Kirche Kühlungsborn veranstaltet digitale Schnitzeljagd

Gut gelaunt wartete Pastor Matthias Borchert auf die Gäste der digitalen Schnitzeljagd. Doch als nach vielen Tagen ohne Sonne, diese dann am Sonnabend sich doch einmal zeigte, wartete er vergebens. „Diese Zeit nutzen die Urlauber doch lieber für den Strand“, sagt Pastor der Evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Kühlungsborn und ist verständnisvoll. Er griff zur Gitarre und spielte ein paar Akkorde, denn mit gemeinsamem Singen hätte die Schnitzeljagd beginnen sollen. Jedoch fand die Veranstaltung schon mehrfach erfolgreich statt und wird auch noch bis Ende August angeboten. Start ist immer am Sonnabend ab 14.30 Uhr vor der Pfarrscheune, auf der Festwiese unter einem Zirkuszelt in der Schlossstraße 19. Am 15. August fällt sie aus. „Dabei geht es um das Kennenlernen der Stadt Kühlungsborn und der hiesigen Kirchengeschichte. Die Schnitzeljagd ist für Familien und Jugendliche gleichermaßen geeignet“, sagt Matthias Borchert. „Im vergangenen Jahr schlug eine Theologiestudentin vor, etwas für die Jugend zu machen. Eine Mitarbeiterin der ‚Kirche am Urlaubsort‘ kam dann auf die Idee mit der digitalen Schnitzeljagd.“ Der Schwerpunkt liegt darauf, dass Familien etwas gemeinsam unternehmen, Spaß haben und dadurch auch Erinnerungen mit nach Hause nehmen. Gleichzeitig lernen sie ihren Urlaubsort besser kennen. Selfies und St. Urban: Pastor Borchert erarbeitete eine vier Kilometer lange Tour die um die 90 Minuten dauert und in der 20 Aufgaben zu lösen sind. Sie führt von der Kirche in der auch schon Aufgaben gelöst werden über einen Teil des Lehrpfades der Stadt bis zur Brunshöver Möhl. „Meine Frau lief die Strecke ab und dann überlegten wir, was geht und was noch verbessert werden muss“, sagte der Pastor. Jetzt neu: Wir bieten Ihnen gebündelt alle News und Tipps rund um den Urlaub in MV in Corona-Zeiten. Der Newsletter kommt jede Woche am Donnerstag gegen 10 Uhr in Ihr E-Mail-Postfach. Ganz einfach hier anmelden! Gelaufen wird in Zweiergruppen, es geht auch größer. Einmal muss auch ein Selfie her und es gibt Punkte für jede gelöste Aufgabe, auch Minuspunkte bei Fehlern. Bei einer Frage geht es darum, wann der Feiertag „Sankt-Urbanstag“ verboten wurde. Damals ging ein heftiges Unwetter runter. Alle rannten hilfesuchend in die Kirche. „Die Menschen dachten, die Welt geht unter. Sie suchten Kraft, Trost und Hilfe in der Kirche“, sagt der Pastor. „Es passierte dann, dass der Regen aufhörte und es soll sogar einen Regenbogen gegeben haben.“ Dieses Ereignis wurde immer mit dem „Sankt-Urbanstag“ gefeiert. Die Schnitzeljagd ist so angelegt, dass sich die Antworten leicht finden lassen – es soll schließlich Spaß machen und kein Universitätsabschluss werden. Am Ende erhalten die Teilnehmer ein Segensband von Pastor Borchert überreicht. Das kann sie dann auch im normalen Alltag begleiten oder als Schutz im Auto verbleiben. Mit dem Rad zum Sonnenuntergang: Von der Kirche aus gibt es noch viel mehr spannende Möglichkeiten, die Umgebung zu erkunden. Gleich drei verschiedenen „Radtouren zum Sonnenuntergang“ bietet der Pastor an. „Los geht es jeweils dienstags um 19.30 Uhr von der Katholischen Kirche aus“, sagt er. Im August beginnen sie bereits um 18 Uhr. Diesmal ist die Tour zum Bastorfer Leuchtturm dran. Eine weitere führt zur evangelischen Waldkirche in Heiligendamm. Die Dritte nach Steffenshagen in die Kirche. An jedem Ort wird eine Andacht abgehalten. Die Touren nach Heiligendamm und Steffenshagen enden in Wittenbeck am Strand auf Höhe des Camping-Stellplatzes, wo die Teilnehmer den Sonnenuntergang genießen können. „Das ist Stärkung für Leib und Seele“, sagt der Pastor. Zuerst mit der Andacht und später bei Wein und in dieser schönen Stimmung können gute Gespräche entstehen. Gespräche am Strand: Mittwochs geht es um 9 Uhr im Bootshafen auf Höhe des Restaurants „Vielmeer“ los. „Atempause“ heißt die besinnliche Zeit, in der Pastor Borchert zu einer Wortandacht einlädt. Jedes Mal wird ein anderes Wort beleuchtet. „Das ist ähnlich einer Morgenandacht, nur verständlicher für jeden“, erklärt er. Musikalisch wird die Andacht von der Kantorin Mariko Sakuraya sowie dem Kühlungsborner Musiker Georg Wegner begleitet. Außerdem konnten bereits etliche Seelsorgegespräche am Strandkorb angeboten werden, die mittwochs und donnerstags von 11 bis 14 Uhr stattfinden, jedoch am 27. August entfallen. „Die Menschen brauchen gerade in dieser Zeit mehr Beistand und wünschen sich auch solche Begleitung“, sagt Pastor Borchert. Lesen Sie auch Urlaub in Corona-Zeiten: Das gefällt den Touristen an Mecklenburg Ehepaar aus der Lausitz pilgert durch Kühlungsborn: Interessierte können sich anschließen OZ-Team testet digitale Schnitzeljagd durch Greifswald Von Sabine Hügelland