Rocker von der Küste wollen gewinnen

Bunte Leggins in Leopardenoptik, toupierte Mähnen, Jeans-Kutten, schwarzgeschminkte Augen. Die Rostocker Band „Red Poison“ (Deutsch: Rotes Gift) macht nicht nur Musik, die vier Jungs leben ihre Leidenschaft. Ihr Stil: Hair-Metal — auch bekannt unter der Bezeichnung Glam-Metal. „Die Musikrichtung gibt es seit den 80er Jahren“, erklärt Sänger Robert „Deströyer“ Bonczyk (18). „Sie ist eine weichere und sozusagen ,schönere‘ Form des Heavy-Metal.“ Die Vorbilder der Band: Poison, Kiss oder auch „Bon Jovi, so wie sie früher waren“. Mit dem bundesweiten Musikwettbewerb „SchoolJam“ wollen der Rostocker und seine Kollegen Felix Weiss (16) aus Kühlungsborn, Schlagzeuger Dorian Fellmann (16) aus Rostock und Gitarrist Hannes Brenke (20) aus Bad Doberan richtig durchstarten. Dafür brauchen sie aber die Unterstützung ihrer Fans. „Ich bin im Internet auf den Wettbewerb aufmerksam geworden und habe uns angemeldet“, erklärt Robert. „Und wir haben uns gedacht: Mach mal“, ergänzt Felix mit einem Grinsen. Aus rund 1200 Bands, die sich zu dem Wettbewerb gemeldet hatten, schafften es „Red Poison“ unter die besten 120. „Dann wurden wir nach Hamburg zum regionalen Finale eingeladen“, erzählt Hannes. Zwei Songs hatten die Mecklenburger Zeit, um die Jury von ihrem Können zu überzeugen — und die Jungs haben es geschafft. „Jetzt sind wir unter den letzten 24 teilnehmenden Gruppen“, ergänzt Robert stolz. Ab Februar können die Fans nun im Internet für ihre Lieblingsband abstimmen — die besten acht treten dann am 15. März in Frankfurt gegeneinander an. „Wir hoffen natürlich auf eine große Unterstützung aus der Region“, sagt Hannes. „Das wäre der Hammer, wenn wir zum Finale fahren dürften.“ Das nächste Konzert in Hamburg haben sich „Red Poison“ jedenfalls schon gesichert. „Am 8. Februar werden wir im Bambi Galore Club auftreten“, sagt Robert, der sich um die Auftritte der Band kümmert. Bisher waren die Musiker auf der Hanse Sail oder im Rostocker Mau Club zu hören. Gegründet wurde „Red Poison“ vor zwei Jahren. „Robert und ich machten bei einem Bandtraining in der Rostocker Rock- und Popschule mit“, erzählt Dorian. „Wir hatten Lust eine eigene Band zu gründen und Robert brachte Hannes mit ins Boot.“ Seit letztem Jahr gibt Felix den Rhythmus an der Bass-Gitarre. Viele ihrer Songs schreiben die vier Rocker selbst. „Bisher haben wir acht eigene Titel im Repertoire, einige Lieder covern wir“, sagt Robert. „Nach und nach wollen wir aber nur noch eigene Lieder spielen.“ Die Ideen für die Texte kommen den Musikern gemeinsam — bei Zigaretten und Dosenbier im Proberaum in Rostock-Marienehe. Sechs Songs haben sie bereits im Tonstudio aufgenommen. Was ihre Band besonders macht? „Wir sind eine junge Gruppe, die Musik macht wie früher“, erklärt Robert. „Unseres Wissens gibt es in diesem Genre keine andere Band in MeckPomm.“ Beim Musikwettbewerb sind „Red Poison“ die einzige Gruppe aus dem Nordosten — und auch die einzige Glam-Metal Band. „Die Konkurrenz ist stark“, gibt Hannes zu. „Aber wir geben alles.“ Anders könnten die vier Vollblut-Rocker gar nicht. Wettbewerb „SchoolJam“ 120 Bands aus zwölf Städten treten bei den regionalen Finals des größten Wettbewerbs für Schul- und Nachwuchsbands gegeneinander an. 24 Gruppen davon sind bei der Internet-Abstimmung auf die Unterstützung der Fans angewiesen. Die letzten acht treten am 15. März in Frankfurt beim Finale an. Die Gewinner spielen auf den Festivals „South Side“ und „Hurricane“ auf und reisen nach Shanghai oder London. • Abstimmen für „Red Poison“ unter www.schooljam.de Vanessa Kopp

Kühlungsborn/Rostock - Rocker von der Küste wollen gewinnen