Studenten sammeln alte Flaschen für Brauerei-Museum

Für die Besucher der Hanseatischen Brauerei Rostock gibt es jetzt eine Attraktion mehr: eine Dauerausstellung über 135 Jahre Rostocker Bier- und Brauereigeschichte. Diese haben fünf Studenten in Zusammenarbeit mit Ingo Jens, Lehrbeauftragter am Historischen Institut der Universität Rostock, entwickelt. Im ehemaligen Traditionsraum im Keller, wo die Brauereiführungen starten, zeigt ein Modell die Brauerei um 1890. In Vitrinen stehen alte Flaschen, liegen Dokumente aus. 16 Schautafeln veranschaulichen die Unternehmensgeschichte von den Gründervätern Georg Mahn und Friedrich Ohlerich in den 1870er Jahren bis 2000. Seit April arbeiten die Studenten im Rahmen eines Praktikums an der Ausstellung, durchstöberten zusammen mit Geschäftsführer Peter Christian Gliem die Brauerei nach verwertbaren Material. Das Interessanteste, was sie gefunden haben? „Ein Bierdeckel, auf dem eine Postkarte geschrieben und der 1933 verschickt wurde“, sagt Konstantin Karras, Lehramtsstudent für Geschichte und Chemie. „Und ein Fassdeckel von 1928“, fügt Lars Arnhold, Lehramtsstudent für Geschichte und AWT, hinzu. Den haben die Mitarbeiter damals für Georg Mahn anfertigen lassen. „Das zeigt, welche Verbundenheit die Mitarbeiter zu dem Betrieb hatten“, sagt Ingo Jens. Sechs Männer bedurfte es, um den Deckel aus dem Keller zu tragen. „Der war sehr schwer und er hat gerade so durch die Tür gepasst“, erinnert sich Arnhold an die Aktion. „Wir haben auch Leihgaben bekommen, da sind tolle Unikate bei“, sagt Geschäftsführer Gliem und zeigt auf ein Zigarrenetui. „Und wir haben hier Bilder hängen, die noch nie gezeigt wurden. Es ist eine tolle Leistung, was die Studenten aus dem Raum gemacht haben“, lobt er. Anja Levien

Rostock - Studenten sammeln alte Flaschen für Brauerei-Museum