Als Olaf Both die Geschicke in Schönbergs Volkskundemuseum übernahm

„Olaf Both heißt der neue Mann im Schönberger Volkskundemuseum“, titelt die OZ im Dezember 2010. Der seinerzeit 31-Jährige, der in Berlin Museumskunde studierte, wurde vom Verein Volkskundemuseum in Schönberg bereits für seine damals laufende Praktikumszeit mit der Leitung des Hauses beauftragt. Der Museologe trat damit die Nachfolge des damals vom Trägerverein entlassenen Dennis Klüver an. Im Interview gab Olaf Both damals zu, dass er wisse, dass ein Museum kein Profit abwerfendes Unternehmen sei. Doch: „Wirtschaftliches Denken ist angesagt, ökonomische Grundzüge sind einzuhalten.“ Darum sah er damals auch keinen Grund mehr, den Besuch von Sonderausstellungen bei freiem Eintritt zu gestatten. „Sie kosten auch Geld“, begründete er. Olaf Both leitet das Volkskundemuseum bis heute. Bekannt sein dürfte er auch vielen Grevesmühlenern. Unter anderem moderiert er regelmäßig das Plattsnackertreffen im Rathaussaal und er hat jedes Jahr eine Hauptrolle im Märchen zur Kulturnacht. Grundstock der Sammlung bereits seit 1901: Er ist in Westmecklenburg geboren und aufgewachsen, kehrte nach seinem Studium in Berlin in die Heimat zurück und lebt seitdem mit seiner Familie wieder in der Nähe von Rehna. Das Volkskundemuseum befindet sich direkt am Schönberger Markt gleich neben der Kirche. Schönberg war früher die Hauptstadt des Fürstentums Ratzeburg. Das Schönberger Museum gilt als Zentrum der Volkskunde des ehemaligen Fürstentums. Der Grundstock der Sammlung, die das Museum präsentiert, wurde bereits um 1901 gelegt. Bürger der Stadt begannen damals sogenannte „Bauernaltertümer“ zu sammeln, um zu verhindern, dass regionales Kulturgut an auswärtige Händler veräußert wird und damit aus der Region verschwindet. Lesen Sie auch: OZ-Rubrik: Vor zehn Jahren: Schönbergs Schulleiterin quittierte ihren Dienst Grevesmühlen: Als Weihnachtsprogramme noch Normalität waren Aus dieser Sammlung entstand die „Altertumssammlung“, die in Schönberg an Pfingsten 1903 zum ersten Mal gezeigt wurde. In den 1920er-Jahren erhielt das Museum den Namen „Heimatmuseum Schönberg“. Die Umbenennung in Volkskundemuseum Schönberg‘ erfolgte in den 1990er-Jahren. Es zählt zu den traditionsreichsten im Land Mecklenburg-Vorpommern. Von Jana Franke