Dissonanzen vor dem dritten Musikfestival „Baltic Hell“

Ende August dieses Jahres soll das dritte Rockfestival „Baltic Hell“ über die Bühne gehen — nach Wunsch des Veranstalters Christian Jäger wieder auf dem Festgelände in Dassow. Doch ob es tatsächlich dort stattfinden wird, ist weiter unklar. Zwar hat sich eine Mehrheit des städtischen Ausschusses für Soziales, Bildung und Kultur grundsätzlich dafür ausgesprochen, den Platz in diesem Jahr und in den folgenden bereitzustellen, aber, so sagte der Dassower Bürgermeister Jörg Ploen (SPD) gestern auf Anfrage der OZ: „Einige Sachen müssen noch geklärt werden.“ Eine „Sache“ ist finanzieller Art: Die Gebühren für die Nutzung des Platzes im vorigen Jahr wurden bis heute nicht bezahlt. Das räumte Christian Jäger während der Sitzung ein. Er erklärte, er werde die Nutzungsgebühren für 2014 zahlen, wenn er Planungssicherheit für 2015 habe. Jäger betonte: „Um eine Veranstaltung in dieser Größenordnung entwickeln zu können, braucht man Planungssicherheit über mehrere Jahre.“ Wenn er gewusst hätte, dass er sie in Dassow in jedem Jahr neu beantragen müsse, dann hätte er sich nicht für die Stadt entschieden. Jäger kritisiert insbesondere Auflagen, die ihm das Amt Schönberger Land 2013 und „noch schlimmer“ 2014 gemacht habe. „Es zielt darauf ab, diese Veranstaltung zu verhindern“, sagt der Dassower. Einige Forderungen, die das Amt erhebe — wie die nach einem Lärmgutachten und einer behindertengerechten Toilette — seien wirtschaftlich nicht möglich und: „Ich frage mich, warum ausgerechnet ich das machen soll, obwohl es nicht für andere Musikveranstaltungen gilt.“ Was von ihm verlangt werde, entspreche nicht dem, was ursprünglich abgemacht worden sei. Jäger fordert: „Die Politik muss klar sagen, was sie will: Ja oder Nein.“ Jörg Ploen hingegen sagt: „Auch in dem Fall, dass die Stadtvertretung das Festival befürwortet, ist das Genehmigen von Anträgen Sache des Amtes.“ Auch Auflagen zu erteilen — oder nicht — sei eine reine Aufgabe der Verwaltung, über die die Stadt nicht zu bestimmen habe. Grundsätzlich sprach sich im Ausschuss niemand gegen das Festival aus. Gerhard Matzke (SPD) sagte: „Die Stadt Dassow findet es gut, dass es ein vielfältiges kulturelles Angebot gibt. Das muss nicht jedem gefallen.“ jl

Dassow - Dissonanzen vor dem dritten Musikfestival „Baltic Hell“