Antonia ist beste Vorleserin im Landkreis

Zehn Mädchen und ein Junge aus den sechsten Klassen im Landkreis hatten zunächst die Vorrunden an ihren Schulen als Beste abgeschlossen. Gestern traten sie dann zum Kreisentscheid des Vorlesewettbewerb des Deutschen Buchhandels im Literaturhaus Uwe Johnson in Klütz an. Nach zwei Durchgängen, in denen die Kinder zunächst eine Passage aus einem selbst gewählten Buch vorlasen und dann einen fremden Text vorgelegt bekamen, stand fest: Antonia Jennes (11) aus Schlagsdorf ist die Siegerin und wird Nordwestmecklenburg beim Landesentscheid in Schwerin vertreten. Vielleicht wird sie damit ebenso erfolgreich wie der Vorjahresgewinner Julian Langreder. Er besucht inzwischen das Ernst-Barlach-Gymnasium in Schönberg. Nach seinem Sieg vor einem Jahr in Klütz war er auch im Landesentscheid erfolgreich und belegte schließlich Platz zwei beim Bundeswettbewerb. Der Schüler war gestern nicht nur Mitglied in der Jury. Er machte den Sechstklässlern auch Mut für ihren Auftritt vor Publikum. Denn es waren einige Eltern mit zu dem Vorlesewettbewerb nach Klütz gekommen. „Ich weiß, wie aufgeregt ihr seid. Aber ihr seid jetzt schon Gewinner und die Besten eurer Schulen. und wenn ihr hier vorne sitzt, habt ihr vor euch eine ganz freundliche Runde“, sagte Julius Langreder und fügte hinzu: „Das ist auch beim Landes- und beim Bundeswettbewerb so.“ Die elf Schüler hatten sich ganz unterschiedliche Bücher für ihre erste Vorleserunde gestern ausgesucht. Weithin bekannt waren zwei Bände aus der „Harry Potter“-Reihe, aus denen Celina Exposito Leon aus Proseken und Stine Wächtler aus Drieberg vorlasen. Dabei fühlte man sich bei Stines Vortrag zeitweise an Dialoge aus dem zum Buch passenden Film erinnert. Durch die Romane und einen Film bekannt sind die „Tribute von Panem“ aus denen Antonia Biendara aus Selmsdorf eindrucksvoll vorlas. Auch Fantasyfigur Percy Jackson ist schon aus Kinofilmen bekannt und wurde von Luise Morgner aus Wismar vorgestellt. Weniger bekannt waren Titel wie „Die Legende der Wächter“, gelesen von Anna Etzrodt aus Schönfeld-Mühle oder „Allein gegen die zeit“, gelesen von Darlene Hirte aus Wismar. Mit „Scream Street — der Vampirzahn“ hatte sich der einzige Junge im Teilnehmerfeld, Leon Janke aus Moltenow, eine gruselige Geschichte mit Zombies, Poltergeistern und einer Menge Witz ausgesucht. Mit einer ähnlichen Geschichte hatte auch Julian Langreder im Vorjahr den Wettbewerb gewonnen. Er berichtete auch kurz vom Bundeswettbewerb im vergangenen Sommer. Grundsätzlich war fast alles ähnlich abgelaufen, wie zuvor auf Kreis- und Landesebene. „Aber für den fremden Text hatten wir zwölf Stunden Vorbereitungszeit“, so Julian. Die Hatten die Sechstklässler in Klütz nicht. Sie mussten unvorbereitet drei Minuten aus „Rico, Oskar und der Diebstahlstein“ von Andreas Steinhöfel vorlesen. Der traditionsreiche Vorlesewettbewerb wird seit 1959 vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels durchgeführt und steht unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten. Öffentliche Aufmerksamkeit für das Kulturgut Buch zu erregen, Leselust zu wecken und die Lesekompetenz von Kindern zu stärken, sind dem Verband zentrale Anliegen. Mehr als 600 000 Kinder aller Schularten beteiligen sich jährlich am Wettbewerb. Die Etappen führen über Stadt-/Kreis-, Bezirks- und Länderebene bis zum Bundesfinale im Juni 2013. Ein Video vom Wettbewerb findet sich auf www.ostsee-zeitung.de. Eine Reportage über die jungen Vorleser aus Klütz und anderen Regionen wird am Donnerstag, 28. Februar, im OZelot veröffentlicht. Malte Behnk

Klütz - Antonia ist beste Vorleserin im Landkreis