Hallenbad Grevesmühlen: Lenkungsgruppe soll Pläne konkretisieren

In Sachen Hallenbad ist Grevesmühlen einen klitzekleinen Schritt weiter. Mehrere Ausschüsse der Stadtvertretung sprachen sich für die Gründung einer Lenkungsgruppe aus, die die Machbarkeitsstudie mit auf den Weg bringen und das Vergabeverfahren sowie den Planungsprozess begleiten soll. Die Stadtvertreter werden darüber abschließend am 8. Februar beraten und einen Beschluss fassen. Als Köpfe der Lenkungsgruppen sind bisher der Leiter der Wasserwacht des Deutschen Roten Kreuzes Nordwestmecklenburg, Frank Schuster, und der ehrenamtliche Wirtschaftsrat der Stadt, Norbert Duwe, sowie Grevesmühlens Bürgermeister Lars Prahler vorgeschlagen worden. Dazustoßen sollen vier Stadtvertreter, die am 8. Februar benannt werden. Grünes Licht für Machbarkeitsstudie: Für eine Machbarkeitsstudie gaben die Stadtvertreter bereits im Oktober vergangenen Jahres grünes Licht. Hervorgegangen war der Beschluss aus einem Antrag der Fraktionen grevesmühlen.jetzt und SPD. Stadtvertreterin Christiane Münter (Fraktion Grevesmühlen.jetzt) forderte jahrelang den Bau einer Schwimmhalle, war aber stets am Widerstand der übrigen Fraktion gescheitert. Kehrtwende im vergangenen Jahr: Überraschend gab es eine Mehrheit in der Stadtvertretung, die der Idee positiv gegenübersteht. „Entstehen soll kein Spaßbad“, betont Erich Reppenhagen, Vorsitzender des Bauausschusses. Vielmehr handele es sich um ein Hallenbad mit 25-Meter-Becken, das dann unter anderem für die Ausbildung und das Training der Rettungsschwimmer und fürs Schulschwimmen geeignet wäre. Lesen Sie auch: Braucht Grevesmühlen ein eigenes Schwimmbad? Anklamer Hallenbad ist Vorbild: Als Vorbild ist die Schwimmhalle in Anklam in den Mittelpunkt gerückt. Die Stadt zähle mit etwa 13 400 Einwohnern nicht wesentlich mehr als Grevesmühlen mit 10 500 Einwohnern und gönne sich den Luxus, argumentierte Christiane Münter. Seit Mai vergangenen Jahres ist das fast elf Millionen Euro teure Projekt im Entstehen. Mitte des Jahres soll die funktionale Einrichtung, die dann hauptsächlich dem Vereinssport und dem Schwimmunterricht der Grundschulen aus der umliegenden Region dient, eröffnet werden. Das Schwimmbecken misst 25 mal 21 Meter und ist mit acht Bahnen sogar wettkampftauglich. Der Bau wird mit rund 9,8 Millionen Euro zu 90 Prozent vom Ministerium für Energie, Infrastruktur und Digitalisierung gefördert. Als Betreiber der städtischen Einrichtung in Anklam, die von einem niederländischen Architekturbüro entworfen wurde, wird der örtliche Polizeisportverein fungieren. Die Frage des Betreibers muss grundsätzlich auch in Grevesmühlen geklärt werden. Denkbar wäre ebenfalls ein Verein oder aber die Stadt selbst oder die Stadtwerke. Gespräche mit den Verantwortlichen im Landkreis Vorpommern-Greifswald hatte es bereits gegeben, um Vergleiche für Grevesmühlen zu ziehen. „Es ist sehr interessant, was dort entsteht“, bekräftigt der SPD-Fraktionsvorsitzende Stefan Baetke und führt den Hubboden ins Feld, mit dem drei Bahnen verstellt werden können – von 2,40 Meter Tiefe bis null Meter. Machbarkeitsstudie nur mit Förderung: Mit der Machbarkeitsstudie soll es auch eine Standortanalyse für Grevesmühlen geben. Einen Vorschlag gibt es bereits: Gebaut werden könnte die Halle am Ploggensee in direkter Nähe zum Freibad und dem Fitnessstudio. Die Machbarkeitsstudie ist nicht nur mit Arbeit, sondern auch mit Geld verbunden. Geschätzt werden Kosten, die zwischen 20 000 und 30 000 Euro liegen. „Die Studie wird nur unter der Voraussetzung durchgeführt, dass eine Förderung möglich ist“, betont Grevesmühlens Bürgermeister Lars Prahler. Entsprechende Recherchen seien erfolgt. Sie ergaben, dass eine Förderung voraussichtlich ab Frühjahr 2021 bis zu einem Projektumfang von 20 000 Euro zur Verfügung steht. Es fehle quasi nur noch die Unterschrift vom Schweriner Ministerium. Gibt es von dort aus grünes Licht, könnte die Machbarkeitsstudie in die Ausschreibung gehen. Von Jana Franke