Kommission will Kita-Essen zwischen Bad Doberan und Rerik verbessern

Gesünder und abwechslungsreicher: Das Essen in den Kindertagesstätten der Arbeiterwohlfahrt (Awo) im Regionalverband Bad Doberan soll besser werden. Deshalb haben die Leiterinnen der Kitas und die Geschäftsführung eine Küchenkommission gegründet. „Wir haben das bei einer Arbeitsberatung mit den Leiterinnen untereinander beschlossen“, sagt Jana Schnemilich, Leiterin der Kita De Utkieker in Bad Doberan. Ihre Einrichtung ist eine von dreien, die bei dem Projekt federführend sind. Aber: „Jede Kita hat zugearbeitet“, sagt sie. „Das ist ja sehr individuell, jeder hat andere Rahmenbedingungen.“ So nehmen zum Beispiel nicht alle der insgesamt zwölf Kitas der Awo zwischen Bad Doberan und Rerik Krippenkinder auf, was sich auf den Speiseplan auswirke. Die Vorschläge hätte man bei den Utkiekern gemeinsam mit den Kindern erarbeitet. Lesen Sie auch: Essen für zwölf Awo-Kitas: Kröpeliner kochen für Kinder in Bad Doberan Weniger Zucker und weniger Fleisch: „Wir haben zum Beispiel beobachtet, dass die Cornflakes, die es zum Frühstück gibt, manchmal sehr süß sind“, sagt Jana Schnemilich. Zudem käme nur eine geringe Auswahl an saisonalem Gemüse auf den Tisch. Zu überlegen sei auch, ob Fleisch vielleicht nur noch einmal in der Woche serviert werden sollte, dafür aber in hochwertiger Qualität. „Auch der Aufschnitt ist oft das Gleiche“, sagt sie. Es solle nicht zu viel Süßes geben, finden die Kita-Leiterinnen. So gebe es derzeit einmal in der Woche Kuchen zur Vesper, „das klappt ganz gut“. Aber zum Frühstück könne es statt Marmelade oder Nutella vielleicht häufiger Käse oder Quark geben. „Natürlich können wir selber bestellen und tun das auch wöchentlich.“ Allerdings seien sie nicht immer mit der Auswahl zufrieden. „Wir haben auch schon ansatzweise selbst Dinge eingekauft, weil wir sie auf der Liste nicht gefunden haben. Aber das soll ja nicht sein, und wir können ja auch nicht jeden Tag mit den Kindern einkaufen gehen“, sagt Jana Schnemilich. Auch die finanzielle Komponente spiele eine Rolle. „Wir haben ein Verpflegungsgeld und die Eltern sollen ja auch nicht mehr zahlen, wir wollen ja auch im Rahmen bleiben.“ Geschäftsführerin mit Angebot zufrieden: Auch Kathrin Polz, Geschäftsführerin des Regionalverbandes der Arbeiterwohlfahrt Bad Doberan, ist mit im Boot: „Wir werden uns regelmäßig mit dem Koch und dem Catering-Zuständigen treffen und uns gut austauschen.“ Man wolle gemeinsam sehen, wo es Möglichkeiten für Veränderungen und Verbesserungen gebe. „Wir sind im Gespräch“, sagt Kathrin Polz, „Das klappt gut. Wenn ich in den Kitas bin, schaue ich mir auch die Essensituation und das Mittag an.“ Zudem führten die Erzieher Protokolle, was gut und was schlecht läuft. Im Unterschied zu anderen Kindertagesstätten, die ihre Speisen von einem externen Dienstleister beziehen und regelmäßig neu ausschreiben, kocht die Awo gewissermaßen für sich selbst. In Zusammenarbeit mit der Catering und Service Nord GmbH wird das Essen in einer Großküche im Seniorenzentrum Kröpelin zubereitet und von dort aus an die Einrichtungen ausgeliefert. Mit der angebotenen Auswahl ist Kathrin Polz sehr zufrieden. „Unsere Vielfalt, gerade was Frühstück und Vesper angeht, ist gewaltig. Da dürfen sie wählen, da sind wir perfekt.“ Beim Mittagessen habe man jetzt mit einer Kita begonnen, die Speisepläne anders aufzustellen. „Wir gucken, was die Kinder gern essen und bieten auch mal Alternativen, wenn zum Beispiel jemand Kohlsuppe nicht mag.“ Den Wunsch der Kitaleiterinnen nach qualitativ hochwertigerem Fleisch findet sie berechtigt. „Aber da sind es die Kosten, die uns überfallen.“ Die Cateringfirma achte jedoch darauf, Produkte aus der Region zu verwenden. Das gelte beispielsweise für das Brot und die Kartoffeln. „Man muss sagen, das Essen ist nicht schlecht, die Palette ist groß“, sagt Kathrin Polz. 12 Kitas erhalten ihr Essen aus der Küche in Kröpelin 3 Mahlzeiten werden täglich ausgeliefert: Frühstück, Mittag und Vesper Alle 6 Wochen wiederholt sich der Speiseplan 600 Kilo Kartoffeln und 28 Kilo Reis verarbeitet Küchenchef Frank Klocke dort pro Woche Köche brauchen Rückmeldung: Die Küchenkommission sei auch ein Wunsch von ihr gewesen, sagt die Geschäftsführerin. „Das gibt es nämlich auch in unserem Pflegeheim in Kröpelin.“ Da sich die Küche im selben Gebäude befindet, könnten die Bewohner dem Koch dort unmittelbar eine Rückmeldung geben. Dass das wichtig ist, glaubt auch Jana Schnemilich. „Wir wollen optimistisch nach vorn schauen, dass sich etwas ändert. Die Köche wissen es ja auch nicht, wenn wir nichts sagen.“ Lesen Sie auch MV: Streit um Kita-Finanzierungsklage zieht weitere Kreise Basteln mit Kastanien im Herbst: Kreative Ideen für Kinder Basteln mit Kindern im Herbst: Das lässt sich aus bunten Blättern machen Von Cora Meyer