Kühlungsborn: Spätkauf-Geschäft in der Strandstraße eröffnet

Mit dem neuen Jahr hat für ihn ein neuer Lebensabschnitt begonnen: Agron Jusufi hat einen kleinen Supermarkt an der Strandstraße in Kühlungsborn eröffnet. Seit dem 6. Januar führt er den „Kübo-Späti“. Hier bietet der gebürtige Kosovare Getränke, Süßwaren und Zigaretten an. „Es gibt aber auch eine kleine Ecke für Lebensmittel und Drogeriebedarf“, sagt er. In seinem Laden habe man die Möglichkeit, auch dann noch einzukaufen, wenn andere Geschäfte geschlossen haben: „Späti“ ist die Kurzform von Spätkauf. Er ist montags bis freitags von 10 bis 23 Uhr geöffnet, samstags bis 22 Uhr. Sonntags hat Agron Jusufi geschlossen. Wenn der Corona-Lockdown beendet ist, will er seine Öffnungszeiten bis nach Mitternacht ausdehnen. In Großstädten wie Berlin sind Spätkauf-Geschäfte sehr verbreitet, auch in Rostock gibt es eines – genauso wie in Aachen. Dort wuchs Agron Jusufi auf. Er lebt inzwischen seit mehreren Jahren in Kühlungsborn. Lesen Sie auch: Einzelhandel in MV rechnet mit 300 Pleiten – mindestens Einzelhandel: Edeka-Mitarbeiter in Kühlungsborn warten auf Impfung Standort in Strandnähe war Glück: Der ehemalige Küchenmonteur glaubt, dass auch dort ein Spätkauf gefehlt hat. „Das habe ich selber gemerkt“, sagt er. „Die Angestellten in Hotels und Restaurants haben alle spät Feierabend.“ Und auch Touristen seien abends noch unterwegs. Und dann hätten irgendwann nur noch die Tankstellen geöffnet. „Die Idee hatte ich schon etwas länger“, sagt Agron Jusufi. Bisher habe er aber keinen geeigneten Laden gefunden. Jetzt konnte er die Räumlichkeiten des Reisebüros Henschel beziehen, das nun in der Friedrich-Borgwardt-Straße zu finden ist. „Dass es so nah am Strand ist, ist schon traumhaft. Das war wirklich Glück“, sagt der „Späti“-Inhaber, der momentan noch allein im Laden steht. „Ich will in der nächsten Zeit jemanden einstellen“, sagt er. „Diese Zeiten schafft man nicht allein.“ Sein Geschäft werde bisher sehr gut angenommen. „Das hätte ich nicht gedacht, weil ja in der Strandstraße gerade nichts los ist“, sagt er. „Aber ich denke, die Leute freuen sich, dass es mal etwas anderes gibt, außer Mode- und Bekleidungsgeschäften. Sie wollen das unterstützen.“ Angst vor der Selbstständigkeit hat Agron Jusufi keine. „Bevor ich im Laden von jemand anderem arbeite, arbeite ich lieber in meinem eigenen“, sagt er. Agron Jusufi denkt aber auch an die Stadt: „Ich will etwas für die Zukunft von Kühlungsborn aufbauen“, sagt er. Von Cora Meyer