Bereitschaftspolizei beendet Party in Brook

Die Strände im Klützer Winkel, abgesehen vom Ostseebad Boltenhagen, sind beliebt wegen der Ruhe und weil es Abschnitte gibt, an denen sich keine Sonnenhungrigen tummeln. Am Wochenende war es zumindest in Brook aber mit dieser Ruhe vorbei. Mit etwa 500 Teilnehmern wurde dort am Strand illegal eine Party veranstaltet, bei der schließlich sogar die Bereitschaftspolizei mit 50 Beamten anrücken musste. „Am Sonnabendmorgen hat die Reinigungskraft für die Toiletten am Kolonnenweg die Party gemeldet“, sagt Maria Schultz, Leiterin des Ordnungsamtes Klützer Winkel. Etliche Zelte, Chemietoiletten und ein Stromaggregat für die Musikanlage waren praktisch über Nacht am Strand aufgebaut worden — im FFH- und Naturschutzgebiet. „Es wurde in den Dünen gezeltet, die wir extra einzäunen müssen, damit sie nicht betreten werden“, schildert Maria Schultz weiter. „Am Freitagabend war davon noch nichts zu sehen. Unsere Kontrolleure haben gegen 19.30 Uhr die letzte Kontrolle am Strand gemacht.“ Zunächst dauerte die Party nicht lange. Mitarbeiter des Ordnungsamtes beschlagnahmten noch am Sonnabend das Stromaggregat und diverse Kabel, um weitere laute Musik zu verhindern. Doch Sonntagvormittag gegen 10 Uhr dröhnten wieder Bässe durch Brook und Groß Schwansee. „Mitarbeiter des Ordnungsamtes und Streifenpolizisten haben versucht, es wieder zu unterbinden“, sagt Maria Schultz. Doch schon wie bei einer ähnlichen illegalen Party 2012 konnte die Veranstaltung von den Amtsmitarbeitern und den wenigen Streifenpolizisten nicht aufgelöst werden. „Das Revier in Grevesmühlen hat dann in Absprache mit dem Innenministerium 50 Bereitschaftspolizisten, die bei einem Fußballspiel in Schönberg waren, nach Brook verlegt. So konnte dann die gesamte Technik der Veranstalter sichergestellt werden“, sagt Maria Schultz. Gestern Morgen hat das Ordnungsamt die letzten illegalen Camper des Strandes verwiesen. Sie müssen jetzt ebenso mit einer Strafe rechnen wie die Hamburger Veranstalter der nicht genehmigten Party. „Zelten am Strand und das Lagern in den Dünen kann mit einer Strafe von bis zu 1000 Euro belegt werden. Die Höhe wäre hier nicht angemessen. Aber wir prüfen, wie hoch eine Strafe ausfallen kann“, sagt Maria Schultz. „Der Veranstalter hätte mindestens eine Schankerlaubnis haben müssen und eine Sondernutzungserlaubnis. Die kann aber für den Strand im FFH-Gebiet aufgrund des Naturschutzes nicht erteilt werden“, erklärt die Ordnungsamtsleiterin. Sie habe zudem den Fachdienst Umwelt des Landkreises über die Party in Brook informiert. „Wir werden die Akte vom Amt in Klütz bekommen und prüfen, ob wir auch rechtliche Schritte einleiten“, sagt Kreissprecherin Petra Rappen. Dietrich Neick (FWK) ist verärgert über die erneute illegale Party am Brooker Strand. Der Bürgermeister der Gemeinde Kalkhorst, zu der Brook gehört, ist dankbar, dass diesmal genügend Polizisten dafür sorgen konnten, dass die Feier beendet wurde. Besonders dreist findet Dietrich Neick: 2012 hatten dieselben Veranstalter wie in diesem Jahr in Brook eine illegale Party am Strand gefeiert. „Das sagten sie gleich, als wir mit der Bereitschaftspolizei an den Strand kamen“, so Maria Schultz. Sie war am Sonntag froh über die zusätzlichen Beamten. Vor drei Jahren wurden den Mitarbeitern des Ordnungsamtes noch Schläge angedroht. Das verhinderten diesmal die 50 Polizisten. Schon 2012 gab‘s Ärger Bereits vor drei Jahren haben dieselben Veranstalter wie in diesem Jahr nach eigenem Bekunden in Brook illegal gefeiert. Die Kosten für die Müllbeseitigung durch das Amt wurden damals auf einen vier- bis fünfstelligen Eurobetrag geschätzt. Das Verbot des Zeltens und Musikabspielens ist in der Strandnutzungssatzung der Gemeinde Kalkhorst geregelt. Dort ist auch das maximale Bußgeld von 1000 Euro aufgeführt. Malte Behnk

Brook - Bereitschaftspolizei beendet Party in Brook