Anbau des alten Wasserturms eingestürzt

Am alten Wasserturm am Grevesmühlener Bahnhof könnten demnächst Sanierungsarbeiten stattfinden. Da das Dach des Anbaus eingestürzt ist und eindringendes Wasser den Turm zu beschädigen droht, haben Bauamtsleiter Lars Prahler und Bürgermeister Jürgen Ditz das Thema beim Handwerkertreffen in der vergangenen Woche zur Sprache gebracht. Sie hoffen auf freiwillige Hilfe aus der Handwerkerschaft. Prahler hatte bei der Veranstaltung die offiziell angesetzten Bauvorhaben für das Jahr 2015 vorgestellt. Sanierungsarbeiten am Wasserturm gehören eigentlich nicht dazu. „Aber ich bin daran vorbeigekommen, habe mir das angesehen und Fotos gemacht. Es besteht Handlungsbedarf“, erklärt der Bauamtschef. Ein Modernisierungskonzept gibt es für den Bau noch nicht. Die Witterung sowie die Schneelasten der zurückliegenden Winter haben das Dach des Anbaus zum Einsturz gebracht. Poröse und vergammelte Holzbalken der Konstruktionen hielten nicht mehr stand. Durch ein großes und mehrere kleinere Löcher dringt nun Regenwasser in den Innenraum des Baus. Zwar bestehe aktuell keine akute Gefahr für den denkmalgeschützten Turm, aber Prahler warnt: „Wir sollten eine Notsicherung vornehmen, sonst werden weitere Bauelemente — womöglich auch die des Turms — in Mitleidenschaft gezogen.“ Er hält auch eine Untersuchung des Turmdachs für angemessen. Da für derartige Sanierungsarbeiten im diesjährigen Haushalt der Stadt kein Geld eingeplant ist, appellieren Prahler und Ditz an die hiesigen Handwerksbetriebe: „Wir hoffen, dass sich einige finden, die sich dafür engagieren.“ In Zusammenarbeit mit der Stadt soll der Bau am Bahnhof gerettet werden. „Es ist ein Wahrzeichen von Grevesmühlen. Ich halte es für wichtig es zu erhalten. Und die ersten Reaktionen deuten darauf hin, dass Bereitschaft da ist“, sagt Bürgermeister Ditz. Er lässt durchblicken, dass die Stadt unter anderem Baumaterialien stellen würde. Doch noch sei nichts beschlossen. Es müssten noch Gespräche geführt werden. „Aber wir hoffen, dass wir etwas anschieben können“, betont Ditz. Auch der Zweckverband sei für den Bürgermeister ein möglicher Helfer. Deren Vorsitzender Eckhard Bomball sagt auf Anfrage: „Der Bau sollte unbedingt erhalten bleiben. Aber unsere Möglichkeiten bei einer Notsicherung zu helfen, sind begrenzt. So was gehört nicht zu unseren Verbandsaufgaben.“ Über die Kosten konnten noch keine genauen Angaben gemacht werden. Schätzungsweise könnten 15000 bis 20000 Euro anfallen. „Das ist schwierig zu sagen, da wir keine Bestandsanalyse vorliegen haben und nicht wissen, ob noch mehr als das Dach saniert werden muss“, meint Ditz. Für Bauamtschef Lars Prahler würde sich der gesamte Aufwand lohnen: „Dieses Gebäude gehört zum Bahnhof definitiv dazu und steht an einer prägnanten Stelle der Stadt.“ Im Jahr 1907 erbaut 1907 wurde der denkmalgeschützte Wasserturm errichtet und diente am Bahnhof zur Abfertigung der Dampflokomotiven der Klützer Eisenbahn. 2012 gelangte der Bau in den Besitz der Stadt. In diesem Jahr hatte Grevesmühlen für 200000 Euro das Bahnhofsgebäude, die Flächen bis zum Stellwerk an der neuen Bahnbrücke sowie den alten Lokschuppen, den Wasserturm und weitere Flächen von der Deutschen Bahn gekauft. Daniel Heidmann

Grevesmühlen - Anbau des alten Wasserturms eingestürzt