Kröpelin: Eigenheime vor Brusow geplant

Bis zu 99 neue Baugrundstücke sollen in der Nachbarschaft des ab dem Jahr 1997 erschlossenen Kröpeliner Wohngebiets „Am Silberberg“ ausgewiesen werden – so soll es der künftige Bebauungsplan Nr. 15 „Kröpelin – Am Brusower Weg“ vorsehen. Dessen Aufstellung wurde gerade von den hiesigen Stadtvertretern beschlossen. Damit bekunden die Volksvertreter ihre Absicht, für diese rund 83 500 Quadratmeter große Fläche ein entsprechendes Verfahren der Bebauungsplanung einzuleiten, bei dem die Bürger und die sogenannten Träger öffentlicher Belange, deren Aufgabengebiete von dieser Planung berührt werden, dann die Gelegenheit zur Erörterung haben werden. Gemunkelt habe man im Dorf schon seit zwei Jahren, dass der Acker hier bebaut werden solle, aber über den Beschluss vom 29. Oktober habe sie noch nichts gehört, sagt Anika Staschull aus dem Brusower Birkenweg, der an die neuen Eigenheime angrenzen würde. Bürgerinformationssystem gibt Auskunft: Dann sieht sie auf die Karte des Vermessungsbüros „Hansch & Bernau“ mit einem Parzellierungsvorschlag. Die steht im Internet-Bürgerinformationssystem der Stadt, wo auch alle Stadtvertreterentscheidungen nachgelesen werden können (kroepelin.sitzung-mv.de/public). „Da wollen sie wirklich bis hier vorn bauen“, sagt sie und schaut gegen die Sonne blinzelnd auf die von ihr gegenüberliegende Straßenseite: „Aber das ist okay, man kann ja wohl noch drüber gucken“, ergänzt die einstige Rostockerin, die vor sieben Jahren hierher zu ihrem Freund gezogen ist und das Landleben nicht mehr missen möchte. Zumal hier in Brusow alles Wichtige in der Nähe sei, wie sie betont. Im Ort hätte zudem jeder seinen Platz, selbst wenn noch Grundstücke dazukommen würden: „Wir haben hier ja nicht Haus eng an eng. Alles gut, das geht noch.“ Die Bürokauffrau verbringt einen Teil der Freizeit mit ihren Labradoren und einem Windhund beim Hundesportverein Bad Doberan und schätzt auch deshalb Wald und Feld in der Umgebung: „Alles zum Trainieren da.“ „Wenn man von Kröpelins Schulstraße in den Brusower Weg biegt, ist rechts, wo sich gegenwärtig noch der Acker befindet, eine fast durchgängige einreihige Bebauung vorgesehen und auf der linken Seite schließt sich der nächste Schritt Bebauung an das Wohngebiet ,Am Silberberg’ an“, erläutert Kröpelins Bürgermeister Thomas Gutteck (parteilos) die Pläne der Stadt. Er schätzt, dass das ganze jetzt angeschobene Verfahren zur Aufstellung des B-Plans Nr. 15 insgesamt anderthalb Jahre dauern wird. Da sich die betreffende Fläche baurechtlich im Außenbereich der Stadt befinde, sei zur Schaffung von Baurecht diese B-Plan-Aufstellung erforderlich, war vor der Stadtvertretung begründet und dem vorausgeschickt worden, dass in Kröpelin eine anhaltend große Nachfrage nach bezahlbaren Baugrundstücken für Einfamilienhäuser bestehe. Der würde durch dieses Projekt mit „attraktiven, relativ kostengünstigen und ruhigen Wohnstandorten“ befriedigt werden. „Dieser Bedarf ist definitiv da. Wir haben es im Abverkauf unseres Gebietes ,Schönbusch’ in Jennewitz gesehen. Das hätten wir fünfmal verkaufen können“, beantwortet der Rathauschef eine entsprechende Frage der OZ und verweist auf die langfristige Entwicklung der Kleinstadt. Auch die neue Bahnhofstraße, mit ihrer Vernetzung des Bahn- und Busverkehrs, würde künftig die Verbindungen von Kröpelin zu den Ostseebädern verbessern, wodurch die Stadt und ihre verfügbaren Baugrundstücke immer interessanter würden. 1,6 Millionen-Auftrag für Bahnhofstraße vergeben: Die Stadtvertreter hatten auf ihrer Sitzung am 29. Oktober auch den Auftrag für den Ausbau der Bahnhofstraße mit zwei Bushaltestellen mit einer Bruttoangebotssumme von rund 1,6 Millionen Euro an die Eurovia Verkehrsbau GmbH aus Kavelstorf vergeben. Am 1. Februar 2021 soll der Baustart erfolgen, sagt Thomas Gutteck dazu und unterstreicht noch, dass das große Eigenheim-Vorhaben am östlichen Stadtrand auch bereits einmal mit dem Amt für Kreisentwicklung in Bad Doberan besprochen worden sei: „Sie haben ebenfalls den Bedarf gesehen, dass da in Kröpelin dringend etwas passieren muss.“ Lesen Sie auch: Mehr als 50 neue Wohnungen: Kröpelin plant neuen Wohnpark Überall wird gebaut in diesen Tagen Von Thomas Hoppe