Prinz Krumbiegel will Rerik verzaubern

Das Ostseebad Rerik erwartet einen Prinzen. Keinen richtigen, blaublütigen, sondern einen selbsternannten. „Aber einen, der dafür sehr gut singen kann und ein hervorragender Pianist ist“, erklärt René Wiggers, einer der Organisatoren des Reriker Liedersommers, schmunzelnd. Gemeint ist Sebastian Krumbiegel, der Frontmann der Vokal-Pop-Band „Die Prinzen“, die bis heute bei ihren Konzerten große Stadthallen füllt. Der „Ober-Prinz“ wird am 13. Juli, am zweiten Tag des Reriker Liedersommers, den Konzertabend auf dem Wustrower Hals eröffnen. „Wir werden den anderen Sebastian Krumbiegel erleben, der mit seinem Programm ,Solo am Piano‘ das Publikum begeistert: den Chansonier, den Pianisten, den sensiblen Solisten“, macht Steffen Huth, ein weiterer Vorbereiter des Liedersommers, neugierig. Krumbiegel spielt und singt Cover-Versionen von Titeln Udo Lindenbergs und Rio Reisers sowie jede Menge eigene Kompositionen — bekannte und neue. Der Reriker Liedersommer, der dritte in Folge, wird am 12. und 13. Juli auf dem Strand auf dem Wustrower Hals wieder „liedhafte Rockmusik mit deutschen Texten bieten“, ordnet Steffen Huth das kleine Festival musikalisch ein. Den Freitag Abend eröffnen die Senkrechtstarter von „Gustav Ray“ aus Rostock. „Eine Drei-Mann-Rock-Band, die musikalisch auch dadurch interessant wird, weil das tragende Instrument ihres Frontmannes der Bass ist“, weist Wiggers auf eine Besonderheit hin. Ab 21 Uhr wird Dirk Zöllner auf der Bühne sein — bis heute ein ostdeutscher Hippie und Grenzgänger zwischen Soul, Funk und Deutsch-Pop. Am Klavier begleitet ihn André Gensicke. Am Sonnabend, nach dem Auftritt von Prinz Krumbiegel, lässt die Ostrock-Legende Renft mit ihrem Konzert den dritten Reriker Liedersommer ausklingen. „Das war so prima im letzten verregneten Sommer, als wir im kalten Sand saßen und dennoch sehr viel Spaß hatten, dass wir wiederkommen! Die Bands spielen direkt am Wasser, die Sonne sinkt ins Meer, und dazu rockt es mächtig“, schreibt Sylvia Günther aus Berlin auf der Facebook-Seite www.facebook.com „Die einmalige Atmosphäre mit der Konzert-Bühne direkt am Strand vor dem Zaun, der den Zugang zur Halbinsel Wustrow versperrt. Dahinter der morbide Charme der Ruinen der Gartenstadt, die von der Natur zurückerobert wurde. Musiker und Besucher sagen uns immer wieder, das wäre das Alleinstellungsmerkmal, das den Reriker Liedersommer so einmalig macht“, gerät Wiggers fast ins Schwärmen. Der erste Liedersommer 2011 versank im sintflutartigen Regen, bei der zweiten Auflage im vergangenen Jahr flog im starken Wind beinahe die Bühne davon. „Jetzt haben wir nach zweimal schlechtem Wetter beinahe schon ein Anrecht auf ein wunderschönes Sommersonnen-Wochenende mit Live- Musik am Meer“, wünscht sich nicht nur Reriks Touristik-Chefin Miriam Weiß. Die Kurverwaltung ist Veranstalter des Liedersommers, sorgt auch für den Verlustausgleich, wenn es keine schwarze Null gibt. „Bei dem schlechten Wetter im vergangenen Jahr hatten wir an beiden Tagen gut 300 Besucher. Diesmal peilen wir 500 bis 800 an — dann haben wir die Größe erreicht, über die wir nicht hinausgehen wollen und kommen finanziell auch gut über die Runden“, rechnet Huth vor. Er betont: „Das Festival soll klein und fein bleiben — Tausende Besucher, das wollen wir gar nicht.“ Huth, Wiggers und vier weitere Mitglieder im so genannten Orga-Team organisieren das Festival — von den Vertragsgesprächen mit den Musikern bis hin zum Aufbau der Infrastruktur auf dem Wustrower Hals. Vorverkauf läuft 4 Bands und Interpreten treten beim dritten Reriker Liedersommer am 12. und 13. Juli auf dem Wustrower Hals auf: am Freitag die Nachwuchs-Band Gustav Ray aus Rostock (19 Uhr) und Dirk Zöllner „Duo Infernale“ (21 Uhr). Am Sonnabend ist zunächst Sebastian Krumbiegel am Piano zu erleben (19 Uhr), gefolgt von Renft (21 Uhr.) Das Festival-Ticket kostet 24 Euro. Wer nur am Freitag kommt, muss 12 Euro berappen, der Sonnabend kostet 18 Euro. Im Vorverkauf müssen jeweils 2 Euro draufgelegt werden. Tickets gibt es im Vorverkauf unter anderem ab morgen in der Kurverwaltung Rerik und den Service-Centern der OZ in Bad Doberans Mollistraße sowie in der Rostocker Richard-Wagner-Straße. Lutz Werner

Rerik - Prinz Krumbiegel will Rerik verzaubern