Grevesmühlener Feuerwehr: Caffier übergibt Geld für neues Einsatzleitfahrzeug

Die 19 Jahre und die vielen Einsätze sind dem Fahrzeug deutlich anzusehen. Der Rost an allen vier Radkästen ist noch das geringste Übel. Einst von einem Paketdienst als Transportmittel genutzt, leistete der Sprinter der freiwilligen Feuerwehr als Einsatzleitfahrzeug seit 2008 gute Dienste. Die Anschaffung und der Umbau kosteten seinerzeit 30 000 Euro. Noch vor zwei Jahren steckte die Stadt nach einem Motorschaden eine höhere vierstellige Summe ins Auto. Doch nun ist Schluss. Es steht abgemeldet auf dem Gelände der Feuerwehr im Gewerbegebiet Langer Steinschlag in Grevesmühlen. Die Mängelliste ist so lang, dass es im April nicht mehr durch den TÜV gekommen war. Ausschreibung im August: Wohl erst im kommenden Jahr können die Kameraden auf einen neuen Einsatzleitwagen hoffen. Im August wird der Auftrag deutschlandweit ausgeschrieben. Bis das neue Fahrzeug vor Ort ist, dürfen die Kameraden bei größeren Einsätzen ein Fahrzeug des Katastrophenschutzes als Einsatzleitwagen nutzen. Geld fürs neue Auto gab es bereits jetzt. Mecklenburg-Vorpommerns Innenminister Lorenz Caffier (CDU) stattete Grevesmühlen am Montagabend einen Besuch ab und hatte einen Fördermittelbescheid in Höhe von 59 465 Euro dabei. 178 400 Euro wird die neue Anschaffung kosten. Der Landkreis gibt 15 000 Euro dazu. Die Restsumme wird auf die Stadt Grevesmühlen und die acht Gemeinden im Amt Grevesmühlen-Land aufgeteilt. Feuerwehr mit überregionaler Bedeutung: „Das Fahrzeug wird für die Stadt Grevesmühlen und die Ämter Grevesmühlen-Land, Dorf Mecklenburg-Bad Kleinen und Klützer Winkel eingesetzt“, erklärt Lorenz Caffier. „Die Stadt Grevesmühlen unterhält im Landkreis eine von zwei Feuerwehren mit besonderen Aufgaben. Zu den Einsatzschwerpunkten gehören insbesondere die B 105, die A 20-Anschlussstelle Grevesmühlen, die Bahnstrecke Bad Kleinen-Lübeck und das Gewerbegebiet Upahl. Der Feuerwehr Grevesmühlen kommt daher überregionale Bedeutung zu.“ Dabei würde sich ihre Tätigkeit nicht nur ausschließlich auf die Bekämpfung von Bränden konzentrieren. Vielfältige Aufgaben, wie die Rettung und Bergung von Unfallopfern, die Beseitigung von Havarien und der Einsatz bei Katastrophen und sonstigen Schadensereignissen verlangen von den Kameradinnen und Kameraden ein Höchstmaß an Einsatzbereitschaft ab. Dazu gehört auch die Ausrüstung der Wehren mit entsprechender Technik", so Lorenz Caffier. Die Freude bei Amtswehrführer Andreas Arndt und Grevesmühlens Wehrführer Steve Klemkow ist groß. „Auch, dass der Landkreis 15 000 Euro dazugibt“, so Andreas Arndt. Das neue Fahrzeug wird größer als das stillgelegte sein. „Der Innenraum wird eine Höhe von 1,90 Meter haben. Dort können wir bequem stehen“, so Steve Klemkow. Außerdem wird es einen abgetrennten Funkraum geben. Kostenentwicklung ist Sorgenkind: Die Stadt Grevesmühlen lässt sich die Feuerwehr ordentlich etwas kosten. Für die laufenden Aufwendungen sind im Haushalt von 2020 rund 250 000 Euro eingeplant, wogegen Erträge zum Beispiel aus Gebühren für kostenpflichtige Einsätze von 28 000 Euro stehen. Fünf einsatzbereite Fahrzeuge stehen im Feuerwehrgerätehaus Grevesmühlen. Das älteste ist das Tanklöschfahrzeug (TLF), das 1994 gebaut wurde. Auch das wird bald durch ein sogenanntes Hilfeleistungslöschfahrzeug (HLF) ersetzt werden müssen. Die Kosten können jetzt noch nicht beziffert werden. Ohnehin sieht Innenminister Lorenz Caffier die Preisentwicklung mit Sorge. Noch vor zehn Jahren hätte ein Einsatzleitwagen keine 180 000 Euro gekostet, sagte er. Extrem sei auch die Entwicklung der Baukosten. „Ein Gerätehaus lässt sich heute nicht mehr unter einer Million Euro bauen.“ Geld gibt es auch für die Kreisfeuerwehrzentrale in Warin. Verwendet werden soll es für eine Schlauchwaschanlage. Für die überreichte Lorenz Caffier einen Bewilligungsbescheid in Höhe von 105 000 Euro. Die Schläuche der 96 freiwilligen Feuerwehren des Landkreises Nordwestmecklenburg wurden in der Kreisfeuerwehrzentrale gesammelt und von dort zu anderen Feuerwehrtechnischen Zentralen zur Schlauchwäsche transportiert. Nach jedem Einsatz und jeder Übung müssen sie gereinigt und geprüft werden. Aufgrund der nicht ausreichenden Kapazitäten kam es immer zu längeren Verzögerungen und teilweise mussten die Schläuche zur Reinigung, Pflege und Wartung bis in den Raum Hamburg gebracht werden. „Nun hat die Kreisfeuerwehrzentrale ein Arbeitsgerät, damit die freiwilligen Feuerwehren des Landkreises saubere, durchgecheckte Schläuche erhalten“, so Lorenz Caffier. Mit dieser Anlage könne bei Großschadensereignissen besser und schnell reagiert werden, weil das Material schneller wieder zur Verfügung steht. 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