Corona in Kita bei Grevesmühlen: Für welche Kinder und Erzieher in Rünting die Quarantäne gilt

54 Mädchen und Jungen sowie zwölf Mitarbeiter der Kita „Bussi Bär“ in Rüting sind seit Freitag in häuslicher Quarantäne. Wie am Donnerstagabend bekannt wurde, ist ein Krippenkind positiv auf Corona getestet worden. Nach OZ-Informationen war es zur Eingewöhnung in der Einrichtung. Auch Mutter und Vater erkrankt: „Es sieht derzeit danach aus, dass das Kleinkind das Virus von zu Hause in die Kita mitgebracht hat“, erklärt Robert Stach, Leiter des Gesundheitsamtes. Auch die Eltern des Kindes sollen an Covid-19 erkrankt sein. „Das ist aufgrund des niedrigen Lebensalters ein medizinisch interessanter Fall, auf den wir das Lagus (Landesamt für Gesundheit und Soziales, Anm. d. Red.) und das RKI zur weiteren Untersuchung hinweisen werden“, so Robert Stach weiter. Im Umfeld des Kindes würden jetzt umfangreiche Kontaktermittlungen laufen. Alle Eltern, die ihre Kinder in der Rütinger Kita betreuen lassen, sind noch am Donnerstagabend über die Corona-Fälle informiert worden. „Die Erzieher sind mit den Eltern sehr gut vernetzt“, lobt Christoph Wohlleben, Pressesprecher des Landkreises. Über Whatsapp-Gruppen sind sie darüber in Kenntnis gesetzt worden, dass die Kita ab Freitag vorerst geschlossen ist. Das Gesundheitsamt hatte noch am Donnerstag veranlasst, dass auch die Mitarbeiter der privat geführten Kita getestet werden. Das Testergebnis einer Erzieherin, die in direktem Kontakt mit dem Kleinkind war, ist ebenfalls positiv ausgefallen. Da die Mitarbeiterin in der Kita gruppenübergreifend tätig war, habe es keine andere Möglichkeit gegeben, als die Kita zu schließen, heißt es vom Träger. Lesen Sie alles, was passiert hier: Liveblog zur Corona-Lage in MV „Eine gesamte Kita in Quarantäne versetzen zu müssen, ist natürlich zunächst besorgniserregend, aber sehr wichtig, um Infektionsketten zu unterbrechen“, erklärt Nordwestmecklenburgs Landrätin Kerstin Weiss (SPD), die am Freitag vor Ort war, um sich ein Bild zu machen. Entschädigung bei Verdienstausfall: Viele Eltern stellt die Quarantäne ihrer Kinder vor große Probleme. „Ich kann diese nur aufrufen, mit ihren Arbeitgebern gemeinsam nach Lösungen zu suchen und ihre eigenen Kontakte auf ein Minimum zu reduzieren, denn leider können wir aufgrund der Gesetzeslage nur Quarantäne-Bescheide für die Kontaktpersonen der Kategorie 1 ausstellen, nicht für Eltern von Kindern in Verdachtsquarantäne“, verdeutlicht Kerstin Weiss. Darauf weise der Landkreis auch in einem extra entworfenen Informationsflyer hin. Nach dem positiven Test an der Schule in Schönberg habe die Verwaltung gemerkt, dass gerade dazu viele Fragen aufgetreten sind. „Sollten Eltern ihr Kind zu Hause betreuen müssen und dadurch einen Verdienstausfall haben, können sie nach Paragraf 56 des Infektionsschutzgesetzes eine Entschädigung beantragen“, informiert Kreissprecher Christoph Wohlleben. Weitere Informationen dazu gibt es auf der Internetseite www.ifsg-online.de oder auf Anfrage unter soziales.entschaedigungsrecht@lagus.mv-regierung.de. Zweiter Test nächste Woche: Ein Abstrichteam des Landes war am Freitagvormittag vor Ort, um alle 53 weiteren Kinder der Kita zu testen. Gemeinsam mit einem Elternteil wurden sie nacheinander in die Einrichtung gebeten. Mit den Ergebnissen werde am Wochenende gerechnet, meint Christoph Wohlleben. „Danach entscheidet das Gesundheitsamt das weitere Vorgehen.“ Laut Aussage der Landrätin werden alle Kinder auch bei einem negativen Ergebnis in der kommenden Woche ein weiteres Mal getestet. Von den Ergebnissen hängt ab, wann die Kita wieder öffnen kann. Lesen Sie auch Corona in Kita „Bussi Bär“ in Rüting: Krippenkind und Erzieherin positiv getestet Liveblog zur Corona-Lage in MV: Das ist die Lage am Freitag Von Jana Franke