Die Schau der schönsten Kaninchen

Nicht träge sein darf, wer ein guter Kaninchenzüchter werden will. „Es ist eine schöne Freizeitbeschäftigung, mit der ich jeden Tag anderthalb Stunden zubringe, wenn es ums Füttern, Säubern und andere Dinge geht“, sagt der 61-jährige Wolfgang Srock. Liebe zum Hobby und zu den Tieren müsse man haben. Beides besitzt der Schönberger, seit er 1979 mit der Kaninchenzucht begann. Am kommenden Wochenende leitet er eine ortsoffene Schau des 1921 gegründeten Rassekaninchenzüchtervereins Schönberg. „Es werden circa 140 Tiere erwartet“, sagt Wolfgang Srock. Nach Auskunft des Zuchtwartes kommen die Kaninchen unterschiedlichster Rassen aus ganz Nordwestmecklenburg und aus Linau. Die dortige Gemeinschaft der Züchter ist mit dem Verein in Schönberg befreundet. Wenn die Linauer in zwei Wochen ihre Ausstellung öffnen, sind Schönberger mit dabei. Wolfgang Srock hat sich auf Graue Wiener spezialisiert — und mit ihnen zahlreiche Preise eingeheimst. Im vorigen Jahr beispielsweise bekam er in Schönberg die Preise für die beste Häsin und den besten Rammler. Im thüringischen Schöneck wurde eines seiner Tiere sogar Klassensieger in der Bundes-Wiener-Vergleichsschau. Zur Zucht kam Wolfgang Srock über seinen Schwiegervater Hans-Heinrich Langpaap, der heute mit 86 Lebensjahren und zahlreichen Auszeichnungen das erfahrenste Mitglied im Verein ist. Ältester aktiver Züchter ist mit 79 Jahren Heinz Henke, der ebenfalls zahlreiche Preise für seine Kaninchen bekommen hat. Wolfgang Srock freut sich, als er sagt: „Jetzt haben wir einen Jungzüchter. Er ist 28 Jahre alt.“ Damit senkt der junge Mann den Altersdurchschnitt des Vereins, den Burkhard Stopperka (61) leitet. Wolfgang Srock ist Stopperkas Stellvertreter. Beide hätten gerne mehr menschlichen Nachwuchs im Verein. Ihm gehören zurzeit nur zwölf Mitglieder an. Hoch angesehen ist die Schönberger Gemeinschaft der Kaninchenzüchter trotzdem. Im Dezember vorigen Jahres sagte der damalige Kreistagspräsident Christian Albeck: „Die Arbeit, die dieser und andere Rassekaninchen- und Rassegeflügelzuchtvereine seit vielen Jahrzehnten leisten, ist nicht nur bemerkenswert, sondern verdient meine Hochachtung.“ Sie sei ein wichtiger Bestandteil der Kultur in Mecklenburg. Um das Hobby in den Fokus der Öffentlichkeit zu stellen, habe er sich entschieden, seine Weihnachtsspende von 250 Euro dem Verein zu übergeben. Weitere 250 Euro spendete der Verein „Unternehmen für Schönberg“, um, wie Geschäftsführer Stephan Korn sagte, „die langjährigen und weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannten Leistungen der Rassekaninchenzüchter zu würdigen.“ Ausstellung in Vereinsheim An zwei Tagen ist die ortsoffene Schau des Rassekaninchenzüchtervereins Schönberg im Vereinsheim in der Ludwig-Bicker-Straße geöffnet: am Sonnabend, 11. Oktober, von 9.30 Uhr bis 18 Uhr und am Sonntag von 10 bis 15 Uhr. Eintrittsgeld für Erwachsene: ein Euro. Kinder sind umsonst dabei. Jürgen Lenz

Schönberg - Die Schau der schönsten Kaninchen