Biografien über Frauen im Job

Jung, gebildet, motiviert und weiblich: Eine Ausstellung an der Wismarer Hochschule zeigt erfolgreiche Karrieren von Frauen in der Hochschule. Die Ausstellung ist, nachdem sie im Theaterfoyer eröffnet wurde, nun im Rektoratsflur im Hauptgebäude des Campus zu sehen. „Es geht am 8. März um viel mehr als darum, einer Frau eine Schnittblume in die Hand zu drücken“, eröffnete Hochschulrektor Prof. Dr. Bodo Wiegand-Hoffmeister am Mittwochabend die Ausstellung mit den „Roll-Ups“ verschiedener weiblicher Biografien. Doktorinnen, Professorinnen, Wissenschaftlerinnen — immer mit der Frage, wie Karriere und Kind(er) vereinbar waren und sind. Ob jemals ein Mann solch eine Frage gestellt bekommen hat? Die Ausstellung soll mit weiteren Biografien wachsen, aber — auch typisch weiblich — die Frauen an der Wismarer Hochschule müssen überzeugt werden, ihre Karrieren und Biografien so in den Mittelpunkt zu rücken. Der 8. März, so der Rektor, sollte auch jedes Jahr Anlass für einen Kassensturz sein. Was wurde in puncto Gleichstellung geschafft, wo ist noch Handlungsbedarf. Ein Weg für die ganze Gesellschaft, nicht nur für die Frauen alleine. „Angefangen mit dem Thema gleicher Lohn für gleiche Arbeit“, sagte der Rektor. „Das Thema hatte mich als Jurist überrascht, denn das ist eigentlich geltendes Recht in Europa seit 1997 — eigentlich.“ Es sollte, erzählte Prof. Dr. Bodo Wiegand-Hoffmeister weiter, genauso eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein. „Das ist wohl noch nicht in der Lebenswirklichkeit angekommen.“ Genauso die gerade beschlossene „Frauenquote“ in den Aufsichtsräten der großen Dax-Unternehmen in Deutschland. Wiegand-Hoffmeister forderte dazu auf, die Augen aufzuhalten gegenüber offener Diskriminierung — die dürfe nicht stattfinden. Schwieriger sei die versteckte. Der Hochschulrektor: „Die Bretter sind dick, aber man muss den Bohrer ansetzen.“ Eine ganze „Frauentagsveranstaltungswoche“ gibt es zum symbolischen Bohren an der Wismarer Hochschule mit Weiterbildungsveranstaltungen zwischen der Frage, wie sich Frauen entspannt besser durchsetzen können, auch gegenüber den Männern, und dem großen Problem des Zeitmanagements gerade für Frauen mit der Dreifachbelastung von Familie, Haushalt und Beruf. Zum Luftholen dazwischen gab es zur Ausstellungseröffnung Literatur und Musik. Die Berliner Musikerin, Germanistin und Schauspielerin Cathrin Alisch sang und rezitierte Gedichte und Texte von Mascha Kaléko, lud mit ihrer Stimme, der Gitarre und der Geige zum Träumen, Nachdenken und zur Selbstreflektion ein. Nicole Hollatz

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