Idee: Iga-Park als Outdoor-Arena

Die Pläne für eine neue Schwimm- und Eishalle in Schmarl freuen den Stadtsportbund. „So eine Arena wäre Gold wert“, sagt Geschäftsführer Andreas Röhl. Anders als bei der Eis- und Schwimmhalle Lentpark in Köln, die Rostock als Vorbild dienen soll, müsse es jedoch unbedingt Zuschauerränge im Eisstadion für die Rostock Piranhas geben, so Röhl. Und: „Wichtig sind auch Flachwasserbecken, um die große Nachfrage bei zum Beispiel Reha- und Gesundheitsangeboten abdecken zu können.“ Kommt die Schwimm- und Eishalle tatsächlich nach Schmarl, haben die Sportler aber noch einen ganz anderen Wunsch: „Der Iga-Park müsste in einen Freizeit- Outdoor-Park umgewandelt werden“, sagt Röhl. Das Gelände sei ideal dafür. Und in Kombination mit der neuen Schwimm- und Eishalle wäre das eine allumfassende Lösung, so der Geschäftsführer des Stadtsportbundes. „Bisher gibt es in Rostock keinen Outdoorpark. Dabei haben wir in diesem Bereich einen enormen Boom. Vor allem Studenten sind hier unterwegs“, sagt Röhl. Zudem habe der Rostocker Straßensport Verein gerade seinen Standort in der Südstadt aufgeben müssen. Denkbar seien im Iga-Park zum Beispiel Cross-Skating oder Klettern. Der Ortsbeirat Schmarl will sich in seiner nächsten Sitzung mit dem Thema beschäftigen. „Diese Idee ist ein Vorhaben, dessen Bedeutung über unseren Stadtteil hinausgehen würde“, sagt Ortsbeiratschef Michael Berger (CDU). Zur Zeit liefen mehrere Vorhaben zum Iga-Entwicklungskonzept. Die Bürgerschaft hat Oberbürgermeister Roland Methling (UFR) zuletzt beauftragt, konkrete Pläne zur Entwicklung eines maritimen- touristischen Erlebniszentrums in Schmarl bis zum Frühjahr 2018 zu erarbeiten. Darin enthalten sind unter anderem die Punkte „zukünftiger Pflegestandard und Gestaltung des Parks“ sowie die „Ansiedlung weiterer Gastronomie und Freizeitangebote“. „Dies wäre sicherlich der Rahmen, in dem der Wunsch des Stadtsportbundes einfließen sollte“, sagt Berger. Das sieht Iga-Park-Geschäftsführer Ralf Hots-Thomas ähnlich: „Der Sport kann ein Teilaspekt des Iga-Entwicklungskonzeptes sein.“ Hots-Thomas hat den Sport bereits in den Park geholt. Jogger, Läufer und Nordic-Walker seien hier unterwegs. Auch der Trimm-Dich- Pfad werde rege genutzt. „Im vergangenen Jahr hatten wir zudem eine sehr erfolgreiche Triathlon-Veranstaltung bei uns, die in diesem Jahr wiederholt werden soll“, sagt der Iga-Chef, der im März ausscheidet und zurück in seine Heimat Bremen geht. Oberbürgermeister Methling zeigt sich offen für den Vorschlag des Stadtsportbundes: „Wir befinden uns im Stadium der Ideenfindung. Das Ziel sind vielfältige Angebote für die wachsende Zahl der Sportler in unserer Stadt“, sagt Methling. Die Kombination aus Schwimm- und Eishalle sei sinnvoll, da beide Einrichtungen kostengünstig kombiniert und so Synergieeffekte beispielsweise im Nordwesten genutzt werden könnten. Ein erster wichtiger Schritt in Richtung einer noch attraktiveren Sport- und Erholungsstadt wäre es aus seiner Sicht, wenn der Eintritt in den Iga-Park für alle Besucher kostenlos wäre. „Ich hoffe auf schnelle Entscheidungen im politischen Raum“, so der OB. Auch die Sportler hoffen auf eine rasche Umsetzung. Schon 1997 habe es Pläne zum Bau einer Schwimmhalle in Lütten Klein gegeben. „Das war alles fertig geplant“, erinnert sich Stadtsportbund-Präsident Herbert Pankau. Nur sei am Ende nichts passiert. „Die neuen Planungen sollten daher weiter konsequent verfolgt und möglichst rasch umgesetzt werden“, so Pankau. Für Ortsbeiratschef Berger hat der Neubau Priorität: „Zunächst wäre es für den gesamten Nordwesten Rostocks schon sehr gut, wenn die Idee des Baus einer Schwimm- und Eishalle realisiert werden könnte.“ 2,6 Millionen Besucher kamen im Jahr 2003 zur Internationalen Gartenbauausstellung nach Schmarl. 62 Millionen Euro haben allein der Bau und die Gestaltung des Parks gekostet. Die Hansestadt schloss die Iga mit einem Defizit von mehr als 20 Millionen Euro ab. 100 Hektar umfasst das Areal im Stadtteil Schmarl. Im Jahr 2017 kamen rund 165000 Besucher in den Iga-Park. Jeder vierte Rostocker treibt inzwischen Sport: Waren 1992 rund 8,5 Prozent der Hansestädter in einem Sportverein Mitglied, sind es heute bereits mehr als 25 Prozent. André Wornowski

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