Neuer Hort: Rethwisch macht Druck

Die Conventer Schule in Rethwisch braucht dringend einen neuen Hort. Deshalb macht die Gemeinde jetzt mit Blick auf einen geplanten Neubau Druck – auch ohne Unterschrift des Landkreises. „Der Hort platzt aus allen Nähten“, sagt Bürgermeister Horst Hagemeister (parteilos). „Das hat uns auch Schulleiterin Elke Lemke bestätigt.“ 156 Kinder werden derzeit in Rethwisch betreut – weil die Einrichtung nur auf 139 Kinder ausgelegt ist, werden mit einer Ausnahmegenehmigung schon Räume in der Conventer Schule genutzt. „Und im kommenden Jahr wird es noch enger“, rechnet Hagemeister vor. „Dann gehen hier zwar zwei Klassen raus – es kommen aber drei neue Klassen rein.“ 156 Kinder werden derzeit in Rethwisch betreut – weil die Einrichtung nur auf 139 Kinder ausgelegt ist, werden mit einer Ausnahmegenehmigung schon Räume in der Conventer Schule genutzt. 66 Plätze sollen in dem neuen Hortgebäude geschaffen werden. 800 000 Euro kostet der Neubau – die Gemeinde hofft auf Fördermittel in Höhe von maximal 500 000 Euro. Landkreis untersucht Horte noch bis September: Das Problem: „In den kommenden Wochen sollen die Bedarfe in allen Einrichtungen des gesamten Kreises untersucht werden“, erklärt Bauamtsleiterin Inge Rieck. „Und weil das überhaupt zum ersten Mal passiert, wird das noch bis September dauern.“ Deshalb gebe es auch jetzt noch nicht die geforderte Unterschrift, die eine akute Platznot in der Rethwischer Einrichtung bestätigen sollte. „Obwohl uns die Dringlichkeit mündlich schon versichert wurde“, ärgert sich Horst Hagemeister. Um im Herbst dennoch nicht bei Null anzufangen, habe die Gemeinde schon jetzt einen Planungsauftrag für den Hort-Neubau vergeben, erklärt Inge Rieck: „Wir beabsichtigen, einen Bauantrag zu stellen, um zeitnah starten zu können – das sind zumindest einige Vorarbeiten, die man leisten kann.“ Demnach ist auf dem Campus der Conventer Schule ein Hortgebäude für 66 Kinder inklusive Ausgabeküche geplant. Hier sollen neben den Hort-, Sanitär- und Garderobenräumen auch die Haustechnikräume, ein Büro sowie ein Putzmittelraum untergebracht werden. Der an dieser Stelle noch vorhandene Container wird abgerissen. Amt und Gemeinde hoffen auf Fördermittel Rund 800 000 Euro soll der Neubau kosten – das Amt Bad Doberan- Land hat Fördermittel aus dem Topf für die „Integrierte ländliche Entwicklung“ (ILERL MV) beantragt. Der Haken: „Mittel in Höhe von maximal 500000 Euro wurden uns zwar mündlich in Aussicht gestellt“, sagt Bauamtsleiterin Inge Rieck. „Aber fix ist eben noch nichts – deshalb machen wir die ganzen Vorarbeiten erstmal auf eigene Kosten.“ Für Horst Hagemeister gibt es zum Kita-Neubau keine Alternative: „Ich habe hier zum Teil schon heulende Eltern in der Sprechstunde gehabt, ich bekomme besorgte Anrufe – die Leute haben Angst, dass sie ihre Kinder nach der Schule selbst betreuen müssen.“ Für viele Arbeitnehmer ein unvorstellbares Szenario: „Das ist doch mit den allermeisten Jobs gar nicht vereinbar.“ Er könne nicht nachvollziehen, dass die Bedarfsermittlung bis September dauern soll, macht Börgerendes Bürgermeister deutlich: „Viele Gemeinden haben das gleiche Problem – es ist für mich absolut unverständlich, warum man da so langatmig rangeht.“ Lennart Plottke

Rethwisch - Neuer Hort: Rethwisch macht Druck