Baltic-Hell will off-road rocken

Dassow hatte seine Chance, doch nun ist es vorbei. Die Baltic Rocker wollen woanders versuchen, eine zukünftige Nordwestmecklenburger Rock-Festival-Legende zu etablieren — mitten in der Natur zwischen Grevesmühlen und Rolofshagen. Auf dem acht Hektar großen Gelände der Off-Road-Gemeinschaft-Nord (Org- Nord). Dort soll „Bad Höllenheim“ bereits in diesem Jahr, vom 27. bis zum 30. August, seine Pforten öffnen. Und das Gelände scheint tatsächlich wie geschaffen, um sich in jeder Hinsicht ungestört auszutoben — ob nun mit lauten Off-Road-Maschinen oder mit rockigen E-Gitarren. „Wir waren mehr als erleichtert“, erzählt Christian Jäger (48), Initiator und Organisator des Ostsee-Rock-Festivals, bei einem Termin auf dem Off-Road-Gelände, „als der Vorstand des Org-Nord vor ein paar Monaten auf uns zugekommen ist.“ Die Idee, die die Off-Roader hatten, war, dass sich die Nordwestmecklenburger Rockfestival- und Off-Road-Szene an diesem Standort vielleicht dauerhaft gemeinsam weiterentwickeln könnten. „Auf unserem privaten Gelände“, erklärt Ronald Riehl (35), erster Vorsitzende des Org-Nord, „sind viel bessere Voraussetzungen gegeben.“ Zudem so Riehl kenne er sich durch viele Security-Einsätze auf Rockfestivals bestens in der Szene aus und sei sich daher darüber klar, dass man Ausdauer brauche, um so ein Festival bekannt und einträglich zu machen. „Wir haben keine Illusionen“, sagt er, „aber wir haben langen Atem und sind außerdem davon überzeugt, dass das Festival hier, auf unserem Gelände, besser denn je werden kann.“ Damit könnte er recht haben, denn es ist ausreichend Platz da für Besucher, Bühne, Autos, Camper, Sanitäranlagen und Catering. Strom wird aus Aggregaten kommen. Doch ob es in ungefähr acht Wochen auch wirklich so kommt, wie die „Höllenheimer“ und Off-Roader planen, dessen ist sich zumindest Damshagens Bürgermeisterin Mandy Krüger gegenwärtig noch nicht so ganz sicher. „Wir sind dem Festival gegenüber absolut offen. Das stimmt. Und wir haben auch einen Beschluss in der Gemeindevertretersitzung dazu gefasst, doch unter Vorbehalt.“ Der Vorbehalt, erklärt Mandy Krüger, beziehe sich auf die Auflagen, die der Festivalveranstalter Christian Jäger auch in der Gemeinde Damshagen zu erfüllen habe. „Es geht dabei um die normalen Auflagen des Ordnungsamtes, um das Sanitäre, das Konzept für die Verkehrs- und Parksituation zum Beispiel“, so Krüger. „Erst wenn das Ordnungsamt ganz offiziell grünes Licht für diese Veranstaltung gegeben hat, können wir davon sprechen, dass sie dort auch wirklich stattfindet.“ Die Bürgermeisterin hofft inständig, dass Christian Jäger, wie besprochen, alle Auflagen erfüllt, denn auf keinen Fall, wolle sie es sein, die notfalls auf polizeiliches Ersuchen hin, den Stecker ziehen müsse — oder im Nachhinein zur Verantwortung gezogen würde, weil irgendetwas nicht ordnungsgemäß ablief. Christian Jäger und die Org-Nord-Leute indessen sind davon überzeugt, dass alle erforderlichen Genehmigungen rechtzeitig vorliegen. Wenn das so sein wird, dann werden sich die Rockfans am 27. August auf den Weg machen und von der Landesstraße 3 aus nach dem Feldweg suchen, der in der sogenannten „Russenkurve“ abzweigt und direkt auf das Org-Nord-Gelände führt. Von Grevesmühlen aus rechts und von Klütz aus links gelegen. Ein Schlagbaum mit zwei Autoreifen dran wird ihnen den Weg weisen. Am 7. Juli wird Christian Jäger auch bereits die Bands vorstellen, die in diesem Jahr teilnehmen sollen. Wie immer in Travemünde-Priwall, im Passat-Hafen am Schwarzen Anker. • Tickets: www.baltic-hell.com Annett Meinke

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