Ostern: Kühlungsborn plant mit drei Szenarien

Zufrieden ist Ulrich Langer, Geschäftsführer der Tourismus, Freizeit und Kultur GmbH (TFK) Kühlungsborn, nicht mit dem Öffnungsplan der Landesregierung. „Eigentlich wissen wir nichts“, sagt er. „Es ist löblich, dass wir wenigstens einen Ansatz skizziert bekommen haben.“ Der richte sich natürlich stark nach Inzidenzen. „Ich vermisse aber ein richtiges Konzept.“ Vertreter von Wirtschaft, Kommunen und Regierung hatten sich darauf verständigt, dass der Einzelhandel in Mecklenburg-Vorpommern bei einer landesweiten Inzidenz von 35 etwa Mitte März wieder öffnen darf. Für die Gastronomie wäre ein Neustart zwei Wochen später möglich. Hotels und Pensionen müssen vermutlich bis Mitte April geschlossen bleiben. Lesen Sie auch Rostock: Holt die App „Luca“ den Handel aus der Krise? Video: Manuela Schwesig zu den Ergebnissen des MV-Corona-Gipfels Kühlungsborn: Bürgermeister Kozian zum Polizeieinsatz nach Gästeansturm „Wir können davon ausgehen, dass wir zu Ostern noch nicht mit Gästen zu rechnen haben“, sagt Ulrich Langer. Das habe man zwischenzeitlich zwar gehofft, es sei aber bei der Entwicklung der Inzidenzwerte zuletzt nicht zu erwarten gewesen. Hoffnung auf das „normale Leben“: Stattdessen würde er sich wünschen, dass zu Ostern „das normale Leben wieder vollumfänglich möglich sein könnte“. „Wir stellen uns darauf ein, ab Ostern bereitzustehen und planen ein Freizeitangebot in dem Rahmen, der zulässig ist.“ Dabei rechnet die TFK mit drei möglichen Szenarios. „Das erste ist der Worst Case, dass wir gar nichts dürfen“, sagt Ulrich Langer. „Das zweite wäre, dass zwar niemand einreisen darf, dass aber die Einheimischen beispielsweise Einrichtungen wie die Minigolfanlage nutzen dürften. Und das dritte Szenario wäre, dass wir wieder Gäste begrüßen dürfen. Das ist aber fast utopisch. Aber man muss ja gewappnet sein.“ Für ihn steht fest, dass das Virus die Menschen noch eine Weile begleiten wird. „Wir brauchen Lösungsansätze mit Corona. Bei allem anderen laufen wir in eine Sackgasse.“ Eine hundertprozentige Sicherheit gebe es nie. „Aber wir müssen der Bevölkerung die Sicherheit geben, dass wir keine belasteten Gäste zu uns holen. Auf der anderen Seite müssen wir als Tourismusland aber auch Angebote machen.“ Die Botschaft an die Gäste müsse sein: „Wenn ihr einreisen dürft, seid ihr bei uns in verantwortungsvollen Händen.“ Digitale Kontaktverfolgung bald möglich: Im ersten Lockdown habe man gute Erfahrungen gemacht, die man nun nutzen könne, um den Service zu verbessern. „Die Gastronomie hat die Sicherheitskonzepte sehr gut umgesetzt“, sagt der Geschäftsführer, bei den Veranstaltungen in den Konzertgärten hätten die Gäste die Corona-Maßnahmen wohlwollend wahrgenommen. Für die Registrierung der Besucher werde man im Frühjahr – anders als im vergangenen Jahr – eine digitale Lösung haben. „Damit kommen wir weg von der Zettelwirtschaft“, sagt er. Landesweit im Gespräch sei etwa die Kontaktverfolgungs-App Luca. „Das ist eine Riesenerleichterung.“ Von Cora Meyer