Strandzentrum Heiligendamm: Streit um Baugenehmigung

Das Strandzentrum an der Seedeichstraße in Heiligendamm wächst. Der Rohbau des ersten Bauabschnitts wird Ende Mai fertig, sagt Investor Klaus König. Die Baugenehmigung für den zweiten Bauabschnitt liege vom Landkreis Rostock vor. Los geht es hier noch nicht, denn Klaus König möchte gerne ein anliegendes Grundstück von der Stadt kaufen. Jetzt soll das Vorhaben im Bauausschuss besprochen werden. Klaus König gehört das trapezförmige Areal neben dem Saisonparkplatz in Heiligendamm. Es ist in zwei Grundstücke unterteilt. Auf dem westlichen Richtung Grand Hotel wird bereits gebaut. Ein zweites Gebäude soll auf der östlichen Fläche entstehen, beide Häuser miteinander verbunden werden. Hier sollen Hotel, Gastronomie und Gewerbe einziehen. Für das östliche Grundstück gibt es keine Zuwegung. Deshalb hat Klaus König einen Antrag auf den Kauf des städtischen Grundstücks, welches zwischen seinem und Seedeichstraße liegt und auf dem sich Parkplätze befinden, gestellt. König: „Das ist alles schon langfristig beschlossen“: Dass der Bauausschuss jetzt noch mal sein Bauvorhaben besprechen soll, kann Klaus König nicht nachvollziehen. „Der Bauausschuss wollte die Genehmigung zum Verkauf des Arrondierungsgrundstücks erteilen, wenn die Zustimmung vorliegt“, sagt Klaus König und bezieht sich damit auf die Baugenehmigung. Jetzt verzögere sich der Bau des zweiten Gebäudes, weil wieder diskutiert werde. „Hier werden Probleme gemacht, wo keine sind. Das ist alles schon langfristig beschlossen“, so König. Bürgermeister Jochen Arenz bestätigt, das Klaus König einen Kaufantrag für das Grundstück gestellt hat. Er ist strikt gegen den Verkauf. „Dann fallen elf Parkplätze, darunter zwei Behindertenparkplätze, weg. Ich bin nicht bereit, die aufzugeben“, sagt Jochen Arenz. Klaus König könne so bauen, dass er das Grundstück nicht benötigt. Das bestätigt der Investor, weist aber darauf hin, dass es anders besprochen gewesen sei. Stadt und Investor finden Einigung für Zuwegung: Bei einem Gespräch hatten sich Investor und Stadt vor Kurzem an einen Tisch gesetzt und die Frage der Zuwegung geklärt. „Wir haben ihm jetzt eine Zufahrt zum Grundstück ermöglicht und dafür zwei Parkplätze weggenommen“, sagt Jochen Arenz. Dass sich der Bauausschuss mit dem Vorhaben erneut beschäftigt, begründet der Bürgermeister damit, dass Klaus König nur eine eingeschränkte Baugenehmigung habe. „Im nächsten Bauausschuss laden wir Herrn König und den Landkreis Rostock ein, damit sich ein Bild über die Situation gemacht werden kann.“ Dem widerspricht Klaus König. „Ich habe eine komplette Baugenehmigung.“ Lediglich für das Gewerbe müsse zur entsprechenden Zeit eine Nutzungsänderung beantragt werden, wenn feststehe, ob ein Shop oder ein Café die entstandene Fläche nutze. Baugenehmigung enthält Auflagen: „Die Baugenehmigung für den zweiten Bauabschnitt wurde dem Bauherrn Ende Februar diesen Jahres erteilt“, bestätigt Petra Zühlsdorf-Böhm vom Landkreis Rostock. „Die Baugenehmigung enthält einige Bedingungen, Auflagen und Hinweise, die sich unter anderem auf die Vorlage weiterer Bauvorlagen beziehungsweise Unterlagen vor Baubeginn bzw. vor Nutzungsaufnahme beziehen.“ Lesen Sie auch: Rückblick: Ärger um Strandversorgung Nicht nur bei der Baugenehmigung herrscht Unstimmigkeit zwischen Stadt und Investor. So behauptet Klaus König, dass die Parkplätze vor seinem Grundstück illegal entstanden seien und bezieht sich dabei auf den Bebauungsplan. Bürgermeister Arenz weist das zurück. „Die Parkplätze sind nicht illegal. Sie sind im Rahmen des G8-Gipfels entstanden.“ Verhältnis seit Jahren angespannt: Das Verhältnis zwischen Stadt und Investor ist seit Jahren angespannt. Eine Änderung des Bebauungsplanes (B-Plan), um höher bauen zu können, war von den Stadtvertretern abgelehnt worden. Erst 2016 wurde zugestimmt. Zwischenzeitlich gab es auch ein Normenkontrollverfahren. Im November 2019 war dann Grundsteinlegung für „Pearl 8“. Die Zahl hat der Investor gewählt, um auf die Jahre hinzuweisen, die das Vorhaben zur Umsetzung bereits gebraucht habe. Lesen Sie auch: Gastronomie und Ferienunterkünfte entstehen in Heiligendamm Grand Hotel Heiligendamm baut für Mitarbeiter Nach gescheiterter Sanierung: Bad Doberan plant wieder Veranstaltungen im Ehm Welk-Haus Von Anja Levien