Der Blick hinter den Theatervorhang

Hunderte Wismarer und Theaterfans warfen am Sonnabend einen Blick hinter die Kulissen des Wismarer Theaters. Die Theater-Mitarbeiter führten die Besucher durch die Räume, hinter die Bühne, in die Garderoben und sogar in den Orchestergraben. Dort brachte Dieter Rudolfs, technischer Leiter des Hauses, die Gäste zum Staunen: Vor der Sanierung habe mitunter Wasser kniehoch im Orchestergraben gestanden. „Wir hatten zwei Pumpen, die Tag und Nacht liefen, damit das nicht passiert“, erklärte er. Jetzt ist der Graben eine Art Badewanne aus Stahlbeton. Wasserdicht und somit ein gesunder Arbeitsort für die Musiker. Bei großen Konzerten, so erklärte Rudolfs, müssen die Techniker erst die tragende Bühnenkonstruktion über dem Orchestergraben abbauen — einen Tag dauere das. Aber wer einmal Beethovens Neunte im Wismarer Theater mit seiner Akustik gehört habe, wisse, dass es die Arbeit wert sei. Auch Musik, aber moderner, dazu viel Nebel und Licht bot Beleuchtungsmeister Klaus-Peter Vogt den Gästen. Er hatte eine sechsminütige Lichtshow zur Musik programmiert und zeigte, was mit der neuen Technik möglich ist. Während er die verschiedenen Scheinwerfer bediente, steuerte er sie ganz modern mit dem Smartphone. Das Theater war nach anderthalbjähriger Baupause am 3. Dezember 2014 wieder eröffnet worden. Sanierung und Umbau des jetzt 450 Zuschauer fassenden Hauses haben 5,44 Millionen Euro gekostet. Wer das sanierte Theater noch nicht von innen gesehen hat: am Sonntag, 28. Juni, gibt die Wismarer Musikschule ab 15 Uhr eine Tanzgala. Nicole Hollatz

Wismar - Der Blick hinter den Theatervorhang