Bürgermeister lobt Munitionsbergung

Boltenhagen — Einen Tag früher als geplant wurde am Donnerstag die Suche nach Munitionsresten am Strand des Ostseebads Boltenhagen beendet. 178 Kilogramm Munition, darunter 30 Granaten, wurden seit 1. Juni entdeckt und entfernt. Möglicherweise sind sie bei einer Strandaufspülung 2013 an Boltenhagens Strand gelangt. Die OSTSEE-ZEITUNG sprach mit Bürgermeister Christian Schmiedeberg (CDU) über die Arbeit des Munitionsbergungsdienstes. OSTSEE-ZEITUNG: Haben Sie mit diesen Funden gerechnet? Christian Schmiedeberg: Wir haben wohl alle nicht mit solchen Funden gerechnet. Wenn sie von der Strandaufspülung kommen, hätte das eigentlich nicht passieren dürfen, weil das Material vorher untersucht worden sein soll. Wenn es schon länger hier lag, hatten wir bisher keine Hinweise darauf. OZ: Bereits im Dezember gab es einen ersten Fund. Hätte der Strand schon früher im Jahr untersucht werden müssen? Schmiedeberg: Im Dezember wurden ganz kleine Munitionsreste entdeckt, die ich nicht als solche erkannt hätte. Erst im Januar hat man sich dann darauf geeinigt, dass der Strand untersucht werden soll. Dass es bis jetzt gedauert hat, liegt am Verfahren im Innenministerium. Ich bin froh, dass die Maßnahme noch vor der Hochsaison beendet wurde. OZ: Gab es während der Stranduntersuchung Probleme für den Ort, Betriebe oder Urlauber? Schmiedeberg: Hinsichtlich der Sicherheit gab es keinerlei Probleme. Selbstverständlich gab es nach überregionaler Berichterstattung den einen oder anderen Anruf, dass Urlauber besorgt waren und ihre Schlüsse zogen. Aber die Leute am Strand haben sich kaum von dem kleinen abgesperrten Bereich stören lassen. Glücklicherweise wurden ja keine schweren Maschinen eingesetzt. Auch für die Strandkorbvermieter war es relativ problemlos, weil immer nur ein kleiner Abschnitt gesperrt worden war. OZ: Sind Sie zufrieden mit dem Ablauf der Untersuchung? Prüft die Gemeinde, ob ihr ein Schaden entstanden ist, zum Beispiel durch Fehler bei der Aufspülung? Schmiedeberg: Ich bin gar nicht sicher, ob diese Munition jetzt von der letzten Strandaufspülung kam. Grundsätzlich war die Maßnahme 2013 eine gute Sache in Zusammenarbeit mit den Ministerien, Verbänden und den Bürgern in Boltenhagen. Eine Auswertung muss jetzt aber zeigen, wo die Munitionsreste herkommen. Dann gibt es noch ein Gespräch mit den zuständigen Ministern. Zahlen zur Munitionssuche 47865 Quadratmeter Strand wurden vom 1. bis zum 18. Juni in Boltenhagen von Fachleuten des Munitionsbergungsdienstes untersucht. 178 Kilogramm deutsche Munition wurden geborgen. Darunter befanden sich 30 Granaten, sieben Zünder und 165 Kilogramm Munitionsteile. 2013 wurde Boltenhagens Strand mit Sand aus dem Trollegrund aufgespült. Daher könnte die Munition stammen. Interview von Malte Behnk

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