Kröpelin und Neubukow: Lokale trotzen dem Virus

Trotz der zahlreichen Einschränkungen durch die Corona-Pandemie gibt es einige Fortschritte in der Gaststättenszene von Kröpelin und Neubukow zu vermelden. Vor ein paar Wochen kehrten die Betreiber der Altenhäger Pizzeria „Carpe Diem“ („Genieße den Augenblick“) in der Kröpeliner Straße 13, Anna Cilia und Vincento Giglia, quasi mit besonderen Souvenirs aus ihrem Spätsommer-Urlaub auf Sizilien zurück. Deshalb können sie ab sofort Oliven von einer familieneigenen Insel-Plantage und selbstgepresstes Öl aus diesen Früchten in ihrem kleinen Lokal anbieten. „Im November kommt noch Rotwein von Sizilien, von der Rebsorte ,Nero d’Avola’, dazu“, kündigt Vincento Giglia erwartungsfroh an. Das Lokal im Kröpeliner Ortsteil, direkt an der Landesstraße Nr. 11, bietet 20 Plätze – die entsprechend der derzeit geltenden Abstandsregelungen etwas reduziert sind. Geöffnet ist hier mittwochs bis samstags, jeweils von 16 bis 21 Uhr. „Zum Raben“ steigt bald in Tagesgeschäft ein: Im Grunde optimistisch schaut auch der Inhaber und Chefkoch des Kröpeliner Veranstaltungshauses „Zum Raben“, Michael Pfister, in die nahe Zukunft. Allerdings hat er seinen im Frühjahr gestarteten Abhol- und Lieferservice wieder eingestellt, weil dieser nur Kosten verursacht haben soll. Auch seine Haupteinnahmequellen – die größeren Veranstaltungen – waren wegen Corona weggebrochen, doch das Catering-Angebot des „Raben“ werde stark nachgefragt, es gibt weiter Feiern im kleineren Rahmen und in ein paar Wochen möchte der Wahlkröpeliner auch ins Tagesgeschäft starten: „Also mit À-la-carte-Restaurant an ein paar Tagen und nachmittags Kaffee und Kuchen für Oma und Opa. Die besonderen Silvester- und Weihnachtsevents, wie „Papermoon“ und „Ohne Ende satt essen“ würden leider alle ausfallen – doch an den Festtagen soll das Restaurant öffnen. „Da wird man dann bedient und es ist entspannter“, sagt Michael Pfister und unterstreicht seine Einsatzbereitschaft: „Wer nicht versucht...“ Entspannt schauen bereits Thomas und Renate Culmsee vom „Marktstübchen“ im Kröpeliner Stadtzentrum auf die Lage: „Es sieht gut aus – wir sind guter Dinge. An unserem Mittagessen-Lieferservice für rund 70, 80 Kundinnen und Kunden – sowie hier im Lokal mit 25 Plätzen – hat sich nichts geändert. „Wir haben auch die ganze Corona-Zeit durch geliefert.“ Es hätte keinen Einbruch bei der Nachfrage gegeben, sondern es „wurde sogar ein klein wenig mehr – ohne Werbung“, sagt Thomas Culmsee zufrieden, der gerade mit seiner Frau aus Bayern heimgekehrt ist: „Wir müssen ja nach zwei Jahren auch mal Urlaub machen!“ Das Haus, in dem die Culmsees mit ihrem Lokal eingemietet sind, sehe top aus, sagt der Chef, doch zur sichtlich mitgenommenen Terrasse würden ihn Gäste oft fragen, ob er nicht die Mauer machen wolle. Urfa-Grill öffnet am Markt von Neubukow: Ein regelmäßiger Mittagsgast aus Kröpelin, der an diesem Montag bereits Nudeln mit Tomatensoße bestellt hat, lobt das Essen der Culmsees: „Ich bin sehr zufrieden. Es schmeckt gut.“ Heute sollen Klops mit Gemüse gekocht werden, geöffnet ist von 9 bis 14 Uhr. „In der nächsten Woche, am Dienstag, werden wir um 10 Uhr starten“, sagt am Neubukower Markt vor der Nr. 14 der Chef vom Urfa-Grill, Omer Kocaoglu. Der heute 38-jährige Wahlteschower hatte 2016 in der Keneser Straße seinen Dönerladen eröffnet. Jetzt ist er mit vier Mitarbeitern umgezogen und bietet zudem an, per Telefon bestelltes Essen, bereits ab 12 Uhr nach Hause zu liefern. Corona hätte schon etwas kaputtgemacht, aber man könne noch leben, sagt er zuversichtlich und ergänzt: „Wir sind klein, aber fein.“ Lesen Sie auch Kröpeliner Veranstaltungshaus „Zum Raben“ führt Abhol- und Lieferdienst ein Von Thomas Hoppe