragische: Der potenzielle Spender ist nicht etwa abgesprungen, sondern offenbar selbst erkrankt. Und zwar wurden sogenannte myelodysplastische Syndrome (MDS) festgestellt, eine Erkrankung des Knochenmarks, bei der zu wenige funktionstüchtige Blutzellen gebildet werden, mit dem Risiko, dass daraus ebenfalls eine Leukämieerkrankung entsteht. „Wir sind unfassbar traurig über diese Nachricht“, schreiben Horns Unterstützer auf der Facebook-Seite „Inka muss leben“. „Wir werden weitermachen“, sagt Susanne Stolpmann. Bereits an diesem Wochenende können Menschen helfen. In Bad Doberan können am Sonntag die Besucher zum Lebensretter werden. Beim Bikergottesdienst auf dem Klostergelände beim Münster findet von 8.30 Uhr bis 14 Uhr eine Typisierungsaktion statt, bei der Menschen sich nach dem Motto „Stäbchen rein, Spender sein“ registrieren lassen können. Die Registrierung ist kostenlos und dauert fünf bis zehn Minuten. „Jetzt heißt es weiter hoffen, auf Spender Nummer zwei. Es ist daher umso wichtiger, dass sich so viele Menschen wie möglich registrieren lassen“, so Susanne Stolpmann. Wer am Sonntag nicht kann, kann sich auch über die DKMS gemeinnützige GmbH, ehemals Deutsche Knochenmarkspenderdatei, registrieren lassen. Im Internet unter www.dkms.de können die notwendigen Formulare und Utensilien angefordert werden. „Wir suchen ja jetzt nicht nur nach einem Spender für Inka Horn. Sie und die erkrankte Spenderin haben ja beide dieselben Merkmale“, so Stolpmann. Allerdings dürfte es schwierig werden, dass ein Spender ausreicht. Denn im Regelfall werden potenzielle Spender für nur einen Patienten reserviert. Eine erneute Spende für einen zweiten Patienten ist erst zwei Jahre später wieder möglich. Nach Auskunft aus dem Deutschen Knochenmarkspender Register sei es jedoch unwahrscheinlich, dass für zwei Patienten nur ein Spender infrage kommt. Für 80 bis 90 Prozent der Erkrankten werde mittlerweile ein passender Spender gefunden. Allein in Deutschland sind etwa acht Millionen Menschen als potenzieller Spender registriert. Robert Niemeyer

Bad Doberan/Prerow - Hiobsbotschaft für krebskranke Prerower Ärztin