Pflege von Demenzkranken: Hier bekommen Angehörige in Bad Doberan Hilfe

Menschen, die an Demenz erkranken, benötigen Hilfe. Doch nicht nur sie, sondern auch ihre Angehörigen. Vor allem diejenigen, die sie pflegen – beispielsweise die Ehepartner oder die Kinder, denn sie sind oftmals mit der Situation überfordert. In Bad Doberan gibt es eine Gruppe für pflegende Angehörige von Menschen mit Demenz in der Tagespflege „Pflegebienchen“. „Außerdem haben wir noch eine offene Selbsthilfegruppe, die wir im vergangenem Jahr vom Johanniterhaus übernahmen“, sagt die Leiterin Carolin Lubetzki.“ Beide Treffen sind kostenfrei und finden in einem gemütlichen Raum statt. „Es geht darum, nicht allein zu sein.“: Es ist mittlerweile die fünfte Gruppe für pflegende Angehörige. „22 Treffen über einen Zeitraum von mehr als einem Jahr finden statt“, beschreibt Andreas Telschow, Bereichsleiter Lebensqualität und Zuständiger für die Selbsthilfegruppen. Er leitet die Gruppe gemeinsam mit der Soziologin Dr. Elke Melz. „Es ist eine geschlossene Gruppe, die noch bis Ende Februar läuft. Im April startet die neue Gruppe, für die sich jetzt Interessierte anmelden können“, sagt Telschow. „Es geht auch darum, nicht allein zu sein mit der Situation.“ Andreas Telschow war 2016 selbst Mitglied einer solchen Gruppe. „Man tauscht sich aus und erfährt von Fachkräften wertvolle Tipps.“ Nicht nur in Bezug auf den Erkrankten, sondern auch, wie sie ihre Situation meistern können, ohne selbst gesundheitlichen Schaden zu nehmen. „Wenn die Gruppen aufgelöst werden, treffen sich viele der einstigen Mitglieder oft noch weiter, weil ein enger Kontakt entstand“, sagt er. „Wer nicht selbst in so einer Situation ist, kann oftmals nicht nachfühlen, wie das ist. Deshalb sind solche Gruppen wichtig.“ Treffen jeden letzten Dienstag im Monat: Die offene Selbsthilfegruppe findet jeden letzten Dienstag im Monat ab 14.30 Uhr statt. Jeder kann kommen.„Wir laden ausdrücklich dazu ein“, sagt Andreas Telschow. „Es geht darum, Hilfe anzunehmen. Und das machen einfach noch zu wenige. Deshalb rufe ich auf, sich der offenen Gruppe anzuschließen.“ Wer einen Menschen mit Demenz betreut, kann seinen Angehörigen zu den Treffen mitbringen. Sie können dann so lange in der Tagespflege betreut werden. Lesen Sie auch: Betroffene aus Wismar kämpfen gemeinsam gegen die Angst In Grevesmühlen finden Diabetespatienten Rückhalt in Selbsthilfegruppe Rostock: Patienten geben einander nach Krebsdiagnose neuen Mut Von Sabine Hügelland