Kühlungsborn: Einwohner wünschen sich Schwimmhalle für den Ort

Eine neue Schwimmhalle und die weiteren Vorbereitungen für die Sanierung der Villa Baltic: Diese beiden Großprojekte auf der Agenda der Stadtvertretung von Kühlungsborn sind den Bürgern in diesem Jahr besonders wichtig. „Es wäre schön, wenn wir wieder eine Schwimmhalle hätten“, sagt Martin Priebe. „Die würde sicher auch gut genutzt werden.“ Er denkt dabei unter anderem an Schwimmunterricht für Kinder. „Wir sind hier an der Ostsee. Wenn ich dann höre, dass Kinder mit sechs nicht richtig schwimmen können, ist das schon merkwürdig.“ Die Schwimmhalle wäre auch Kerstin Krause wichtig. „Ich gehe selber viel schwimmen“, sagt sie. Villa Baltic sehr gefragt: Was sich in Kühlungsborn aber dringend entwickeln müsse, sei die Villa Baltic. „Ich betreue Wandergruppen“, sagt sie. „Und egal wo in Deutschland, überall fragt man mich nach dieser ‚Ruine‘.“ In die gleiche Kerbe schlägt auch Kristine Hupfer. „Das war mal das schönste Haus am Platz“, sagt sie. Die Kühlungsbornerin würde es gut finden, wenn hier wieder ein Hotel einzieht. „Oder ein großer Veranstaltungsraum, der wäre auch gut für den Ort.“ Lesen Sie auch: Villa Baltic in Kühlungsborn: Video informiert über aktuellen Entwicklungsstand Kerstin Krause und ihr Mann Ronald sind aus dem Harz an die Küste gezogen. Ihnen gefällt Kühlungsborn. „Hier ist viel passiert“, sagt Kerstin Krause. Die Großmutter lobt vor allem die Vielfalt der Spielplätze und die Sauberkeit. „Und wir finden die Rehe im Baltic Park toll“, sagt Kerstin Krause über die neue Winterbeleuchtung. „Dass die Kurverwaltung diesen Aufwand gemacht hat, obwohl keine Urlauber da sind, nur für die Einheimischen.“ Bezahlbarer Wohnraum fehlt: Für die könnte allerdings ein bisschen mehr getan werden, sagt Martin Priebe. Er ist in Kühlungsborn aufgewachsen. „Ich lebe gerne hier“, sagt er. „Die Stadt entwickelt sich gut, stellenweise leider ein bisschen in die falsche Richtung.“ Martin Priebe ist der Ansicht, dass mehr für die eigene Bevölkerung passieren könnte. Besonders wichtig ist ihm bezahlbarer Wohnraum. Weil sie sich die Preise im Ort nicht mehr leisten könnten, müssten viele junge Familien aus Kühlungsborn wegziehen. Jugendarbeit fehlt: „Auch für die Jugend müsste man ein bisschen was tun, die brauchen etwas, wo sie sich treffen können.“ Auch das Veranstaltungsangebot für Jugendliche lasse zu wünschen übrig. „Außer dem Strand und dem Kletterwald gibt es nicht so viel Attraktives.“ Die Jugendlichen sind seiner Ansicht nach die Urlauber von morgen. „Man darf nicht nur an die Alten denken.“ Für jung und alt gleichermaßen interessant wäre eine schöne Tanzbar in Kühlungsborn, glaubt Martin Priebe. Einige in der Stadt hätten bereits schließen müssen, weil sich die Nachbarn durch den Lärm gestört fühlten. Deshalb schlägt er vor: „Wenn man die Schwimmhalle an der Umgehungsstraße baut, sollte man gleich gucken, ob man einen Betreiber für eine Tanzbar dort findet.“ Viele Autos im Sommer: Kerstin und Roland Krause schätzen zwar die Ruhe in West, wo sie wohnen. Sie fahren aber auch gerne hinüber in den belebteren östlichen Stadtteil. „Es gibt viel Kultur, das ganze Jahr über“, sagt Ronald Krause. Wenn er im Ort unterwegs ist, dann allerdings meistens mit dem Fahrrad. „Es ist schwer, einen Parkplatz zu finden, es fehlen Parkmöglichkeiten.“ Auch Kristine Hupfer fährt gern Rad – allerdings lieber im Wald. „Gerade im Sommer ist auf den Straßen viel Verkehr.“ Vor allem in der Ostseeallee. „Die ist eigentlich zu schmal, wenn sich Fahrzeuge entgegenkommen oder für Reisebusse. Und an das Tempolimit halten sich längst nicht alle. Vielleicht könnte man überlegen, sie ganz für Autos zu sperren.“ Solche Überlegungen gibt es tatsächlich. Sie sind Teil des Verkehrskonzepts, das in diesem Jahr weiter umgesetzt werden soll. Weitere Vorhaben sind die Neugestaltung der Seebrücke in Ost, für die demnächst erste Pläne vorliegen sollen und die Erarbeitung eines städtebaulichen Konzeptes für den Ortsteil West. Auch die Regenwasserschutzkonzepte, der Breitbandausbau sowie Sportplatz- und Schulausbau sind Projekte, die in der Planung beziehungsweise Umsetzung sind. Auf der Agenda für das beginnende Jahr stehen außerdem der Bau eines Bürgerhauses, die Umsetzung des Strandnutzungskonzepts und die Verbesserung des Nahverkehrs. Von Cora Meyer