Polizeieinsatz in Neubukow: Das sagt das Jugendamt

Der Einsatz hatte in Neubukow für viel Aufsehen gesorgt: Mit Unterstützung der Polizei hatte das Jugendamt am 15. August ein 13 Jahre altes Mädchen aus Syrien in Obhut genommen. Es wohnte im Fritz-Reuter-Ring bei Verwandten. Mitarbeiter des Jugendamtes hatten bei einem Hausbesuch festgestellt, dass die Lebensumstände das Kindeswohl gefährdeten, teilte Michael Fengler, Sprecher des Landkreises Rostock, mit. „Die mögliche Inobhutnahme wurde mit allen Beteiligten im Vorfeld besprochen“, sagte Michael Fengler. Demnach sollte gemeinsam mit dem Jugendamt nach einer optimalen Alternative für das Kind gesucht werden. Die tatsächliche Inobhutnahme sei dann in Abstimmung mit dem Vormund geschehen, „weil es Mängel bei der Betreuung des Kindes und in der Zusammenarbeit mit dem Jugendamt gab.“ Verwandte bedrohten Polizei und Jugendamt: Um zu verhindern, dass Polizei und Jugendamt das Mädchen mitnehmen, hatte laut Polizeiangaben einer ihrer männlichen Verwandten die Einsatzkräfte mit einem Messer bedroht. Er habe es jedoch wieder niedergelegt, als einer der Polizisten die Dienstwaffe gezogen haben soll. Ein anderer männlicher Verwandter der 13-Jährigen soll mit Selbstmord gedroht haben. Er wurde in die psychiatrische Klinik in Gehlsdorf gebracht. Um die Lage nicht weiter zu eskalieren, unterbrachen Polizei und Jugendamt den Einsatz zwischenzeitlich. Währenddessen sei das Mädchen nach Polizeiangaben in eine andere Wohnung gebracht worden. Das hätten die Einsatzkräfte jedoch bemerkt und das Mädchen dort schließlich in Obhut genommen. Wie es weitergeht, werde jetzt gemeinsam mit dem Mädchen und dessen Vormund geklärt, so Michael Fengler. Dass der Sozialpädagogische Dienst durch Polizeibeamte unterstützt wird, wie in dem Fall in Neubukow, komme seinen Angaben zufolge häufiger vor. Eine Statistik werde aber nicht erhoben. Lesen Sie auch Eltern vergessen Kind nach dem Einkaufen im überhitzten Auto Kindeswohlgefährdung in MV: Mehr Fälle während des Corona-Lockdowns Von Cora Meyer