Rostocks erste Schnellstraße für Radler entsteht in der Südstadt

Startschuss für Rostocks neues Radschnellwegenetz: Die erste Teilstrecke soll ab Juli 2018 am Uni-Campus in der Südstadt gebaut werden. Der ein Kilometer lange Abschnitt verläuft von der Satower Straße parallel zu den Bahnschienen bis zur Erich-Schlesinger Straße. Die Kosten für das Vorhaben sollen unter einer Million Euro liegen, informiert das Amt für Verkehrsanlagen. Derzeit werde noch ein Fördermittelantrag erarbeitet – bis zu 75 Prozent der Kosten könnten durch das Land gefördert werden, heißt es. Insgesamt soll das neue Radschnellwegenetz 28 Kilometer lang sein und aus zwei Trassen bestehen. Beide Routen starten in Warnemünde und verlaufen zunächst parallel zur Stadtautobahn. Trasse eins führt dann über Reutershagen, den Barnstorfer Wald und die Südstadt bis zum Hauptbahnhof. Die zweite Schnellstraße soll in Marienehe abzweigen und über Werftdreieck und Stadthafen bis nach Dierkow reichen. Mit einer Fertigstellung des gesamten Netzes wird in frühestens sieben bis zehn Jahren gerechnet. In einem Aktionsplan ist bereits nach Prioritäten festgelegt, in welcher Reihenfolge die einzelnen Abschnitte gebaut werden sollten. Die Strecke am Uni-Campus in der Südstadt steht weit oben auf der Liste. Als Nächstes folgen der Abschnitt zwischen Erich-Schlesinger-Straße und Südring sowie eine Brücke für Radfahrer über den Südring parallel zur vorhandenen Bahnbrücke. „Für den Bau des ersten Abschnittes müssen wir noch Flächen von der Deutschen Bahn erwerben“, sagt Michael Loba vom Amt für Verkehrsanlagen. Es sehe aber alles gut aus. Auch die Artenschutzbelange seien unbedenklich, wie ein Landschaftsplanungsbüro festgestellt habe. Einwände gegen das Vorhaben erhebt jedoch die Bürgerinitiative Voßstraße. Diese hatte bereits vor Jahren gegen den Bau der Parkplätze am Uni-Campus protestiert. Im Ortsbeirat Hansaviertel hat es nun erneut Diskussionen gegeben. „Wir haben die Debatte aber irgendwann abgebrochen. Die Radschnellwege sind Bestandteil des Mobilitätsplanes Zukunft – und der ist längst beschlossen“, sagt Ortsbeiratschef Karsten Cornelius (SPD). Auch betreffe der Abschnitt am Uni-Campus das Hansaviertel nicht. „Uns hat mehr der Ausbau des Dr.-Lorenz-Weges als Fahrradstraße interessiert“, sagt Cornelius. Grundsätzlich seien die Reaktionen auf das Vorhaben im Hansaviertel positiv gewesen. Als Nächstes wird die Bauplanung am 7. Dezember in der Südstadt vorgestellt. Laut einer Potenzialanalyse sollen täglich 1550 Radfahrer den Abschnitt am Uni-Campus nutzen. Die neue Schnellstraße soll drei Meter breit sein und für eine Reisegeschwindigkeit von mindestens 20 Kilometer pro Stunde sorgen. André Wornowski

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