Ehrenamtliche Helfer sollen besser vernetzt werden

Hilfe ist das, was die Flüchtlinge und Asylbewerber brauchen, wenn sie in Nordwestmecklenburg ankommen. Und genau die wollen zahlreiche ehrenamtliche Helfer geben. „Viele wissen jedoch nicht, wo sie sich als Unterstützer melden können oder wo Bedarf an Helfern angefordert werden kann“, sagt Maike Frey, Mitglied der Geschäftsführung des DRK-Kreisverbands Nordwestmecklenburg. „Die Vernetzung fehlt und unser Angebot ist noch nicht bekannt genug.“ Denn seit September vergangenen Jahres gibt es in dem Verband die Mitmachzentrale, ein Projekt des Ministeriums für Arbeit, Gleichstellung und Soziales. „Wir vermitteln trägerunabhängige Möglichkeiten für ehrenamtliches Engagement, schaffen bei Bedarf Kontakte und vernetzen die Akteure“, erklärt Maike Frey, die von Petra Schröder, Koordinatorin des Projektes, unterstützt wird. Dieses Angebot gilt nicht nur für die Arbeit mit Flüchtlingen, ist in dem Bereich derzeit aber akut. „Durch die dezentrale Unterbringung gibt es in den Gemeinden viele Helfer“, sagt Maike Frey. „Doch der Austausch unter den Initiatoren fehlt.“ So könnten Kenntnisse weitergegeben, Fehler vermieden und Positives übernommen werden. „Da können wir weiterhelfen und Wissen bündeln“, so Maike Frey. Die Grenze zur Verwaltung dürfe bei allem Einsatz aber nicht vergessen werden. „Das Ehrenamt kann und soll nicht die Arbeit des Staates übernehmen“, betont Simone Oldenburg (Linke), Mitglied der Koordinierungsgruppe Flucht und Asyl im Landkreis. „Es muss geklärt werden, welche Aufgaben das Land, der Kreis und die Ehrenamtler haben.“ Zudem könne nicht verlangt werden, dass die Freiwilligen alles aus eigener Tasche bezahlen. „Dafür muss ein Budget zur Verfügung gestellt werden, beispielsweise für Benzinkosten“, so die Landtagsabgeordnete. Neue Wege müssen gegangen, Vorschriften überarbeitet werden. „Die Richtlinien für die Unterbringung stammen beispielsweise aus dem Jahr 2000“, sagt Simone Oldenburg. Knapp 20 Ehrenamtler sind derzeit im Pool der Mitmachzentrale — für Patenschaften, Sprachkurse oder sonstige Aufgaben. „Besonders das Angebot für die Kurse muss verbessert werden“, fordert Tino Schwarzrock (Grüne), der seit Februar Arabisch lernt. „Wer nicht anerkannt ist, hat kaum eine Chance auf einen Deutschkurs.“ Um die Vernetzung voranzutreiben, findet am 15. September um 17 Uhr in der Malzfabrik in Grevesmühlen ein erstes Treffen statt. „Wir wollen die Initiativen im Kreis kennenlernen und einen Überblick bekommen“, sagt Schwarzrock. Um Anmeldung wird gebeten, pro Projekt können zwei Personen teilnehmen. Wichtige Fragen vorab schicken. Kontakt und Anmeldung: Telefon 03841/71230 oder mitmachzentrale@drk-nwm.de Vanessa Kopp

Wismar - Ehrenamtliche Helfer sollen besser vernetzt werden