Dassows Bürger fürchten um Ordnung und Sicherheit

Es zog sich wie ein roter Faden durch die gesamte Versammlung. Während der Sitzung der Dassower Stadtvertreter am Dienstag in der Dornbuschhalle ging es immer wieder darum, Ordnung, Sauberkeit und Sicherheit im Gemeindegebiet zu garantieren. Kritik musste mehrfach auch die Amtsverwaltung Schönberger Land einstecken, wenn es darum ging, Aufträge und Beschlüsse der Stadtväter umzusetzen. Schon während der Einwohnerfragestunde machte Hans-Joachim Freitag aus Pötenitz seinem Ärger Luft. Der 67-Jährige nämlich wähnt seinen Wohnort im Dornröschenschlaf. „Ziemlich miserabel sieht es aus im Dassower Ortsteil, Pötenitz müssen Sie mal auf die Tagesordnung setzten“, sagte er an die Stadtvertreter gewandt. Zu viele „Baustellen“ gäbe es im Ort. Eine sei das immer mehr dem Verfall preisgegebene Schloss, das beim spanischen Investor offenbar in Vergessenheit geraten ist. „Wer das Schloss gekauft hat, muss sich auch darum kümmern“, betonte der Mann, der in unmittelbarer Nachbarschaft im ehemaligen Forsthaus wohnt und zudem weiß, dass es um die alte Gärtnerei schlecht bestellt ist. Auch die Milchviehanlage würde nun leer stehen. Von vielen Gebäuden, zu denen er auch das alte Feuerwehrgerätehaus zähle, gingen Gefahren ausgehen. Wenn Pötenitz nicht das „große Altersheim“ wäre, sagte er auf den hohen Altersdurchschnitt und die wenigen Kinder im Ort anspielend, wäre schon längst etwas passiert. Das müsse sich auch das Amt auf die Fahnen schreiben. Den lediglich ehrenamtlich arbeitenden Bürgermeister Jörg Ploen wollte er nicht noch mehr in die Pflicht nehmen. Der wiederum verwies darauf, dass das Amt wegen des Schlosses mit dem Landkreis als Ordnungsbehörde zusammenarbeite. Ploen und der ebenfalls anwesende leitende Verwaltungsbeamte Frank Lehmann verdeutlichten aber auch, dass das Amt zu wenig Außendienstmitarbeiter habe und auf die Zuarbeit der Bürger angewiesen sei. Stadtvertreter Karl-Hermann Hey (Wählergemeinschaft Ostseestrand — WGO) hingegen sah seinen Hinweis, dass eine mit Mäharbeiten beauftragte Firma wenig Qualität abliefere, nicht berücksichtigt und geahndet. Jetzt sei seiner Meinung nach wieder nicht ordentlich gearbeitet worden, betonte er und verlangte Konsequenzen. Heinz-Dieter Priewe (WGO) mahnte noch einmal an, dass Sitzungstermine von Ausschüssen und Stadtvertretung nicht wie beauftragt, im Amtsblatt veröffentlicht wurden. Für den Stadtvertreter war dann offenbar das Ende der Fahnenstange erreicht, als er per Beschluss seinen Antrag bekräftigt sehen wollte, dass das Amt Schönberger Land einen Termin beim Straßenverkehrsamt des Landkreises für die Kommune vereinbaren solle für eine Verkehrsschilder-Schau. Der 67-Jährige Dassower verlange das angesichts der verblassten Schilder schon seit Jahren und monierte, dass dieses Ansinnen bisher nicht konsequent verfolgt worden war. Seinem Antrag wurde zum Schluss des öffentlichen Teiles der Beratung entsprochen. Hinter verschlossenen Türen ging es dann um den alten Speicher an der Stepenitz, für dessen Sanierung immer noch keine Baugenehmigung vorliegt. Probleme gibt es laut Jörg Ploen mit der Ausweisung von Parkplätzen wegen der Nachbarbebauung. Außerdem bestehe deswegen Abstimmungsbedarf mit dem Wassersport-Verein, der am Fluss sein Vereinsgelände hat. Cornelia Roxin

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