Rethwisch: Conventer Schule wird endlich digitaler

Glasfaseranschluss schon im kommenden Frühjahr, ein Medienentwicklungsplan, 33 neue Tablets für den Unterricht: Der Schulausschuss im Amt Bad Doberan-Land hat auf seiner jüngsten Sitzung für die Conventer Schule in Rethwisch einige wichtige Dinge auf den Weg gebracht. „Wir haben jetzt das Amt beauftragt, einen geeigneten Anbieter für das Verlegen der Glasfaserleitung zu finden“, sagt die Ausschussvorsitzende Anke Symanzik. „Das ist offenbar auch ohne Förderung möglich – ich bin froh, dass wir das durchbekommen haben.“ Damit die Amtsschule endlich digitaler aufgestellt wird und Fördermittel aus dem „Digitalpakt Schule“ schon ein Jahr früher als geplant abgerufen werden können, muss neben einem schlüssigen Konzept auch ein Medienentwicklungsplan vorgelegt werden. „Einen entsprechenden Auftrag haben wir an den Zweckverband Elektronische Verwaltung in Mecklenburg-Vorpommern vergeben“, erklärt Symanzik. „Weil unser Amt hier auch Mitglied ist, müssen wir dafür keine Fördermittel beantragen.“ Technische Ausstattung soll zunächst geprüft werden: Hauptaufgabe sei es, zunächst den technischen Ist-Zustand der Conventer Schule zu überprüfen, so Symanzik. „Wie sieht die Infrastruktur aus, welche Geräte und Anschlüsse sind vorhanden, welches Personal ist notwendig – es ist wichtig, dass wir da Zahlen haben.“ Apropos Ausstattung: „Wir haben jetzt tatsächlich 33 neue Tablets bestellt“, sagt Anke Symanzik. „Insgesamt wird diese Anschaffung 25 000 Euro kosten – zu 100 Prozent gefördert aus dem MV-Schutzfonds und einem Sofortausstattungsprogramm.“ Zudem soll es zeitnah auch ein Treffen mit dem Elternrat und der Schülervertretung geben, um weitere drängende Maßnahmen abzustecken: „Es geht darum, gute Entscheidungen zu treffen – ich maße mir nicht an, alles genau zu wissen.“ Lesen Sie auch: OZ-Weihnachtsaktion in Bad Doberan: Schulvereine brauchen jeden Euro Ostseepark Sievershagen: Rethwischer Schüler gestalten Schaufenster In diesem Zusammenhang müsse jetzt auch die schon seit Jahren diskutierte Schulerweiterung verstärkt angeschoben werden, ist die Ausschussvorsitzende überzeugt. Auch mit Blick auf bauliche Veränderungen: „Wir müssen berücksichtigen, dass in einigen Jahren alle Förderschulen geschlossen werden“, sagt Symanzik. „Aber die Einrichtung in Rethwisch ist aktuell überhaupt nicht behindertengerecht.“ Viele offene Fragen bei Schulerweiterung: Konkrete Aufträge für ein Planungsbüro seien von den Ausschuss-Mitgliedern zunächst nicht vergeben worden: „Es sind noch einige Fragen offen.“ Neben einer Erweiterung auf dem Gelände an der Rethwischer Schulstraße oder einer Aufstockung des erst neu gebauten Hortgebäudes stehe nach wie vor auch eine mögliche Zusammenarbeit mit der Grundschule in Elmenhorst/Lichtenhagen im Raum, so Symanzik. Auch in der Nachbargemeinde wird über einen Schul-Neubau diskutiert. Lars Gotham, Vorsitzender des dortigen Sozialausschusses, hatte kürzlich mögliche Synergieeffekte in Aussicht gestellt: „Den Kindern in Nienhagen ist es doch letztlich egal, ob sie in Rethwisch oder Lichtenhagen-Dorf zur Schule gehen.“ Sie halte diese Idee für schwierig, meint Anke Symanzik: „Es gibt etwa seitens der Conventer Schule Bedenken, ob die Kinder nach ihrer Grundschulzeit in Lichtenhagen-Dorf wieder nach Rethwisch zurückkehren würden – möglicherweise würde so unsere Schule langsam ausbluten.“ Darüber hinaus handele es sich bei den Nachbarn um eine freie Einrichtung: „Hier ,gehört‘ uns die Schule – wir können uns viel besser einbringen und mitgestalten.“ Von Lennart Plottke