Festival-Saison klingt mit Klassik aus

Wenn es eine Veranstaltung in Kühlungsborn auf die großen Banner schafft, die an den Ortseingängen aufgehängt werden, gehört sie zu den bedeutenden Kultur-Ereignissen im Ostseebad. Wie die Kammermusiktage in der Kunsthalle, die vom 14. bis zum 16. Oktober ihre nunmehr achte Auflage erleben. Die Piano-Tage im Frühling, Jazz-Meeting und internationales Gitarren-Festival im Sommer, jetzt die Kammermusiktage: „Wir haben wieder großartige, hochkarätig besetzte Musik-Festivals in ganz unterschiedlichen Genres in der Kunsthalle erlebt. Die Kammer- musiktage im Oktober sind der festliche Abschluss einer erfolgreichen Festival-Saison im Jahr 2015“, zieht Franz N. Kröger, der Kurator der Kunsthalle, Bilanz und schaut voraus. Es gibt in diesem Oktober drei Kammermusiktage in der Kunsthalle. Das Auftaktkonzert spielt am kommenden Mittwoch, 14. Oktober, Prof. Matthias Kirschnereit mit Werken von Felix Mendelssohn-Bartholdy, Johannes Brahms (Sonate f Moll op. 5) und Meister-Werken anderer Komponisten. Kirschnereit zählt heute zu den führenden deutschen Pianisten seiner Generation. Seine Neueinspielung sämtlicher Klavierkonzerte von Wolfgang Amadeus Mozart zusammen mit den Bamberger Symphonikern zum Mozartjahr 2006 wurde weltweit begeistert aufgenommen. Er wurde mit dem Klassik-Echo geehrt. Die Neue Zürcher Zeitung urteilte: „Die Entdeckung des Mozartjahres heißt Matthias Kirschnereit“. Matthias Kirschnereit ist seit 1997 Professor an der Hochschule für Musik und Theater Rostock. Viele seiner Studenten sind inzwischen Preisträger internationaler Wettbewerbe. Er gibt Meisterkurse in aller Welt. Aleksandra Mikulska präsentiert am folgenden Tag, am Donnerstag, dem 15. Oktober, Kompositionen von Frédéric Chopin. Die Pianistin „vereint die drei musikalischen Traditionen der Länder Polen, Deutschland und Italien zu einem einmaligen, persönlichen und unverwechselbaren Stil. Ein Schwerpunkt des künstlerischen Wirkens der gebürtigen Warschauerin liegt in der Verbreitung der Musik der großen Komponisten ihrer Heimat“, heißt es im Programm zu den Kammermusiktagen. Aleksandra Mikulska ist Präsidentin der Chopin-Gesellschaft in der Bundesrepublik Deutschland. Das Abschlusskonzert am Freitag, dem 16. Oktober, könnte fast als ein musikalisches Experiment bezeichnet werden. Take Four — ein Gitarren-Quartett — spielt Khatchaturian, Dvorák, Schostakowitsch, Piazzolla und andere große klassische Komponisten. Take Four gastiert seit 1998 auf internationalen Bühnen und beantwortet seit dem immer wieder überzeugend diese Frage: Warum sollte einem Gitarrenquartett das Privileg verweigert sein, Bach, Dvorák, Puccini, Gershwin, Shostakovitch und andere klassische Komponisten zu spielen? Einfach nur aus dem simplen Grund heraus, dass diese Komponisten das Potential einer solchen Instrumentalgruppierung nicht in Betracht gezogen haben. Die vier Gitarristen werden zeigen, dass es funktioniert. „Wir können uns auf drei spannende Konzerte mit hochkarätigen Musikern freuen, die Kammermusik ganz unterschiedlich interpretieren“, sagt Kröger. Alle Akteure der Kammermusiktage sind mehrfache Preisträger nationaler und internationaler Musikwettbewerbe und haben bereits CDs eingespielt. Alle Konzerte beginnen um 19 Uhr. Der Eintritt kostet 17 Euro. Für Kühlungsborner und Inhaber von Kurkarten gibt es zwei Euro Ermäßigung. Karten gibt es ab sofort in der Kunsthalle — Reservierung unter ☎ 038293/7540. • Mehr Informationen: www.kunsthalle- kuehlungsborn.de Lutz Werner

Kühlungsborn - Festival-Saison klingt mit Klassik aus