Etappenerfolg für Dassower Windradgegner

Sieben geplante Windräder zwischen Groß Voigtshagen und Holm sorgen seit Monaten für heftigen Gegenwind in Dassow. Doch nun können alle Gegner aufatmen, denn das Energieministerium Mecklenburg-Vorpommerns hat das Eignungsgebiet abgelehnt — zumindest vorerst. „Das Errichten von Winkraftanlagen auf der vom Regionalplanungsverband Westmecklenburg (RPV WM) als geeignet ermittelten Flächen ist zurzeit nicht möglich“, heißt es in einem Schreiben des Energieministeriums aus Schwerin an Peter Adam, Sprecher der Bürgerinitiative Gegenwind-Dassow, dass er vor wenigen Tagen erhielt. Grund für diese Entscheidung des Landes war unter anderem der Beschluss der Dassower Stadtvertreter: Sie lehnten die Änderung des Flächennutzungsplanes der Gemeinde auf der Ende September durchgeführten Versammlung ab. „Ursprünglich war die Gemeinde ja für eine Änderung des Flächennutzungsplanes“, sagt Peter Adam und ergänzt dann: „Doch dann haben unsere 1100 Unterschriften doch etwas bewirkt und der Antrag wurde mit 11 zu 1 Stimmen abgeschmettert.“ So überbrachte Adam die gute Nachricht — dafür hatte er die an der Gegenbewegung Beteiligten am Wochenende extra zum Frühstück in den Dassower Jägerhof eingeladen. „Damit haben wir ein Etappenziel erreicht. Aber damit geben wir uns nicht zufrieden“, äußerte sich auch Jürgen Scherrer, ebenfalls Initiator der Bürgerinitiative. Er dankte im Jägerhof vor allem den Sponsoren, die es ermöglicht hatten, einen Anwalt einzuschalten und auch zu bezahlen. „Besonders möchte ich Herrn Weber danken, der mit seiner Spende einen Großteil der 1800 Euro übernahm“, sagte Scherrer. Allerdings lobte er auch die tolle Zusammenarbeit aller in der Initiative tätigen Bürger. „Es ist nicht selbstverständlich, dass hier jeder zurücksteckt und sich so sehr einsetzt. Schließlich kannten wir uns vorher nicht mal und trotzdem verlief alles reibungslos.“ Für Sponsor Otto Weber war die Spende selbstverständlich. Denn der Weinheimer hatte fast schon ein schlechtes Gewissen in Sachen Windenergieanlagen. Als ehemaliger Besitzer des Guts Voigtshagen hatte er jenes einst an die Familie Nesselrode verkauft, ohne aber vom Hintergrund der Windenergieräder zu wissen, wie er sagte. „Ich habe an den Vater verkauft, der Junge hat dann seine eigenen Ideen durchgesetzt“, erzählte Otto Weber. Doch auch er war von den Windenergierädern zwischen Dassow und Roggenstorf alles andere als begeistert und unterstützte fortan den Kampf gegen die sieben bis zu 206 Meter hohen geplanten Windenergieräder. Mit Erfolg, wie das Energieministerium in seinem Schreiben schließlich bescheinigte. Doch der Kampf geht auch jetzt weiter. „Wir haben zwar erst einmal für zwei bis drei Jahre Ruhe, doch jetzt kann das Land die Sache erneut ins Rollen bringen, wenn Herr Nesselrode das will und davon gehen wir aus", sagte Peter Adam. Er wartet jetzt allerdings zunächst gespannt auf die Reaktion des Gutsbesitzers. Denn Nesselrodes Aussage nach wollte er den Bau der Windenergieräder nicht weiter vorantreiben, wenn die Stadt Dassow seinen Antrag ablehne. „Doch daran glauben wir nicht, so wie wir Herrn Nesselrode kennengelernt haben“, meinte Peter Adam dazu. Stattdessen bereite man sich schon jetzt auf eine weitere Runde vor, sammle Geld, um auch einen weiteren Prozess möglichst positiv gestalten zu können. Wir haben zwar erst einmal für zwei bis drei Jahre Ruhe, doch jetzt kann das Land die Sache erneut ins Rollen bringen.“Peter Adam, Sprecher der Bürgerinitiative Gegenwind-Dassow Maik Freitag

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