Die Entwicklungs-Compagnie Heiligendamm (ECH) möchte die Kolonnaden an der Prof.-Dr.-Vogel-Straße in Heiligendamm (Landkreis Rostock) sanieren. Neun Wohnungen sollen hier entstehen. Für das Vorhaben benötigt die ECH auch den Grünstreifen zwischen den Kolonnaden und der Straße, der noch im Besitz der Stadt ist.
Für das Kellergeschoss sollen nördlich der Kolonnaden – auf dem Grünstreifen – Lichtschächte gesetzt werden. Damit für das gesamte Objekt einheitliche Eigentumsrechte herrschen, möchte die ECH die 257 Quadratmeter kaufen. Hintergrund: Die Wohnungen in den Kolonnaden sollen an Interessenten verkauft werden. „Das ist schwierig, wenn ein Teil der Fläche in anderer Hand ist“, warb Julius Jagdfeld von der ECH um Zustimmung bei den Stadtvertretern am Montagabend. „Es geht darum, den Verkauf an Endkunden überhaupt zu ermöglichen.“ Denn auch die Banken hätten signalisiert, dass das bei nicht einheitlichem Eigentumsrecht schwierig sei.
Einige Stadtvertreter gegen Verkauf
Gegenwind kam von der UDI. „Wir sind gegen den Verkauf“, sagte Thomas Römhild. Das Grundstück sollte im Eigentum der Stadt belassen werden, falls die Straße mal wieder für die Öffentlichkeit geöffnet würde, würden dann auch Flächen bereit stehen. Einen entsprechenden Änderungsantrag, der den Bau der Lichtschächte befürwortet, aber das Grundstück in Besitz der Stadt gelassen hätte, lehnte eine Mehrheit der Stadtvertreter ab. Thomas Römhild gab dann noch die Anregung, dass es sinnvoll wäre, über den Verkaufsbetrag zu beraten und in der Stadtvertretung darüber zu diskutieren. „Wir werden einen entsprechenden Beschluss einbringen“, kündigte er an. Letztendlich gab eine Mehrheit der Stadtvertreter ihr Votum für den Verkauf der Fläche ab.
UDI beantragt Sondersitzung
Dagegen geht jetzt die UDI vor. Fraktionsvorsitzender Guido Lex hat eine Sondersitzung beantragt, auf der sich erneut mit der Beschlussvorlage befasst werden soll. Die UDI stellt infrage, ob die Abstimmung über die Beschlussvorlage wirksam war. Stadtvertretervorsteherin Birgit Mersjann (SPD) hatte nach der Abstimmung über den Änderungsantrag der UDI, den begonnen Wortbeitrag von Thomas Römhild, der einen weiteren Änderungsantrag einbringen wollte, mit der Begründung unterbrochen, man sei in der Abstimmung, und Änderungsanträge seien schriftlich einzureichen.
Levien Anja