Trotz Innenhof: Künstler müssen sich keineswegs verstecken

Fünf Jahre ist es her, da hatten Künstler und Kunsthandwerker aus der Region die zündende Idee: Gemeinsam wollten sie ihre Werke zeigen, an den Mann und die Frau bringen, einen Raum für die Kultur schaffen. Auf einem Hinterhof in Bad Doberan. Das Konzept für den Kunsthof war geschrieben — und das erste Kapitel einer Erfolgsgeschichte gleich dazu: „Wir halten zusammen, auch über den Kunsthof hinaus“, sagt Uta Ehlers, die mit Angela Paulus seit der Gründung vor fünf Jahren mit dabei ist. „Wir wissen, das hier ist etwas Besonderes und fühlen uns wie eine kleine Familie.“ Ein Grund mehr, das kleine Jubiläum zu feiern. Einige Teilnehmer stammten aus der damaligen Künstlerbotschaft von Kühlungsborn, die geschlossen wurde. Auf 120 Quadratmetern fanden nun all diejenigen in Bad Doberan am Markt ein neues und schönes Domizil. Dort, wo sich auch die „Zappanale-Schmiede“ befindet. Das künstlerische Zuhause ist zwar im Innenhof etwas versteckt, doch verstecken müssen sich die Künstler keinesfalls. Allerdings: „Jedes Jahr, wenn das Zappa-Festival ansteht, ziehen wir für etwa 14 Tagen mit all unsere Sachen aus. Der Platz wird dann für die Organisatoren gebraucht“, berichtet Uta Ehlers. Die Arbeiten der Kunsthofbetreiber wandern dann in die heimischen Wohnzimmer oder Ateliers. 2011 schied Andrea Oswald aus und seitdem hat Uta Ehlers die Öffentlichkeitsarbeit und anderes inne. „In dem Jahr haben wir ganz neu begonnen“, sagt sie. Die Räume wurden umgestaltet und es gibt vereinzelt die Möglichkeit, Werke auf Kommission abzugeben. „Doch das Kunsthof-Konzept funktioniert nur, wenn wir ausreichend Mitglieder haben, um die Kosten zu decken“, so die 48-jährige zweifache Mutter. Jeder der um die 15 Kunstschaffenden zahlt einen Obolus für die Miete und einige halten regelmäßig Ladendienst ab. Neben Uta Ehlers teilen sich Brigitte Dix, Katharina Schüßler, Christine Niendorf, Anne Weeber und Marianne Szameitat die Betreuung des Geschäftes. Sie entscheiden gemeinsam, wie es im Kunsthof weitergeht oder beraten, wer ins Team aufgenommen wird. Es wird darauf geachtet, vielfältig in der Kunst zu bleiben. Neue Mitglieder sollten das Angebot ergänzen und nicht doppeln. Der Kunsthof bietet eine breite Palette aus den Bereichen Malerei und Grafik, Töpferkunst, Schmuck, Holzgestaltung und Textil- und Objektkunst an. Paula Eick aus Rostock ist die Neue im Team. Sie fertigt Objektkunst und soll den Kunsthof auf Facebook präsentieren. „Mir gefällt die Mischung der Leute und dass ich mich mit anderen austauschen kann“, sagt sie. Die meisten Mitglieder stammen aus der Umgebung, einige kommen auch aus anderen Regionen. Über das Jahr werden fünf Märkte durchgeführt. Der Ostermarkt findet am 14. März in der Zeit zwischen 10 bis 17 Uhr statt. Dann werden auch Kunsthandwerker anderer Regionen hinzugeholt. Der Kunsthof nimmt am Cityfest, der Kulturnacht und „Kunst offen“ teil. „Wir möchten noch bekannter werden und geben Gastspiele“, lässt Uta Ehlers wissen. So arbeiten die Mitglieder mit dem Bad Doberaner Geschäft „Blumen Boosmann“, der „Alten Büdnerei“ von Kühlungsborn und dem „Alten Fährhaus“ in Gehlsdorf zusammen. • Info: www.kunsthof-bad-doberan.de Fünf Märkte im Jahr 2009 wurde der Kunsthof in Doberan von Kunsthandwerkern begründet. 2011 erfolgte eine Überarbeitung des Geschäftes, kamen neue Mitglieder hinzu. 5 Märkte finden pro Jahr dort statt. Zusätzlich nehmen die etwa 15 Mitglieder an „Kunst offen", dem City-Fest und Doberans Kulturnacht teil. 6 Mitgliederinnen teilen sich den Ladendienst in der Galerie Am Markt. Sabine Hügelland

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