Piranhas heiß auf Eishockey-Hit

Am 25. April 2010 erlebten die Hannover Scorpions den Höhepunkt ihrer 38-jährigen Vereinsgeschichte: Deutscher Meister. Viele Spieler der Piranhas des Rostocker EC (REC) verfolgten die Finalspiele gegen Augsburg vor dem Fernseher. Am Sonntag (19 Uhr, Schillingallee) treffen beide Mannschaften im direkten Duell aufeinander. Es ist das Spitzenspiel in der Eishockey-Oberliga Nord — der Tabellendritte (4 Spiele, vier Siege) empfängt den Spitzenreiter (5 Spiele, fünf Siege). Nach 17 Jahren in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) verkaufte Hannover im Sommer die DEL-Lizenz — sonst eine geschlossene Spielklasse, ohne Auf- und Absteiger — an die Schwenninger Wild Wings, den Tabellenzweiten der 2. Bundesliga, der seit einigen Jahren baggerte. Was war passiert? Nach dem Gewinn der Meisterschaft beendete Trainerlegende Hans Zach — wie vor der Saison angekündigt — seine Karriere. Wichtige Spieler verließen die Hannover Scorpions oder beendeten ebenfalls ihre sportliche Laufbahn. Dennoch erreichen die Niedersachsen 2011 als Hauptrundenfünfter noch das Play off-Viertelfinale. Dort musste sich Hannover Krefeld geschlagen geben. In den darauffolgenden Jahren gingen weitere Leistungsträger. Hannover beendete die DEL-Saison auf dem letzten (2012) beziehungsweise elften Tabellenplatz (2013). „In diesem Sommer war das Angebot aus Schwenningen unsere GmbH zu kaufen, so interessant, dass sich beide Seiten einig wurden“, sagt Scorpions-Pressesprecher Torsten Gadegast. Die Scorpions schlossen sich dem SC Langenhagen an und gründeten die Hannover Scorpions Eishallen- und Spielbetriebs GmbH. „Unser Ziel ist, jungen Spielern die Möglichkeit zu geben, im semiprofessionellen Bereich Erfahrung zu sammeln. Langfristig wollen wir in die 2. Bundesliga“, so Gadegast. „Hannover ist eine große Nummer und der Favorit auf die Meisterschaft“, sagt Rostocks Trainer Wolfgang Wünsche (75): „Aber wir sind gut drauf und rechnen uns mit der Unterstützung unserer tollen Fans was aus.“ Die Partie in der Schillingallee ist ein Zuschauermagnet. Viele der knapp 1800 Karten sind verkauft. „Resttickets gibt es im Pressezentrum, in der Geschäftsstelle des Rostocker EC und an der Abendkasse“, sagt REC-Pressesprecher Torsten Asmuß. Bereits heute Abend (19.30 Uhr) empfängt Hannover in einem weiteren Spitzenspiel den amtierenden Meister EHC Timmendorfer Strand. Eine halbe Stunde später gastiert Rostock in Adendorf. tb

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