Neues Kirchendach soll lange halten

Es ist so gut wie fertig — das neue Dach der Dorfkirche zu Biendorf. „Nun müssen nur noch die Ziegel von innen mit Mörtel verstrichen werden“ erklärt Dieter Gode, der sich ehrenamtlich ein wenig um die Kirche kümmert. Diese Restarbeit wird ab Oktober in Angriff genommen. Die Gesamtkosten für die 450 Quadratmeter Neueindeckung belaufen sich auf etwa 45 000 Euro. Der begleitende Diplombauingenieur und Kirchenälteste Eckhard Nagel erklärt die Baumaßnahme: „Bereits vor etwa sechs Jahren wurde der Dachstuhl dort erneuert, wo es nötig war, sodass wir uns jetzt auf andere Arbeiten am Dach konzentrieren konnten. Die alten Dachpfannen wurden entfernt, die Dachlattung erneuert und ausgerichtet.“ Der Fachmann betont: „Die hochwertigen Bieberschwanzziegel mit der Bezeichnung ‚Klassisch Antik‘ besitzen eine Stärke von 1,8 Zentimetern. Ihnen wird sehr lange Haltbarkeit bescheinigt.“ Für normale Wohnhäuser ist eine Dachziegelstärke von 1,4 Zentimeter üblich. Dachdeckermeister Enrico Trahms und Steindachdecker Frank Stirnat führten die Arbeiten aus. Mit der Dacherneuerung sind alle größeren Arbeiten an der Kirche abgeschlossen. „Mein Wunsch ist es, noch den Eingangsbereich zu Friedhof und Kirche wieder herzustellen“, sagte Eckhard Nagel. „Die beiden Pfeiler müssen saniert und ein Tor eingebaut werden, damit alles eine in sich geschlossene Einheit bildet.“ Dafür werden noch antike Ziegel gesucht, um das Ensemble so authentisch wie möglich zu gestalten. Die letzte große Renovierung der Kirche fand 1907 statt. Vor 30 Jahren wurden Reparaturen am Dach und kleinere Baumaßnahmen durchgeführt. 1999 gründete sich ein Förderverein, der sich für eine Sanierung der damals recht desolaten Kirche einsetzte. Der Verein löste sich mittlerweile auf. Doch er konnte viel erreichen: „2002 fingen die Arbeiten mit der Turmsanierung und Dacheindeckung an“, berichtet Eckhard Nagel. Über einen längeren Zeitraum hinweg erhielt auch das Mauerwerk eine Erneuerung. Zerstörte Steine wurden ersetzt und mit Muschelkalk neu verfugt, das Dachgestühl wurde erneuert und der Innenraum und die Zwischendecke saniert. Dazu gehörten auch die zuletzt ausgeführte Restauration an Malereien im Altarraum und die Sanierung der Kirchenfenster. Die Fenster erhielten zum Schutz eine Spezial-Verglasung im Außenbereich. „Über unsere Kirche ist wenig bekannt, weil ein Brand im Jahr 1776 die Kirchenbücher vernichtete“, weiß Dieter Gode, der jetzt im ehemaligen Pfarrhaus lebt. Überliefert ist noch: Die Kirche ist ein flachgedeckter Feldsteinbau, der aus dem Ende des 13. Jahrhunderts stammen soll. Die Kanzel wurde 1665 erbaut. Seit dem 13. Jahrhundert war Biendorf im Besitz des Schweriner Domkapitels. Ab 1550 steht die Kirche unter dem Patronat des mecklenburgischen Landesherren. Seit zehn Jahren bilden die Kirche und ihre Gemeinde einen Verbund mit Rerik und Russow. Über unsere Kirche ist wenig bekannt, weil ein Brand 1776 die Kirchenbücher vernichtete.“ Dieter Gode, Biendorf Sabine Hügelland

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