„Die Zusammenarbeit funktioniert“

Nicht nur das gemeinsame Feiern kennzeichnet die gute Stimmung der Wehren im Klützer Winkel. „Wir sind auf dem Weg zu einer sehr guten Zusammenarbeit“, erklärte Amtswehrführer Dirk Staudte, bei beiden Versammlungen. Er betonte auch, dass die Zusammenarbeit der Wehren unerlässlich sei, um bei Tageseinsätzen mit voller Besatzung ausrücken zu können. Zu Jahresbeginn wurde Uwe Swazina von dem 48-Jährigen als Wehrführer im Klützer Winkel abgelöst. Die Boltenhagener Feuerwehrleute überraschten Dirk Staudte, indem sie ihm als sichtbares Zeichen seines neuen Amtes den Hut, pardon den Helm, aufsetzten. „Jetzt habe ich ein rotes Auto und einen roten Helm, nun fehlt nur noch das Blaulicht“, scherzte der Amtswehrführer. Die Klützer Feuerwehr hat nach dem tragischen Tod von Michael Staudte auch wieder einen Wehrführer: Daniel Jenner wurde per Handzeichen einstimmig gewählt. Der 36-Jährige hat mit zehn Jahren bei der Jugendfeuerwehr Klütz angefangen. Amtsbrandmeister war damals Helmuth Wolke. „Die Kameradschaft ist in all den Jahren gleich geblieben und das ist gut so“, stellte der 72-Jährige fest, der seit fast 50 Jahren bei der Klützer Feuerwehr ist. Allerdings seien die Aufgaben viel umfangreicher geworden, auch die Technik habe sich stark verändert. Dazu gab die Boltenhagener Feuerwehr ein aktuelles Beispiel: Bisher mussten deren Brandbekämpfer mit zum Teil über 20 Jahre alten Strahlrohren die Flammen bekämpfen. Noch im vergangenen Jahr wurden zwei moderne, effektivere Hohlstrahlrohre angeschafft. „Nun wird es uns möglich sein, noch gezielter Feuer zu bekämpfen, immer mit dem notwendigen Aspekt der eigenen Sicherheit“, sagte Wehrführer Sebastian Hacker (32). Sowohl in Klütz als auch in Boltenhagen lobten die Wehrführer den Einsatz ihrer Kommunen. Bei beiden konnte je ein Mitglied der Feuerwehr den Lkw-Führerschein machen, weil die Gemeinde ihn bezahlte. Im Gegenzug lobten die stellvertretenden Bürgermeister das Engagement der Brandschützer. „Trotz der schwierigen Finanzlage, wird die Stadt die Feuerwehr nach Kräften unterstützen“, versprach Guntram Jung (CDU) in Klütz. Einen Tag später tat es ihm sein Amtskollege Christian Schmiedeberg (CDU) aus Boltenhagen, wo die Finanzlage deutlich entspannter ist, nach: „So lange ich hier noch mitagieren darf, hat die Feuerwehr meine vollste Unterstützung.“ Und auch die der Gemeindevertreter. Für die Brandschützer gibt das Ostseebad in diesem Jahr etwa 150 000 Euro mehr aus, als im Haushalt vorgesehen. Stichworte sind Mannschaftsbus und Anbau ans Gerätehaus. Sowohl die Klützer als auch die Boltenhagener Feuerwehr haben dieses Jahr Grund zu feiern: Die Klützer Wehr wurde vor 90 Jahren gegründet, die des Ostseebades vor mittlerweile 75 Jahren. Boltenhagen: Bilanz und Ehrungen 450 Stunden dauerten die 45 Einsätze insgesamt, zu denen die Freiwillige Feuerwehr Boltenhagen 2012 ausrücken musste. 17-mal wurde sie zu Bränden gerufen, 19-mal zu technischen Hilfeleistungen. Neunmal gab es Fehlalarm. Größter Einsatz war am 29. April das Feuer in Kühlenstein. 51 Mitglieder hat die Freiwillige Feuerwehr Boltenhagen. Sie unterteilen sich in 32 Mitglieder im aktiven Dienst (Altersdurchschnitt 31 Jahre), elf Mitglieder in der Jugendwehr und acht in der Ehrenabteilung. 600 Ausbildungsstunden leisteten die Frauen und Männer der Boltenhagener Feuerwehr 2012. Zusätzlich gab es fünf Einsatzübungen unter realen Bedingungen. Frank Burchardt wurde als Löschmeister in die Ehrenabteilung verabschiedet. Heiko Müller wurde für 30 Dienstjahre ausgezeichnet. Daniel Hömberg, Martin Teß und Dennis Sieberg dürfen sich jetzt Oberfeuerwehrmann nennen. Oliver Barth, Vanessa Rohfleisch, Jan Klapproth, Kevin Pautz, Max Lehmann und Julian Ptok wechselten von der Jugendwehr in den aktiven Dienst. Klütz: Einsätze und Auszeichnungen 20 Mal musste die Freiwillige Feuerwehr Klütz 2012 ausrücken. Zwölfmal wurde sie zu Bränden, achtmal zu technischen Hilfeleistungen gerufen. Im Einsatz war sie zum Beispiel beim Brand im Autocenter Klütz, bei einer Menschenrettung aus einem Gewässer und bei einer Tierrettung. 105 Mitglieder hat die Klützer Feuerwehr gegenwärtig. Davon sind 34 im aktiven Dienst. 13 Mitglieder, darunter vier Mädchen, hat die Jugendabteilung. 14 Mitglieder sind mittlerweile älter als 67 Jahre und in der Ehrenabteilung. 2197 Dienststunden haben die Klützer Feuerwehrleute 2013 geleistet. Bei den Jugendlichen waren es 1387 Stunden. Mathilde Börth, Horst Krause, Waltraud Witt, Helmuth Wolke und Inge Glienke wurden für ihre langjährige Mitgliedschaft von der Klützer Feuerwehr ausgezeichnet. Wehrführer Daniel Jenner erhielt die Ärmelstreifen für 20 Dienstjahre. Die Klützer Feuerwehr besteht seit 90 Jahren, das soll im Sommer gefeiert werden. Sylvia Kartheuser

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