Björn Feldt erstmals bei Enduro-EM-Lauf

Am Wochenende schlägt die große Stunde von Björn Feldt vom MC Grevesmühlen. Dann startet der 24-jährige Enduro-Fahrer aus Roduchelsdorf erstmals bei einem EM-Lauf — rund 70 Kilometer von Prag entfernt in Tschechien. Für Feldt sind die Rennen am Sonnabend und Sonntag die bislang wichtigsten seiner erfolgreichen Karriere. Sein ehrgeiziges Ziel: „Wenn ich unter die Top ten komme, bin ich zufrieden.“ Feldt ist zurzeit der beste Moto-Crosser in Mecklenburg-Vorpommern und zählt inzwischen sogar zu den besten Endurofahren Deutschlands. Beim Rennen um die Deutsche Meisterschaft vor zwei Wochen in Burg fuhr der Grevesmühler in der Klasse E3 in beiden Rennen auf Platz zwei. Hinter Marcus Kehr, Deutschlands besten Endurofahrer, der Profi ist. Feldt hingegen ist Hobby-Fahrer - arbeitet in Lübeck bei der Maschinen- und Anlagenbauer-Gesellschaft - und hält trotzdem mit den Profis mit. „In der DM habe ich gezeigt, dass ich vorne mitfahren kann. Wenn ich mich jetzt erneut gut platzieren kann, wäre das toll.“ Für die EM-Läufe am Wochenende hat Feldt, der Vater einer kleinen Tochter ist, diese Woche Urlaub genommen. Bereits Dienstag ging es mit der Familie in Richtung Prag. „Wir wollen uns die Stadt noch ein wenig anschauen.“ Von Donnerstag an gilt die Konzentration dann seinen bislang wichtigsten Rennen. „Dann will ich mir die Sonderprüfungen anschauen, damit ich fürs Wochenende gut eingestellt bin.“ Eins weiß Feldt schon jetzt: Die Sonderprüfungen sind deutlich länger als zum Beispiel bei den LM-Läufen am Sonntag in Rehna. Als die Veranstalter der EM bei ihm angefragt hatten, ob er mitfahren möchte, musste der 24-Jähriger trotz der Herausforderung überlegen. Der Grund: Die EM ist nicht der Höhepunkt dieser Saison. Das sollen im Oktober die Six-Days werden, das härteste Endurorennen der Welt. Sechs Tage in Folge sitzt Feldt dann auf dem Motorrad, misst sich auf Sardinien mit 600 Fahren aus 35 Ländern. „Das geht natürlich ganz schön ins Geld. Deshalb habe ich überlegt, ob ich zur EM fahre. Zum Glück habe ich einen Sponsor gefunden, der mich unterstützt.“ Neben Feldt gehen noch zwei weitere Fahrer aus MV an den Start: Ronny Thoms und Axel Hechel. Das Trio fährt für das Team KTM GST Berlin. Mit dem EM-Lauf geht für den Roduchelsdorfer ein Traum in Erfüllung. Seitdem er fünf Jahre alt ist, fährt er Motorrad. Ich kannte das ja von Papa und wollte nie etwas anderes machen.“ Björn Feldt setzt die Familien-Tradition fort. Bereits Vater Torsten, Onkel Andreas und Großvater Günther waren erfolgreiche Motorsportler. „Björn ist sehr diszipliniert und ehrgeizig“, sagt Vater Torsten stolz über seinen Sohn. 2005 stand Björns Karriere allerdings auf der Kippe. Beim Heimrennen in Upahl stürzte er schwer und brach sich einen Halswirbel. Da habe er schon mal darüber nachgedacht aufzuhören, „Aber das geht nicht. Das ist wie eine Sucht.“ Feldt kam zurück, trainierte noch härter. Der Erfolg gibt ihm recht. Feldt ist stark wie nie und nach wie vor erfolgshungrig. „Ich will mir einen Namen im Endurosport machen.“ Am besten mit einer Topplatzierung bei der EM. so

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