Leistungsschau mit langer Tradition

Mit 800 Startmeldungen, 250 Pferden und 30 Prüfungen an drei Tagen gehört das Ostsee-Reitturnier in Wittenbeck zu den größeren Reit-Events in der Region. Auch, wenn zeitgleich zur 36. Auflage des Traditionsturniers vom Reitverein „Waterkant“ in der Nähe von Rostock eine weitere hochrangig besetzte Reitveranstatung stattfand. Das lange Reitsport-Wochenende in Wittenbeck begann schon am Freitag mit Prüfungen für junge Pferde und junge Reiter, bis zur L-Klasse. Dressur-und Springreiten standen am Sonnabend im Programm. „Hier zeigen alle, was sie können. Vom Einsteiger bis zur leichten Klasse auf dem Dressurplatz bis hin zur mittelschweren Klasse auf dem Springplatz“, sagte Doris Bredemeier, Vereinsvorsitzende vom gastgebenden Reitverein „Warerkant“ Kühlungsborn. Mit großem Interesse verfolgte sie am Sonnabend das Hauptspringen des Tages, das auch beim Publikum geschätzte Zwei-Phasen-Springen der Klasse M. In der ersten Phase dieses Springens waren im Parcours sieben Sprünge über die Hindernisse zu absolvieren. Nur wer diese fehlerfrei schaffte, durfte später zur zweiten Phase antreten, bei der es vor allem um Schnelligkeit ging, aber auch darum, Strafpunkte an den Hindernissen zu vermeiden. Zwölf verschiedene Hürden galt es in der zweiten Phase zu überwinden. Das Hindernis mit der Nummer 7 aber wurde häufiger eingerissen, was auch den strengen Kampfrichtern Christian Beggerow, Harald Pieper und Bento Körner nicht entging. Nur 6 von 21 Reitern schafften am Ende die komplette Springprüfung. Sieger wurde René Rückert vom Reitverein Poel. Mit „Cool Pleasure“ konnte er eine schnelle Zeit von 32,11 Sekunden vorweisen. Das Zwei-Phasenspringen am Samstagnachmittag riss auch jene Zuschauer mit, die noch keine großen Reitsport-Experten waren. „Wir wollten das endlich einmal live erleben und sind deshalb hier. Wir sind sehr beeindruckt“, meinte Anita Wolf, die aus der Nähe von Chemnitz stammt und mit ihrer Familie in Wittenbeck Urlaub macht. Andere, die selbst viele Jahre im Reitsport aktiv waren, kamen nach Wittenbeck, um Freunden oder Verwandten die Daumen zu drücken: „Mir selbst fehlt momentan leider die Zeit zum Reiten, aber meine Schwester ist mit am Start. Die will ich anfeuern“, meinte Anna Reiß aus Bastorf. Ihre Mutter, Jana Reiß, gehört zum 40 Mitglieder starken Reitverein „Waterkant“ Kühlungsborn. „Viele zusätzliche Helfer unterstützen uns. Sonst wäre das alles gar nicht zu schaffen“, erzählte Jana Reiß, die selbst bei den Ponys mit aushalf. Ihr schloss sich Turnierleiterin im Bereich Dressur, Patricia von Mirbach, an: „Wenn man sieht, wie viele freiwillig dabei sind und stundenlang auf dem Platz stehen, ist das beeindruckend“, so die Züchterin von Reitponys. Auch meinte sie: „Das Ostsee-Reit-Turnier zeigt, was junge Pferde im Dressur- und Springsport zu leisten imstande sind. Und in diesem Jahr war eine deutliche Qualitätsverbesserung erkennbar“. Das zeigte sich vor allem beim sogenannten Landes-Championat. Sieger dieses Wettbewerbs nehmen später am Bundes-Championat teil. Bei den Ponys wurden 18 der besten Drei- und Vierjährigen aus Mecklenburg-Vorpommern vorgestellt und bewertet. So wurden unter anderem Grundgangarten, Schritt, Trab, Galopp, Körperbau im Hinblick auf Reiteignung und die Ausbildung begutachtet. Unter den erfolgreichen Züchtern des Campionats wurde auch Patricia von Mirbach geehrt. Kristin Rosenbaum aus Schleswig-Holstein, die ihrem Pony ein attraktives Pflechtwerk verpasst hatte meinte: „Ich bin begeistert, auch wenn ich mit meinen Pony nicht an der Landesmeisterschaft teilnehmen konnte, weil wir aus Schleswig-Holstein stammen“, meinte die Züchterin. Denn für das Landes-Championat brauchen die Tiere „Mecklenburger Papiere“. Den krönenden Abschluss des dreitägigen Turniers bildete am Sonntag ein schweres Springen um den „Großen Preis von Wittenbeck“. Die Trophäe ging diesmal an Ronny Sauer aus Neu Benthen, der im Springen mit seinem Pferd „Cold Morning“Jury und Publikum überzeugte. 36. Ostsee-Reit-Turnier 800 Starts zählten die Veranstalter vom Reitverein Wittenbeck an den drei Turniertagen vom vergangenen Freitag bis zum Sonntag. 32,11 Sekunden, mit dieser Zeit gewann René Rückert vom Reitverein Poel das Zweiphasenspringen der Klasse M am Sonnabend. 250 Pferde waren beim 36. Ostsee-Reit-Turnier in Wittenbeck am Start. Sabine Hügelland

Wittenbeck - Leistungsschau mit langer Tradition