Halbschranken für Bahnübergang

Ein neues Zeitalter bricht an auf dem Bahnhof in Grieben. Der Bahnübergang bekommt jetzt eine Lichtzeichenanlage mit Halbschranken und elektronischer Akustik. Bisher war er lediglich durch eine Haltlichtanlage gesichert. Schranken gab es nicht. In diese Baumaßnahme werden auch der Seitenweg „Am Bahnhof“ und die über den Bahnübergang führende Kreisstraße einbezogen und aufgeweitet. Dabei wird die Fahrbahn jeweils 25 Meter vor und nach dem Übergang wegen des beengten Kurvenverlaufes mit einer Breite von etwa 7,50 Meter hergestellt, erklärt Bahn-Pressesprecher Burkhard Ahlert. Ziel sei ein behinderungsfreier Begegnungsverkehr und damit ein gefahrloses Räumen des Bahnübergangs. Damit das auch eintritt, dafür ist neben anderen jetzt auch Christian Pusch auf der Baustelle unterwegs. Der 30-jährige Polier der Tief-, Gleis- und Ingenieurbau Rostock GmbH ist ein gefragter Mann. Nicht nur André Pries (47), der schon die ganze Woche aus Mammendorf bei Magdburg Schotter fährt, will wissen, wo er mit dem Zeug hin soll. Gleichzeitig gilt es Philip Zimmer-Litkowski (27) mit seinem Radlader dahin zu dirigieren, wo er gerade am dringendsten gebraucht wird und dann hat Christian Pusch auch noch die Augen beim Zweiwegebagger, der auf dem Schienenstrang unterwegs ist und den Graben für den Kabelschacht aushebt. Auch dass nur wenige Meter weiter Richtung Westen die Firma Eiffage Rail im Einsatz für die neuen Weichen ist, weiß der Polier zu berichten. Seine Firma aber habe hier mit dem Straßen- und Kabeltiefbau zu tun, auch schon für die Ausplattung des Gleises im Straßenbereich gesorgt. Es herrscht reges Treiben seit Mitte Juli auf dem ansonsten eher beschaulichen Griebener Bahnhof. Das geht auch nicht an Fahrdienstleiter Frank Pardun (51) und seinen Kollegen vorbei. Wenn auf dem jetzt für den regulären Bahnverkehr gesperrten Schienenstrang auch kaum etwas passiert, so herrscht im Stellwerk trotzdem keine Ruhe. Dort haben die Techniker Einzug gehalten. Die neue Sicherungstechnik macht auch dort Veränderungen notwendig. Aktuell sei es aber nicht geplant, an der Mitarbeiter-Besetzung des Haltepunktes etwas zu verändern, heißt es aus Berlin. „Für den Umbau des Bahnübergangs mit allen erforderlichen Begleitarbeiten sind derzeit 1,2 Millionen Euro veranschlagt“, erklärt Burkhard Ahlert. Diese Mittel würden eingesetzt, um die Anlagen auf den heutigen technischen Standard umzurüsten. „Damit erhöhen wir die Sicherheit am Bahnübergang“, betont er. Im Detail sehe das so aus: „Es werden insgesamt sechs Lichtzeichen sowie zwei Halbschranken errichtet. Die Lichtzeichen — ausgenommen das neben dem Schrankenantrieb — werden jeweils mit einem Andreaskreuz versehen.“ Rund 3,5 Millionen Euro investiert die Deutsche Bahn ergänzend zum Umbau des Bahnübergangs in Grieben dieses Jahr auch im Bahnhof Schönberg und dem Streckenbereich Schönberg-Menzendorf. Umfangreiche Gleis- und Weichenerneuerungen finden dort jetzt ebenfalls statt. 2016 sollen im Bereich des Bahnhofs Menzendorf weitere Weichenerneuerungen folgen, informiert Burkhard Ahlert. Der Pressesprecher stellt ein Investitionsvolumen in Höhe von 500000 Euro in Aussicht. Wegen der jetzt laufenden Arbeiten bleibt der Streckenabschnitt zwischen Grevesmühlen und dem Lübecker Hauptbahnhof bis zum 13. August um 4.30 Uhr gesperrt. Die Züge der Linie RE 4 werden durch Busse ersetzt. Fahrräder werden nicht mitgenommen. Den in Grieben gesperrten Bahnübergang können Fußgänger und Radfahrer aber passieren. Infos: www.bahn.de/bauarbeiten oder beim Kundendialog DB Regio Nordost unter ☎ 0385/7502405. Cornelia Roxin

Grieben - Halbschranken für Bahnübergang