Fugen im Kirchturm müssen erneuert werden

Der Turm der St. Marie-Kirche in Klütz wird seit einiger Zeit teilweise durch ein Gerüst verdeckt, auf dem Handwerker arbeiten. Grund sind Instandhaltungsarbeiten am Mauerwerk und an den Fugen. „Die westliche Seite des Turms ist die Wetterseite“, sagt Pastorin Pirina Kittel. Bei einer Begutachtung vom Boden aus, haben Experten festgestellt, dass auf einer Fläche von etwa 50 Quadratmetern die Fugen zwischen den Ziegeln schadhaft waren. Bei den Vorbereitungen für ihre Sanierung stellte sich schließlich heraus, dass noch ein größerer Teil des Turms saniert werden müsste. „Die Handwerker haben uns mitgeteilt, dass die Fugen auf etwa 210 Quadratmetern in schlechtem Zustand sind, weil bei früheren Arbeiten falsches Material benutzt wurde“, erklärt Pirina Kittel. So war für Erneuerungen der Fugen damals Gipsmörtel benutzt worden. Das Gerüst wurde daraufhin noch vier Meter höher gebaut und bald werden die Sanierungsfehler der Vergangenheit behoben sein. „Ich bin froh, dass die Handwerker das erkannt und uns gemeldet haben. Und ich bin sehr froh darüber, dass der Kirchbauverein grünes Licht gegeben hat, die notwendigen Arbeiten zu finanzieren“, sagt die Pastorin. So stellt der Kirchbauverein 45000 Euro zur Verfügung, die für die Sanierung der Fugen gedacht sind, aber auch schon Arbeiten an der Kanzel und einen Teil der Sanierung des Epitaph der Familie von Plessen finanziert haben. Der Kirchbauverein wurde 1994 gegründet, um „durch die Beiträge seiner Mitglieder, das Sammeln von Spenden, sowie auf andere geeignete Weise bei der Verwirklichung der Kircheninstandsetzung zu helfen“. Pastorin Pirina Kittel ist von diesem Engagement begeistert: „Es ist wirklich toll, dass wir darauf zurückgreifen können. In Mecklenburg, anders als in den alten Bundesländern, engagieren sich Menschen mit und ohne Konfession in Kirchbauvereinen, um ihre Dorfkirchen zu erhalten.“ Auch in Klütz gebe es Mitglieder im Kirchbauverein, die weder der evangelischen noch der katholischen Konfession angehören. Es gehe ihnen um den Erhalt des Bauwerks. „Ich könnte mir nicht vorstellen, dass Kirchen mit einem Bauzaun gesichert werden, weil sie einzustürzen drohen“, so Pirina Kittel. Das ist aber für St. Marien in Klütz nicht zu erwarten. „Die Kirche ist auch ein wichtiger Ort für Kultur“, sagt die Pastorin und freut sich auf anstehende Konzerte, wie das der Kammerphilharmonie Köln am 28. Juli. Außer den Arbeiten an der Kirche stehen für die Kirchengemeinde weitere Bauarbeiten an. So soll mit Mitteln des Kirchenkreises das Pfarrhaus an der Predigerstraße saniert werden. 130000 Euro werden dafür zur Verfügung gestellt. Die Kirchengemeinde nimmt einen Kredit von 50000 Euro zur Gegenfinanzierung auf. Vorgesehen ist die Grundsanierung des gesamten Erdgeschosses und die barrierefreie Erneuerung des Sanitärbereichs. Zudem soll ein Raum entstehen, der groß genug ist, um Kinder- und Gemeindetreffs attraktiver zu gestalten. Ein weiterer Raum soll als Gästezimmer bereit stehen. „Das Pfarrhaus wurde 1730 von Bothmers Schlossbaumeister Johann Friedrich Künnecke erbaut. Es wurde sogar aus derselben Art von Ziegeln gebaut und zählt neben der Kirche und dem Küsterhaus zu den ältesten Gebäuden in Klütz“, sagt Pirina Kittel. Auch das Küsterhaus, das die Kirchengemeinde vermietet, müsse mittelfristig saniert werden. Ich bin sehr froh, dass der Kirchbauverein grünes Licht gegeben hat, die notwendigen Arbeiten zu finanzieren.“ Pastorin Pirina Kittel Malte Behnk

Klütz - Fugen im Kirchturm müssen erneuert werden