FC Schönberg: Kinder dürfen mit strengen Regeln trotz Corona trainieren

Sie freuen sich aufs Fußballspiel. Das ist den Kindern anzusehen, die zum Training des FC Schönberg gehen. „Beim Fußball kann man sich mit Freunden treffen“, sagt Max Frank. Der Zwölfjährige spielt bei den D1-Junioren. Sein Trainer ist Wilfried Rohloff, Vorsitzender des Vereins, der eine rege Kinder- und Jugendarbeit betreibt. Rohloff erklärt: „Wir trainieren mit dem Nachwuchs unter strengen Auflagen.“ Co-Trainer Heiko Stein hilft dabei. Mit dem Beginn neuer Regeln zum Eindämmen der Corona-Pandemie hat sich viel geändert – auch für die Kicker des FC 95. Am 1. November freute sich die Verbandsligamannschaft noch über einen 4:1-Auswärtssieg in Kühlungsborn – und die zweite Mannschaft über ein 2:1 zu Hause gegen die SG Zetor Benz. Der Schlusspfiff sollte ein Schlusspfiff für lange Zeit sein. Jetzt ruht der Spielbetrieb. Corona-Zwangspause. Keine Partien zu Hause, keine auswärts. Fußballverband hat Spielbetrieb ausgesetzt: Der Landesfußballverband Mecklenburg-Vorpommern hat den kompletten Spielbetrieb bis 30. November ausgesetzt. LFV-Präsident Joachim Masuch macht klar: „Angesichts der zuletzt getroffenen politischen Entscheidungen sind wir gezwungen zu handeln und werden diese Beschlüsse entsprechend umsetzen, auch wenn sich die Lage in Mecklenburg-Vorpommern aktuell von der bundesweiten Situation doch noch etwas unterscheidet.“ Der Landesfußballverband bleibe seiner Linie treu. Er richte seine Entscheidungen weiterhin nach den behördlichen Vorgaben. Wann der FC Schönberg die ausgefallenen Spiele nachholen kann, ist ungewiss. „Es hängt von den Verordnungen ab“, sagt Wilfried Rohloff. Derzeit dürfen sich die Erwachsenen nicht treffen. „Sie machen individuelles Training“, berichtet der Vorsitzende. Die Spieler der Herrenmannschaften bekommen von ihren Trainern Aufgaben, die sie allein erledigen können, um fit zu bleiben. Auf den Fußballplatz dürfen sie nicht. Lesen Sie auch: Lockdown: So dürfen Kinder in Grevesmühlen trainieren Fußball: die „Wilden Kerle“ von Schiffahrt und Hafen Wismar sind erfolgreich „Auf dem großen Platz ist Abstand normal“: Nur die Nachwuchskicker üben jetzt auf dem Trainingsplatz des FC 95, auch bekannt als „Brillen-Becker-Arena“. „Auf dem großen Platz ist Abstand normal“, erläutert Wilfried Rohloff. Niklas freut sich über jedes Training der D1-Junioren. Er sagt: „So kommt man überhaupt mal raus.“ Und der Zusammenhalt ist groß bei den jungen Spielern des FC Schönberg 95. Sie sind immer wieder froh, sich zu sehen. Jede Nachwuchsmannschaft trifft sich einmal in der Woche unter strengen Hygienebedingungen unabhängig von den anderen Teams. Die jungen Spieler kommen bereits in Fußballbekleidung auf den Platz. Nach dem Training fahren sie sofort nach Hause. Umziehen und duschen können sie sich zu Hause, nicht im Sportlerheim. Vor dem Training desinfiziert Wilfried Rohloff ihre Hände. Für die Badmintonsparte und die Tischtennisspieler beim FC Schönberg heißt es dagegen bis mindestens 30. November: Nichts geht mehr. Sie haben ihr Training in der Palmberghalle ausgesetzt. Weiter geht dagegen eine Aktion, die der Schönberger Jens Kantorzyk organisiert. Der FC 95 sammelt seit Jahren Geschenke für Kinder und Jugendliche, die ihre Weihnachtstage in einer Klinik verbringen müssen. „Auch hier bildet die Corona-Pandemie noch eine zusätzliche Erschwernis für die betroffenen Kinder“, erläutert der Verein. 41 Geschenke für Kinder in Krankenhäusern: 41 Geschenke sind nach Jens Kantorzyks Auskunft schon zusammengekommen. Der FC ist sicher: „Da geht noch mehr.“ Unerwartete Hilfe kommt vom FSV Kühlungsborn. Auch dort sammeln Fußballer jetzt für die Weihnachtsaktion des FC Schönberg. Der Verein hat 380 Mitglieder. Mehr als die Hälfte der Mitglieder sind Kinder und Jugendliche. Über den Autor Von Jürgen Lenz