Barlach-Abend in Schönberger Konzertreihe

Lieder zu zwölf Arbeiten von Ernst Barlach erklingen am Dienstag, dem 3. September in der Sankt-Laurentius-Kirche in Schönberg. Den literarisch-musikalischen Abend mit dem Titel „Wo ist ein Platz zu bleiben?“ gestalten Ingo Barz (Gesang, Rezitation), Karl Scharnweber (Klavier) und Johannes Pistor (Gitarren und Bass). Beginn: 20 Uhr. Schönberg hat eine enge Bindung zu Ernst Barlach. Der berühmte Bildhauer, Zeichner und Schriftsteller, der von 1870 bis 1938 lebte, verbrachte prägende Jahre seiner Kindheit und Jugend in der Stadt. In Schönberg ging er zur Schule, in Schönberg machte er seine ersten künstlerischen Gehversuche und in Schönberg verliebte er sich zum ersten Mal. Als er die Stadt 1888 endgültig verließ, folgte er „fast mehr dem Willen der andern als dem eigenen“, wie er später schrieb. Die kindliche Welt sei hinter ihm abgeriegelt worden. Gedenktafeln erinnern an Barlach: Gedenktafeln an den Häusern August-Bebel-Straße 3 und Ratzeburger Straße 6, wo heute der Grafiker und Künstler Heinz Tenbreul wohnt und arbeitet, erinnern an Barlachs Zeit in Schönberg. Die Ratzeburger Straße 6 wird auch „Atelierhaus Barlach“. Heinz Tenbreul hat es so genannt, nachdem er es vor einigen Jahren mit seiner Lebensgefährtin bezog. Er berichtet: „Bei der Entscheidung das Haus zu kaufen, hat es sicher eine Rolle gespielt, dass Barlach dort gewohnt hat.“ Das Gymnasium am Goetheplatz trägt seit 2001 seinen Namen. Eine Straße in Schönberg ist seit 1965 nach Ernst Barlach benannt. Museum besitzt Originalholzschnitt: Das Volkskundemuseum in Schönberg besitzt einen Holzschnitt von Barlach. 1930 schenkte er dem Museum das Kunstwerk. Es zeigt Moses am Berg Sinai. Ebenfalls in Schönberg erhalten ist ein Brief Barlachs vom 20. Februar 1930 an Museumschef Fritz Buddin. Sein Werk „Wanderer im Wind“ von 1934 kann als Symbolfigur für die Lebenshaltung des Künstlers gesehen werden und lieferte den Schlüsseltext für den Liederzyklus „Wo ist ein Platz zu bleiben“ von Ingo Barz und Karl Scharnweber. Darin werden Momente aus der Biografie des Künstlers ebenso nachgezeichnet wie ein Stück norddeutscher Bilder- und Gefühlswelt in Sprache und Musik umgesetzt. Die Organisatoren des Schönberger Musiksommers kündigen für den 3. September an: „Vor dem Hintergrund von zwölf Gestalten Ernst Barlachs wird in Wort und Musik ein Plädoyer für das Leise, das Verletzliche, für die Menschlichkeit gehalten.“ Eintrittskarten für den musikalisch-literarischen Abend in Schönberg kosten 10 Euro, Förderkarten 15 Euro. Zu haben sind sie im Vorverkauf und an der Abendkasse, die um 19.30 Uhr öffnet. Kinder bis 14 Jahre genießen freien Eintritt. Mehr zum Autor Von Jürgen Lenz

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