Erfolg für Anwohner: Einbahnstraße und Tempo 30 in Dassow

Anwohner des Hinterwegs in Dassow setzen sich erfolgreich dafür ein, ihre Straße wieder zur Einbahnstraße zu machen. Auf Wunsch von Bürgern beschloss die Stadtvertretung am Dienstagabend, dass die alte Regelung unverzüglich wieder gelten soll. Dem Landkreis Nordwestmecklenburg geht jetzt der Antrag auf die verkehrsrechtliche Anordnung zu. Ende vorigen Jahres hatte die Verkehrsbehörde dafür gesorgt, dass die 2010 eingeführte Einbahnstraßenregelung beendet wurde. Anliegern und Stadtvertreter bemerkten das, als die Schilder abmontiert wurden. Bürgermeisterin Annett Pahl (SPD) sagte: „Ich war über diese Veränderung selber erstaunt.“ Am Dienstagabend stand der Hinterweg zu Beginn der öffentlichen Sitzung gar nicht auf der Tagesordnung. Anwohner Joachim Meinhardt fragte die Stadtvertreter nach dem Grund. Hintergrund der Frage: Der Ausschuss für Mobilität, Ordnung, Klimaschutz und Wirtschaft der Stadt Dassow hatte sich bereits dafür ausgesprochen, den Hinterweg zur Einbahnstraße zu machen. Einen Beschluss fassen konnte der Ausschuss nicht. Das darf nur die Stadtvertretung. Urlauberverkehr soll draußen bleiben: Nach dem Hinweis des Anwohners stellte Kay Burchardt (CDU) am Dienstagabend den Antrag, den Hinterweg auf die Tagesordnung zu nehmen. Dem stimmten alle Stadtvertreter zu. Nach ihrer Ansicht hat sich die Einbahnstraßenregelung jahrelang bewährt. Sie verhindert, dass der Urlauberverkehr von der Klützer Straße auf den parallel verlaufenden Weg ausweichen kann. Links und rechts stehen Wohnhäuser. Den Ausbau der Straße haben die Anwohner vor einigen Jahren selbst bezahlt. Die Stadtvertreter beschlossen am Dienstagabend auch, dass alle Straßen zwischen der B 105 auf der einen Seite sowie der Lübecker Straße und der Grevesmühlener Straße auf der anderen Seite zu einer Tempo-30-Zone werden sollen. Für einen entsprechenden Antrag an die Verkehrsbehörde sprach sich, wie berichtet, bereits der Hauptausschuss der Stadtvertretung aus. Annett Pahl erläuterte am Dienstagabend: „Wir haben seit Jahren viele Beschwerden, dass Leute dort zu schnell fahren.“ Häuser würden erschüttert. Das gelte vor allem für die Friedensstraße. Die Bürgermeisterin sagte: „Wir wollen, dass die Leute sicherer sind auf der Straße.“ Eine Tempo-30-Zone auszuweisen, sei besser als viele Schilder aufzustellen. Sie sei gegen einen Schilderwald. Katharina Stinnes (CDU-Fraktion) fragte: „Wie kontrollieren wir?“ In der Hermann-Litzendorf-Straße gelte bereits Tempo 30. Trotzdem werde dort viel schneller gefahren. Annett Pahl entgegnete: „Ich denke, dass ein Großteil sich an das Tempolimit hält.“ Der Landkreis Nordwestmecklenburg habe bereits mehrmals kontrolliert. Bewährt hätten sich auch elektronische Tafeln, die weithin sichtbar anzeigen, ob sich jemand an die Geschwindigkeitsbegrenzung hält oder zu schnell unterwegs ist. Vorschlag der Bürgermeisterin: Um die Sicherheit in der Stadt und ihren Ortsteilen weiter zu verbessern, schafft die Stadt zwei weitere Anzeigetafeln an. Ekkehard Maase (CDU) sagte vor dem Beschluss, eine generelle Rechts-vor-Links-Regelung in der Tempo-30-Zone führe zu einer „riesigen Verkehrsbehinderung“. Weil die Friedensstraße teilweise unübersichtlich ist und zahlreiche Autos auf einer Fahrbahnhälfte parken, müsse dort ständig vorwärts und rückwärts gefahren werden, wenn diejenigen, die aus einer Nebenstraße kommen, Vorfahrt bekommen. Die anderen Stadtvertreter teilen diese Auffassung. Sie sprachen sich dafür aus, dass weiterhin die Autofahrer aus der Friedensstraße Vorfahrt haben. Über den Autor Lesen Sie auch: Hinterweg in Dassow ist plötzlich keine Einbahnstraße mehr Ruf nach mehr Sicherheit: Dassower wollen Tempo-30-Zonen Von Jürgen Lenz