Kühlungsborn: Wohnungen, Häuser, Hotels

In Kühlungsborn wird wieder gebaut. Viele befürchten, dass davon nur Urlauber profitieren werden. Das stimmt nur zum Teil. Richtig ist: Es gibt eine Tendenz, Eigentumswohnungen in Ferienappartements umzuwandeln. Im Planungskonzept zur 3. Änderung des Bebauungsplanes (B-Plan) Nr. 17 „Am Bootshafen“ steht auch, dass die Stadt dieser durch verschiedene Maßnahmen zu begegnen versucht. Die Anzahl der Ferienwohnungen sei von 2007 bis 2011 von etwa 2150 auf 2750 angestiegen. Die Stadt versucht mit ihren Bebauungsplänen, das Anwachsen der Ferienwohnungen zu begrenzen, heißt es in dem Konzept. Denn ein allgemeines Anwachsen der Bettenzahlen sei nicht beabsichtigt. Bis 2019 sei die Zahl der Ferienwohnungen nach Angaben der Fremdenverkehrsabteilung daher wieder auf etwa 2500 gesunken. Hier entstehen Ferienwohnungen: Neue Ferienwohnungen entstehen derzeit an zwei Stellen: Gerade erst Thema in der Stadtvertretersitzung war ein Neubau zwischen Fulgen, Hafenstraße und Molli-Gleis. Dort soll ein leer stehender alter Hof abgerissen und ein Neubau für touristische Nutzung errichtet werden. Konkret sind hier Unterkünfte für Gäste des sich in der Nähe befindenden Reiterhofs, eine gastronomische Einrichtung und maximal zwei Dauerwohnungen geplant. Nach dem B-Plan sind maximal zehn Ferienapartments zulässig. „Wohnungsbau ist in diesem Bereich aufgrund der umliegenden Bauten nicht möglich“, informiert die Bauamtsleiterin Peggy Westphal. Ein größerer Komplex ist in der Waldstraße im Bau. Das Objekt mit 45 Ferienwohnungen und Tiefgarage mit 80 Plätzen wird unter dem Namen Dünen-Residenz vermarktet. Es besteht aus zwei Gebäuden, die ein Laubengang miteinander verbindet. Über einen Fußweg sollen die künftigen Bewohner direkt zum Strand gelangen. Hier entstehen Mietwohnungen: Zur Miete wohnen sollen Kühlungsborner bald auf dem Gelände der ehemaligen LPG zwischen Pfarrweg und Schlossstraße. Das Verfahren steht allerdings erst ganz am Anfang. „Wir wollen zunächst Baurecht schaffen“, sagt Bürgermeister Rüdiger Kozian. Ein Investor hat das Grundstück gekauft und will dort Mietwohnungen bauen. „Der Eigentümer behält sie im Bestand“, sagt der Bürgermeister. Das bedeutet, dass daraus keine Eigentumswohnungen werden können. Stattdessen könnten sie dauerhaft vermietet werden. „Damit wäre ein Teil unseres Wohnungsproblems gelöst“, sagt der Bürgermeister. Die Anzahl der Einheiten ist noch unklar. Die Gebäude, die derzeit noch dort stehen, würden zuvor abgerissen. Bevor es mit dem Bau losgehen kann, werde es allerdings noch bis zu zwei Jahren dauern. Lesen Sie auch: Neue Wohnungen in Kühlungsborn: Hier investiert Unternehmen Noveg 19 neue Wohnungen im Wittenbecker Landweg: Die Mehrfamilienhäuser im Wittenbecker Landweg stehen bereits seit längerer Zeit. Sie gehören zum Bestand der Wohnungsbaugesellschaft Noveg. Hier sollen 19 neue Wohnungen entstehen, das Haus ein neues Dach und Balkone bekommen, die Fassade instand gesetzt werden. Das Dachgeschoss soll daher neu erschlossen werden, fünf statt bisher drei Wohnungen hier entstehen. 2021 will die Noveg dann voraussichtlich mit dem Neubau von 14 barrierefreien und barrierearmen Wohnungen im rückwärtigen Bereich beginnen. Hier entstehen Eigentumswohnungen: Recht weit fortgeschritten ist der Bau eines Wohnparks in der Neuen Reihe. Auf dem Areal, das den Namen Silvania trägt, entstehen 24 Eigentumswohnungen und drei Doppelhäuser mit je zwei Wohnungen. Jeweils zwei der Mehrfamilienhäuser, die an die Straße angrenzen, sind unterirdisch mit einer Tiefgarage verbunden. Im mittleren Bereich des Grundstücks entstehen weitere Parkplätze sowie ein Müllplatz. Der Bauherr plant außerdem einen Spielplatz, der den Wohnpark ergänzt. Der Bauplan schließt hier allerdings die Nutzung als gewerblich vermietetes Ferienhaus oder als Ferienwohnung aus. Auch die geplanten Villen der Weststrand-Residenzen im Baugebiet am Ende der Waldstraße sind Eigentumswohnungen. Maximal zwei Wohneinheiten dürfen dort auf die Grundstücke gebaut werden. Ferienwohnungen erlaubt der Bebauungsplan auch dort nicht. Lesen Sie auch: Neues Luxusviertel in Kühlungsborn soll endlich gebaut werden Hier entsteht ein Hotel: Bereits länger im Gespräch ist das Bauvorhaben hinter dem Bootshafen. Für junge Leute und Familien will Investor Jan Aschenbeck auf der rund 1,2 Hektar großen Brachlandfläche ein preisgünstiges, maritim orientiertes Sporthotel bauen. Es soll teils den Charakter eines Hostels haben. Bestandteil des Vorhabens sind auch Läden, Restaurants und Bars entlang eines öffentlichen Weges durch den Hotelkomplex. Lesen Sie auch: Das sind die neuen Pläne für das Hotel am Bootshafen in Kühlungsborn Eine Mischform ist das einstige Hotel Nordwind in der Hermannstraße. Es wurde umgebaut, saniert und trägt jetzt den Namen Westside Arthotel. Im Haus sind 17 Suiten entstanden, die mit Hotelservice und Restaurantbetrieb im Erdgeschoss bewirtschaftet werden. Über den Verkauf war die Sanierung refinanziert worden. Im Herbst soll mit dem Neubau von sechs Suiten im Gartenbereich begonnen werden. Dadurch wird die Nutzfläche des Westside Arthotel um etwa 340 Quadratmeter erweitert. Lesen Sie auch OZ-Umfrage Kühlungsborn-West Kühlungsborn setzt Sicherheitsdienst weiter ein Bad Doberan nimmt halbe Millionen Euro weniger ein Von Cora Meyer

Kühlungsborn: Wohnungen, Häuser, Hotels - Was wird wo gebaut?