Kühlungsborn gewinnt in Unterzahl

Es ist die 85. Minute und wilde Diskussionen herrschen auf dem Platz. Schiedsrichter Reinhard Waack zeigt beim Spielstand von 2:3 für den FSV Kühlungsborn zum zweiten Mal auf den Punkt. Der Top-Torschütze der Gastgeber, Robert Grabowski, legt sich den Ball zurecht, läuft an und schießt. Philipp Reimer im Tor der Kühlungsborner hält den Strafstoß und wird zum umjubelten Held. „Es war ein völlig verrücktes Spiel und ich habe größten Respekt vor der Leistung meiner Mannschaft“, freut sich Daniel Stähr, Trainer des FSV. Die Ostseekicker behielten in einer rassigen Begegnung die Oberhand und konnten am Ende mit 3:2 gewinnen. Das Spiel begann recht ausgeglichen und so führte ein Geistesblitz zum ersten Tor. Ein schnell ausgeführter Freistoß landete bei Mathias Niemann, der Rico Keil auf die Reise schickte. Keil überlupfte den heraus stürmenden Torwart und markierte mit seinem 30. Saisontreffer das 1:0 für den FSV. Nur fünf Minuten später wurde es das erste Mal strittig. Der bereits verwarnte Johannes Niemann beging sein zweites Foul und sah in seinem ersten Punktspiel die Gelb-Rote Karte. „Die Entscheidung ist vertretbar“, kommentiert Stähr die Situation. Quasi mit dem Halbzeitpfiff konnten die Bützower durch Grabowski ausgleichen. Der FSV zeigte sich unbeirrt. Zehn Minuten nach dem Seitenwechsel ging der FSV erneut in Führung. Philipp Scheller nahm einen langen Ball auf, ließ zwei Gegenspieler stehen und suchte den Abschluss. Den Abpraller staubte Tobias Brandt ab. In der 65. Minute ein erneuter Rückschlag. Der TSV bekommt den ersten Foulelfmeter zugesprochen. Grabowski nutzte die Gelegenheit und glich erneut aus. „Die Stimmung war auf beiden Seiten geladen. So macht Fußball Spaß“, schmunzelt Stähr. Doch es war noch lange nicht das Ende. Eine Viertelstunde vor dem Ende wurde Richie Ahrens für den FSV Kühlungsborn eingewechselt. Der Stürmer aus der A-Jungend war fünf Minuten später zur Stelle. Nach einer Flanke traf er per Kopf zum 3:2. Kurze Zeit darauf parierte Reimer den bereits beschriebenen Elfmeter und nach dem Abpfiff gab es kein Halten mehr. „Wir haben uns diesen Sieg redlich verdient“, sagt Stähr abschließend. Landesklasse. Kröpeliner SV — SSV Satow 4:0 (1:0). Die Kröpeliner können einmal kräftig durchatmen. Das Team von Spielertrainer Mathias Hausburg feierte im Lokalderby den ersten Sieg im Jahr 2014. Dabei stellte sich der KSV gegen die bereits abgestiegenen Satower schwer an. Immer wieder probierten es die Mühlenstädter über lange Bälle in die Spitze, doch der SSV beförderte das Leder immer wieder aus dem Strafraum. Das erkannte Hausburg, der aufgrund einer Gelbsperre sein Team von außen anführen musste. Er wies darauf hin, dass der KSV nur über flache Passstaffeten zum Erfolg kommt. In der 32. Minute erhörten seine Schützlinge die Vorgabe und setzten sie um. Über Florian Thielert gelang der Ball zu Jan Gehrmann. Gehrmann leitete zu Sebastian Leipacher weiter, der das Leder zum 1:0 ins Tor beförderte. Den Kröpelinern war anzusehen, wie erleichternd die Führung war. „Ich habe in der Pause nochmal die hohen Bälle bemängelt. Danach haben sie gemerkt, was sie erreichen können, wenn es auch flach geht“, sagte Hausburg. Kröpelin steigerte sich in der zweiten Hälfte und legte nach. Thielert (63.) und Gehrmann (76.) erzielten die Treffer zum 3:0. Trotz des Rückstandes gab sich Satow zu keinem Zeitpunkt des Spiels auf. „Ich finde es bemerkenswert, dass sie die Saison trotz ihrer aussichtslosen Situation durchziehen“, fand Hausburg lobende Worte für den SSV. Den besten der vier Treffer hielt sich der KSV für das Ende auf. Kröpelins Torwart Thomas Götz machte in der 86. Minute einen Abschlag. Zum Staunen aller Zuschauer landete die Kugel im Satower Netz. Somit war der 4:0-Endstand der Höhepunkt dieses wichtigen Erfolges für Kröpelin. Nun fehlt noch ein Punkt um den Klassenerhalt perfekt zu machen. Der Spielertrainer ist ganz optimistisch, dass dieser schon am kommenden Sonnabend beim Rostocker FC II geholt wird. Doberaner FC — SV Klein Belitz 4:1 (1:0) Erneut war Tobias Scherf der Mann des Spiels. Mit seinen drei Treffern hatte er großen Anteil am Sieg des DFC über die kampfstarken Belitzer. Die Doberaner taten sich anfangs schwer gegen die Gäste, die zuvor sieben Spiele ohne Niederlage bestritten. Erst in der 43. Minute war es Matthias Zettl, der die Münsterstädter in Führung brachte. „Nach der Pause ging die Post ab“, berichtete Trainer Ronny Susa. Er spielte damit auf die zehn Minuten des Tobias Scherf an. Zwischen der 49. Und 59. Minute markierte dieser drei Treffer zum 4:0 und sorgte für eine Vorentscheidung. „Er hätte sogar noch ein Tor mehr machen können“, erklärte Susa. Danach bekamen die Belitzer einen Elfmeter zugesprochen, den der SV-Kapitän jedoch an den Pfosten setzte. Der DFC präsentierte sich anschließend weiterhin gefährlich. Einzig die mangelnde Chancenverwertung war das große Manko. In der 87. Minute kam der Gast noch zum unnötigen Ehrentreffer — 4:1 Endstand! Ronny Susa und Johannes Weber

Landesliga Nord. TSV Bützow - FSV Kühlungsborn 2:3 (1:1) - Kühlungsborn gewinnt in Unterzahl